Wieder ein paar Seiten mehr gelesen

Wir sind durch den Abwicklungsbericht des KanAm grundinvest noch längst nicht durch. Aber da dieser Fonds etwa die Hälfte aller unserer Investitionen repräsentiert, berichten wir gern ganz zeitnah, wenn uns beim Lesen wieder mal etwas besonders aufgefallen ist.

Die immensen Liquiditätseingehalte des KanAm grundinvest hatten letztes Jahr ja für massive Kritik und Kopfschütteln gesorgt. Ein bißchen Wirkung hatte diese Kritik wohl auch, denn im neuesten Abwicklungsbericht geht man dann doch deutlich mehr in’s Detail.

So erfahren wir:

Zum Berichtsstichtag 30. Juni 2018 beträgt die Liquiditätsrisikovorsorge rund 734 Mio. EUR. Dies entspricht 11,5 % des ursprünglichen Immobilienvermögens und 76,6 % des Fondsvermögens zum Berichtsstichtag. Insgesamt setzt sich die Liquiditätsrisikovorsorge gegenwärtig aus über 390 Einzelpositionen zusammen, die im Rahmen des Risikomanagementprozesses fortlaufend überwacht, gemessen und gesteuert werden. Gemäß der oben beschriebenen Risikokategorisierung unterteilen sie sich in drei Risikokategorien bzw. Positionen auf der ersten Ebene. Den größten Anteil haben mit 83,5 % die operationellen Risiken. Davon stellen mit 45,6 % der aktuellen Liquiditätsrisikovorsorge die Steuerrisiken das größte operationelle Risiko des Sondervermögens dar. Entsprechend der ursprünglichen Verteilung des Immobilienportfolios und des Bewirtschaftungsaufwandes des Sondervermögens bestehen Steuerrisiken insbesondere in Frankreich und den USA. … Gewährleistungsrisiken, insbesondere in Form von allgemeinen und besonderen Haftungsrisiken, machen 26,7 % der Liquiditätsrisikovorsorge aus. … Operationelle Risiken in Form von Rechtsrisiken liegen gegenwärtig bei 11,2 %. Immobilienrisiken, Kostenrisiken und Bewirtschaftungskosten machen rund 14,1 % aus.

Auf der nächsten Seite kommt die für uns entscheidende Aussage:

Ausgehend von den Verjährungsfristen werden insbesondere im Bereich der Steuerrisiken kurz- bis mittelfristig signifikante Liquiditätsrisikovorsorgepositionen frei. Gleiches gilt für Rechtsrisiken sowie immobilienbezogene Risiken und Kostenrisiken. Gewährleistungsrisiken unterliegen naturgemäß längeren Verjährungsfristen.

Von der Liquiditätsrisikovorsorge sind also mit den Steuerrisiken (45,6 %), den Rechtsrisiken (11,2 %) und den Immobilienririken (14,1 %) über 70 % nicht langfristig gebunden, sondern werden in überschaubarer Zeit zur Ausschüttung frei.

Bei einer Liquidität von gegenwärtig über 9,00 EUR je Anteilschein (wozu innerhalb der nächsten 12 Monate nach unserer Einschätzung auch die Erlöse aus dem Verkauf aller drei Restimmobilien kommen dürften) sollte man also auf Jahressicht von zwei durchaus noch einmal nennenswerten Ausschüttungen im Dez. 2018 und im Juli 2019 ausgehen können.

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