Tendenz: freundlich bis fest

Es kommt uns heute unvorstellbar vor, aber bis in die 1980er Jahre hinein war es die Realität im Bankgeschäft: Nachmittags telefonierte die Wertpapierabteilung der Zentrale alle Filialen ab und gab die Aktienkurse durch. In der Filiale wurde alles notiert und dann mit Schreibmaschine der tägliche Kurszettel erstellt und im Schaufenster ausgehängt. Und für den Tag gab es auch die Tendenzmeldung: „freundlich bis fest“ war immer ein guter Tag. Großer Mist war dagegen, wenn es „schwach“ hieß. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere aus unserer geneigten Leserschaft noch daran.

Vor drei Wochen verabschiedete sich Ihr Vorstand in den Urlaub mit den Worten:

Nennenswertes Rückschlagpotential, außer es ginge morgen die Welt unter, ist augenblicklich an keiner Stelle zu erkennen. Im Gegenteil: Die Gewerbeimmobilien-Märkte, in die unsere Fonds im Zuge ihrer Liquidation ihre restlichen Immobilienbestände in absehbarer Zeit komplett abzugeben haben, eilen von einem Höhepunkt zum nächsten.

Aus heutiger Sicht darf deshalb als gesichert angenommen werden, daß die CS Realwerte AG in 2017 erneut ein ganz hervorragendes Ergebnis erzielen wird.

Der Chef ist der Ansicht, daß er jetzt erst einmal eine kleine Verschnaufpause verdient hat. Es gehört zum Glück zur impliziten Natur unseres Geschäftsmodells, daß sich auch ohne Anwesenheit einer handelnden Person unsere Engagements weiter ordentlich entwickeln.

Das mit der ordentlichen Entwicklung hat ganz gut hingehauen. Vielleicht sollte der Chef sogar öfter und länger in Urlaub gehen. Für die Zeit seiner Abwesenheit, in der die Bestände unverändert blieben, lautet die Tendenzmeldung für die CS Realwerte AG jedenfalls „freundlich bis fest“.

Die in unseren Beständen enthaltenen Kursreserven haben sich in den ersten drei Wochen des Monats Mai weiter um 747 TEUR auf nunmehr 2.454 TEUR erhöht, während das realisierte Ergebnis mit 500 TEUR naturgemäß unverändert blieb.

Der innere Wert einer Aktie der CS Realwerte AG übersteigt per 19.5.2017 mit 1.030,74 EUR zum ersten Mal die 1.000-Euro-Marke.

Bei aller Freude über diese Entwicklung muß an dieser Stelle aber auch deutlich gesagt werden, daß die Bäume nicht unendlich weiter in den Himmel wachsen können. Nach unserer Einschätzung ist das momentane Zuwachspotential in der Kursentwicklung erst einmal weitgehend ausgereizt.

Rein theoretisch könnte die in den nächsten Tagen erwartete Ausschüttungs-Ankündigung des KanAm grundinvest den Kurs noch ein klein wenig weiter beflügeln, wenn die Höhe der Auschüttung über den Markterwartungen liegt. Rein theoretisch müsste es auch beim AXA Immoselect in Kürze ein oder zwei Verkaufsmeldungen geben, die den Kurs absichern sollten. Rein theoretisch könnte auch der CS Euroreal noch einen letzten kleinen Hüpfer machen, denn nach eigenem Bekunden hat der Fonds Verkäufe im Volumen von rd. 400 Mio. EUR kurz vor dem Abschluß, und Ende Juli müsste es außerdem bereits die nächste turnusgemäße Ausschüttung geben.

Das sind Faktoren, die das jeweils erreichte Kursniveau auf jeden Fall gut absichern sollten. Aber grundsätzlich stellen wir uns im Moment erst einmal auf eine Phase stagnierender Kurse ein und würden uns für demnächst fällige Wiederanlagen über den einen oder anderer Rücksetzer sogar freuen.

Bereits heute möchten wir unsere Aktionäre auf eine buchungstechnische Besonderheit hinweisen: Schon Ende 2016 hatten wir Ihnen den speziellen „KanAm-Effekt“ geschildert. Die letzte große Ausschüttung in Höhe von 10,00 EUR je Anteil im Herbst 2016 war bei diesem Fonds auf Grund der Besonderheiten seiner Konstruktion nicht als Anschaffungskosten mindernde Substanzausschüttung zu buchen, sondern als steuerfreier Auslandsertrag in der G+V zu zeigen. Da der Börsenkurs den Ausschüttungsabschlag aber natürlich vollzog, fiel der Kurs danach unter unsere (unverändert gebliebenen) Anschaffungskosten. Das hatten wir mit einer entsprechenden Teilwertabschreibung zu neutralisieren.

Für die Zukunft heißt das anders herum: In dem Maße, in dem der Kurs des KanAm grundinvest dann wieder steigt, ist diese Teilwertabschreibung jeweils rückgängig zu machen. In unserer G+V zeigen wir dann als (wiederum steuerfrei bleibenden) Ertrag eine entsprechende Wertaufholung.

Dieser Effekt wird sich im Halbjahresabschluß nach heutigem Erkenntnisstand im handelsrechtlichen Ergebnis mit mehr als 600 TEUR nach Steuern positiv auswirken. Insgesamt wird deshalb bereits zum 30.06.2017 unser (für die mögliche Dividendenzahlung maßgebliches) Ergebnis nach HGB einen Wert von fast 1 Mio. EUR nach Steuern bzw. knapp 100 EUR pro Aktie erreichen.

Vor diesem Hintergrund sind wir recht zuversichtlich, daß sich auch die für das Geschäftsjahr 2017 mögliche Dividende am Dividendenvorschlag für 2016 (75,00 EUR pro Aktie) wird messen lassen können.

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