Steuerpflichtig, steuerfrei: Alles Zauberei?

Von unseren Aktionären werden wir ab und zu für eine relativ große Offenheit gelobt. Das hat halt auch mit unserer Grundeinstellung zu tun, die wir uns im Laufe eines langen Kleinaktionärslebens angeeignet haben. Auch wenn eine große metallverarbeitende Aktiengesellschaft etwa 35 km nordnordöstlich von unserem Firmensitz in der Beziehung ein wirklich unterirdisch schlechtes Beispiel ist: Warum sollten wir vor unseren Aktionären denn Geheimnisse haben?

So haben wir auch kein Problem damit, zur voraussichtlichen Ergebnisentwicklung 2017 öffentlich zu machen, was in der kürzlichen Aufsichtsratssitzung protokolliert wurde. Das sind wir unseren Aktionären schon deswegen schuldig, weil sich der Aufsichtsrat angesichts der auskömmlichen Ergebnisentwicklung erlaubt hat, während der Sitzung auf Kosten der Gesellschaft eine Martinsgans unter Beigabe regionsüblicher Getränke zu verzehren.

„Der Vorstand beziffert den voraussichtlichen Jahresüberschuß 2017 der CS Realwerte Aktiengesellschaft in einer Bandbreite von 1,4 Mio. bis 1,9 Mio. EUR. Die für die fortgeschrittene Zeit immer noch sehr große Spanne begründet er damit, daß es im Dezember noch Ausschüttungen des TMW Immobilien Weltfonds und des AXA Immoselect geben werde, bei denen noch nicht bekannt sei, ob sie einen (dann in die G+V eingehenden) Ertragsanteil beinhalten würden. Ferner hänge von der Kursentwicklung des KanAm grundinvest (und möglicher Weise auch des CS Euroreal) bis zum Jahresultimo ab, ob hier die bestehende Teilwertabschreibung beibehalten, erfolgswirksam erhöht oder teilaufgelöst werden müsse.

Weiterhin unterrichtet der Vorstand den Aufsichtsrat über die gerade erst zugegangenen Steuerbescheide für 2016. Demnach wurde handelsrechtlich zwar ein Jahresüberschuß von 752.129 € erzielt, nach Berücksichtigung erheblicher steuerfreier (bzw. auf Ebene der Fonds bereits im Ausland versteuerter) Ertragsbestandteile ergebe sich steuerlich demgegenüber ein mit 538.362 € negatives Ergebnis, wodurch sich der bestehende steuerliche Verlustvortrag deutlich auf 698.132 € erhöhe.

Dies wiederum werde für das Geschäftsjahr 2017 voraussichtlich zur Folge haben, daß die grundsätzlich steuerpflichtigen im bisherigen Jahresverlauf realisierten Kursgewinne von 1,12 Mio. € nach Abzug des Personal-, Sach- und Zinsaufwandes von bis Ende 10/2017 > 0,45 Mio. € vom steuerlichen Verlustvortrag immer noch leicht überdeckt seien, so daß (abgesehen von den bereits auf Fondsebene entstandenen, als Quellensteuer angefallenen Ertragsteuern) wohl auch im Geschäftsjahr 2017 kein inländischer Ertragsteueraufwand entstehen werde.“

Vor diesem Hintergrund können unsere Aktionäre, sofern bis Jahresende nicht noch die Welt einstürzt, einen sehr erfreulichen Jahresabschluß erwarten.

By the way, die Monatszahlen per 11/2017 werden hier in Kürze auch veröffentlicht. Der innere Wert pro Aktie der CS Realwerte AG ist in einem vollkommen ereignislosen Monat leicht von 927,41 EUR auf 921,67 EUR gesunken.

Was kann nun im Dezember noch passieren, was unser Ergebnis stärker beeinflussen könnte?

Bereits angekündigt ist am 13.12. eine Ausschüttung des TMW Immobilien Weltfonds in Höhe von 1,00 EUR/Anteil. Noch nicht bekannt ist, ob darin und ggf. in welcher Höhe ein Ertragsanteil enthalten sein wird.

Turnusgemäß ebenfalls im Dezember mit einer Ausschüttung „dran“ wäre der AXA Immoselect. Hierzu gibt es aber noch keine Informationen. Sofern nicht noch ganz plötzlich der Verkauf des letzten Fondsobjektes (ein Einkaufszentrum im italienischen Antegnate) gemeldet wird, würden wir mit nicht mehr als 0,50 EUR/Anteil rechnen und dabei eher keinen ergebnisbeeinflussenden Ertragsanteil erwarten.

Die letzte große Wundertüte ist, fast schon notorisch, der KanAm grundinvest. Marktgerüchten zufolge soll es hier noch im Dezember die nächste Ausschüttung geben. Erwartungen, daß man bis Ende November mehr erfahren würde, haben sich allerdings nicht erfüllt. Wir rechnen nun im Prinzip jeden Tag mit der Bekanntgabe, haben aber ehrlich gesagt nicht die leiseste Vorstellung, wie hoch die Ausschüttung werden könnte, und, vor allem, ob sie KanAm-traditionell noch einmal fast ausschließlich als Ausschüttung steuerfreier Auslandserträge deklariert sein wird. Letzteres hätte allerdings kaum Einfluß auf unser Jahresergebnis, weil ein entsprechender Ertragsanteil der Ausschüttung in der G+V durch eine gegenläufig dann erforderliche weitere Teilwertabschreibung auf unseren Bilanzansatz aufgehoben würde.

Doch egal welche Ergebnisbeeinflussungen der Dezember noch bringt: Angesichts der starken Vorlagen der Vormonate ist die für 2017 bereits angekündigte Dividende von 75,00 EUR/Aktie so sicher wie Nobert Blüm seine Rente.

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