Wieder was dazugelernt …
Ende 2017 hatte der Dachfond Santanter Vermögensverwaltungsfonds Kapitalprotekt seine Bestände in einer Nacht- und Nebelaktion mit gewaltigem Abschlag en bloc an den Meistbietenden verscherbelt und damit seinen Anlegern, quasi als Abschiedsgruß, noch mal einen dicken fetten Verlust in’s Nest gelegt.
Es ist, glauben wir, eher nicht anzunehmen, daß die anschließenden Schmerzensschreie der gequälten Anleger der Landesbank Berlin AG (LBB) so nachhaltig in die Ohren gedrungen sind, daß sie sich ähnliches dann nicht mehr getraut hat. Nehmen wir zu Gunsten besagten Instituts vielmehr gleich einmal an, daß nach Abwägung aller Umstände Moral und Anstand die Oberhand gewonnen haben. Was in der heutigen Bankenlandschaft ja allein schon ein Grund wäre, die LBB über den grünen Klee zu loben.
Jedenfalls vernehmen wir soeben bezüglich des in der Obhut der LBB befindlichen Dachfonds Stratego Grund, der bis Ende März aufzulösen gewesen wäre, folgende offizielle Verlautbarung:
„Nach Vorgaben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin) ist der Stratego Grund bis zum 30.3.2018 aufzulösen. Ziel der Depotbank war es, den gesamten Bestand an Zielfonds in einem geordneten Prozess unter Wahrung der Anlegerinteressen zu veräußern.
Die Landesbank Berlin AG als Depotbank hat hierzu mehrere Interessenten gebeten, ein Angebot für den Erwerb der Zielfonds abzugeben. Diese Angebote hätten bei Annahme einen Abschlag gegenüber den Börsenkursen der Zielfonds in Höhe von 10-15% zur Folge gehabt. Um diesen Nachteil zu vermeiden, hat sich die Landesbank Berlin AG entschieden, die verbliebenen Zielfonds zu den Börsenkursen vom 26.02.2018 in einem Block zu übernehmen. Hervorzuheben ist, dass sich die Zielfonds in Abwicklung befinden und die Umsätze an der Börse nur sehr gering sind, so dass bei einem direkten Verkauf über die Börse mit erheblichen Verlusten zu rechnen gewesen wäre.
Der Verkauf der Zielfonds zu den Börsenkursen spiegelt sich bereits im Netto-Inventarwert des Stratego Grund per 01.03.2018 wieder. Im Ergebnis ist es nun möglich, den Stratego Grund zu schließen. Anleger erhalten damit das noch im Fonds gebundene Kapital vollständig ausgezahlt. Die depotführenden Stellen werden die Anleger im Rahmen einer Fälligkeitsabrechnung im Detail über die abschließende Auszahlung informieren.“
Das ist eine Variante, mit der wir nun wirklich nicht gerechnet hätten. Da haben wir uns bei den uns interessierenden Bestandteilen des Portfolios also erst einmal umsonst auf die Lauer gelegt. Nun heißt das Motto: Abwarten und Tee trinken. Ewig wird die LBB die Bestände an abwickelnden Immobilienfonds ja vielleicht nicht behalten wollen. Andererseits: Wenn sie die Posten jetzt erst einmal zu aktuellen Börsenkursen erworben haben, dann werden sie sie vielleicht auch nicht gleich mit Verlust verkaufen wollen. Das gibt uns jedenfalls eine relative Sicherheit, daß die auch bei uns vorhandenen Positionen nicht großartig unter Druck geraten dürften. Denn für die LBB geht es ja jetzt um ihr eigenes Geld …
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