Demand for German Property knows no Bounds
„Die Nachfrage nach deutschen Immobilien kennt keine Grenzen“, titelt heute der Online-Informationsdienst PropertyEU. Und beginnt den Beitrag mit den Worten:
Die Nachfrage nach deutschen Immobilien ist im Moment so groß, daß selbst eine mögliche Schrumpfung des Renditeunterschiedes im Vergleich zu Bonds keinen negativen Einfluß hätte, waren sich die Experten auf dem kürzlich in Hamburg veranstalteten PropertyEU European Outlook H2 2017 einig.
„Es gibt eine so lange Warteschlange von Investoren, die bereit sind einzusteigen“, sagte Martin Schellein, Head of Investment Management Europe bei Union Investment Real Estate, „So viel Kapital wurde bereits für Immobilien-Investitionen bereitgestellt, daß es gar keinen Unterschied machen würde, wenn die Zinsen in den nächsten ein bis zwei Jahren steigen würden. Der „Wall of Money“ ist so hoch, daß es einfach sowieso eine lange Weile dauern wird, das alles zu investieren.“
Klingt ja echt gut. Und das gegenwärtig bullishe Marktumfeld hilft uns und unseren abwickelnden Fonds (so sie denn überhaupt noch nennenswerte Rest-Immobilienbestände haben) sicher auch sehr. Und trotzdem: Der gelernte Finanzhistoriker kriegt immer ein ganz flaues Gefühl in der Magengrube, wenn es heißt, daß die Nachfrage keine Grenzen kennt. Wenn die BILD-Zeitung titelt, daß der Aktienmarkt boomt und Lieschen Müller dabei sein muß, ist das Ende der Hausse nämlich erfahrungsgemäß ziemlich nahe …
„Momentan sieht es zwar stabil aus an den Märkten“, sagt Joachim Fels, Chefökonom des Allianz-Vermögensverwalters Pimco, „doch die Wahrscheinlichkeit für eine weltweite Rezession in den kommenden drei bis fünf Jahren liegt bei 70 %.“
Gut, im Falle einer Rezession steigen die Zinsen bestimmt nicht über Null, und der Renditevorsprung bei Immobilien ist vielleicht sogar noch etwas attraktiver als heute, wo sowieso schon Tonnen von Geld in diese Anlageklasse drängen. Aber im Falle einer Rezession steigen auch die Leerstände, und die Mieten sinken tendenziell, so daß per Saldo bei Immobilien trotzdem mit einer negativen Wertentwicklung zu rechnen wäre. Jedenfalls nach unserer Einschätzung, obwohl im heutigen Anlageuniversum mit Nullzinsumfeld ja sowieso nichts mehr ist wie früher. Man darf aber nicht vergessen: Die Immobilienpreise liegen heute 30-40 % über dem langjährigen Mittel – und irgendwann könnte es halt doch eine Korrektur geben.
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