Die Zyklik der Immobilienmärkte – noch ein Beispiel

Am Beispiel eines großen Einkaufszentrums in Spanien hatten wir vor geraumer Zeit schon einmal aufgezeigt, welch großen Schwankungen die Preise an den Immobilienmärkten unterliegen. Schon dieses Beispiel war so eindrucksvoll, daß es sogar die Wirtschaftswoche gerade erst vor zwei Wochen wert fand, genau dieses Beispiel in einem größeren Artikel aufzugreifen.

Das läßt sich aber noch toppen:

Zum ersten Mal im Dezember 2016 berichtete EuroProperty über Marktgerüchte, daß der französische Immobilien-Gigant Amundi den „Atrium“ Bürokomplex im Zuidas district von Amsterdam kaufen wolle. Gestern nun meldete PropertyEU, daß der Deal über die Bühne gegangen ist. Und, nur schon vorweg zum besseren Verständnis, wir reden hier über ein Gebäude-Ensemble mit ursprünglich 34.000 qm vermietbarer Fläche.

Kurz vor Ausbruch der letzten Finanzkrise, im Jahr 2007, verkaufte der bekannte Immobilienentwickler Tishman Speyer den Bürokomplex für 200 Mio. € an die irische Quinlan Private (heute als Avestus firmierend). Der wenig später einsetzende Einbruch der Immobilienmärkte traf die Niederlande besonders hart, unter der Leerstandsproblematik leidet dieses Land bis heute am stärksten. So verwunderte es niemanden, daß beim „Atrium“ Bürokomplex im Jahr 2013 schließlich die Reißleine gezogen wurde: Für gerade einmal 100 Mio. €, also die Hälfte des ursprünglichen Preises, ging das Objekt an Icon Real Estate (eine Tochter der private equity-Firma Victory Advisors).

Den Namen kannten wir bisher gar nicht, aber die Jungs müssen gut sein. Zu den ursprünglichen 34.000 qm mit massiven Leerständen bauten sie ganz mutig noch zwei weitere Bürotürme mit 30.000 qm dazu, plus eine Tiefgarage. Und kriegten es hin, die fast verdoppelte Fläche auch weitgehend zu vermieten. Der Lohn dieser Mühe, und das müssen Sie im niederländischen Originaltext lesen, das ist so unübertroffen:

Atrium op de Zuidas verkocht voor half miljard euro

Fläche knapp verdoppelt, Preis verfünffacht. Auf diese einfache Formel lässt sich der nun offiziell bekannt gewordene Verkauf für 500 Mio. € an den französischen Immobilien-Giganten Amundi bringen.

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