Spielen wie Flasche leer

Eben hatten wir über die bevorstehende Ausschüttung des AXA Immoselect berichtet. Bei den 2,3 Millionen Anteilen, die wir im Depot der Volksbank Wolfenbüttel liegen haben, passiert dann etwas Denkwürdiges: Diese Anteile stehen mit Anschaffungskosten von lediglich noch 0,2665 EUR/Anteil zu Buche. Nach der Ausschüttung von 0,26 EUR geht bei uns der Buchwert des Postens gegen Null. Der Nettoinventarwert (Rücknahmewert) des AXA Immoselect beträgt aber auch nach der Ausschüttung noch 0,38 EUR/Anteil. Daraus gibt es im Halbjahresrhytmus weitere Kapitalrückzahlungen. Die gehen später als Kursgewinne direkt in unsere Gewinn- und Verlustrechnung – bei unseren insgesamt knapp 3 Millionen Anteilen ist das allein beim AXA Immoselect mehr als eine Million EUR.

Über kurz oder lang wird eine solche Situation bei allen unseren Fonds eintreten. Genau das (die bei uns irgendwann sämtlich als Kursgewinne zu buchenden fortlaufenden Ausschüttungen) ist auch der Grund, warum wir unseren Aktionären – zunächst ja zur Überraschung des unbefangenen Betrachters – noch für eine ganze Reihe von Jahren üppige Dividenden als gesichert in Aussicht stellen können. Für uns wird die Party, so wie es heute aussieht, wohl erst in fünf oder sechs Jahren langsam zu Ende gehen.

Bis dahin werden wir ein Portfolio mit immer noch satt siebenstelligem Kurswert haben, das in unseren Büchern nur noch mit einem Erinnerungswert bilanziert ist. Wir spielen in wenigen Jahren folglich nur noch mit ganz leeren Flaschen – beruhigender Weise könnte uns dann sogar ein (wenngleich ohnehin höchst unwahrscheinlicher) Totalverlust eines einzelnen Fonds völlig am Arsch vorbeigehen: Wo in den Büchern nichts mehr steht, da kann man auch nichts mehr abschreiben.

Auch auf einen weiteren ungewöhnlichen Aspekt weisen wir bei der Gelegenheit hin: Wenn auf der Aktivseite nur noch Erinnerungsposten von je 1 EUR stehen, dann ist es zwangsläufige Bilanzmechanik, daß es auch keine Passivseite mehr braucht. Will heißen: In der Schlußphase werden wir aus den uns immer noch zufließenden Restausschüttungen der Fonds weiter fröhlich Dividende zahlen können, obwohl wir unsere Bankschulden längst zurückgezahlt und das Eigenkapital komplett an unsere Aktionäre ausgekehrt haben.

Als wir vor gut vier Jahren unsere Idee zu propagieren begannen, da schrieben wir in unserer Informationsbroschüre: „Das Geld liegt hier auf der Straße. Man muß sich nur bücken und es aufheben.“ Das gilt auch heute noch mehr denn je.

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