CS Euroreal: Gute Verkäufe, miese Informationspolitik

So ganz en passant entnehmen wir dem heute veröffentlichten factsheet per 30.11.2016: „Ende Nov. 2016 wurde die Immobiliengesellschaft mit dem Büroobjekt Telegrafgatan in Stockholm erfolgreich veräußert. Der Verkaufspreis lag über dem zuletzt festgestellten Verkehrswert.“

Telegrafgatan war erst kürzlich modernisiert und dann langfristig an eine Versicherung vermietet worden. Vor dem Hintergrund hatten wir bei einem Verkehrswert von 20,9 Mio. € einen erzielbaren Preis von 25 Mio. € erwartet. Etwa so dürfte es auch gewesen sein.

Ferner: Am 23.12.2016 hatte es einen nicht erklärten Rückgang des NAV um 13 cent/Anteil gegeben. Auf Rückfrage hieß es, das hänge mit einem Objektverkauf zusammen. Ansonsten möge man sich bitte gedulden bis zum Erscheinen des nächsten Bulletin Mitte Januar. Zu diesem NAV-Rückgang passt ganz perfekt eine soeben erschienene Eilmeldung von PropertyEU: „US private equity firm Blackstone has acquired an office building in the southeast district of Amsterdam for almost € 124 mln. The Acanthus building was sold by Credit Suisse Asset Management in late December in one of the largest Dutch single asset transactions of 2016.“

Von ursprünglich 11 Holland-Immobilien hatte der CS Euroreal im März 2016 neun in einem spektakulären Paketverkauf zweistellig über Verkehrswert an Marathon verkaufen können. Für den CS Euroreal und das, was man ihm auf der Verkaufsseite zutraute, war das der entscheidende „game changer“. Neben einem nicht so prickelnden (und erst kürzlich erneut auf 30 Mio. € abgewerteten) Objekt in Den Haag war dann in NL nur noch das Acanthus im Fonds geblieben. Letzter Verkehrswert war 137,3 Mio. €. Nachdem das Gebäude erst 2015 langfristig an ING anschlußvermietet werden konnte, und ein bißchen beflügelt von dem unerwartet guten Paketverkauf, hatten wir mit 150 Mio. € einen Verkaufserlös über Verkehrswert erwartet. Aber ganz so hoch hängen die Trauben im nach wie vor problematischen NL-Markt dann wohl doch nicht: Der tatsächlich erzielte Preis von 124 Mio. € entspricht immer noch einer Brutto-Mietrendite von rd. 6,5 %, und mehr scheint bei den „Kaasköppen“ im Moment dann doch noch nicht drin zu sein …

Categories: Neuigkeiten