Schwein gehabt
Man hört ja, daß die eine oder andere Karibik-Insel neuerdings keine Kreuzfahrtschiffe mehr in den Hafen lässt. Insofern kann Sie der Verfasser dieser Zeilen aber beruhigen: Er ist vor wenigen Tagen in La Romana in der Dominikanischen Republik von der AIDAluna noch ganz regulär abgestiegen und auf dem Rübenfeld wieder in Amt und Würden. Gut möglich allerdings, daß die Gäste, die seine Kabine im Anschluß bezogen haben, das inzwischen nicht mehr ganz so entspannt sehen können.
Ansonsten wüsste der Verfasser dieser Zeilen gar nicht, was er der verehrten Leserschaft Neues berichten könnte. Gern greifen wir deshalb die heutige Zuschrift unseres Aktionärs Markus H. auf:
Sehr geehrter Herr Benecke,
fällt uns der Himmel jetzt auf den Kopf, Herr Benecke? Oder nutzen Sie die aktuelle Situation an den Kapitalmärkten eher zu Zukäufen.
Kurzum, mich – und ich denke auch den Rest Ihrer Aktionäre – würde Ihre Einschätzung im Hinblick auf die aktuelle Situation und somit auch auf unser gemeinsames Investment interessieren.
Sehen Sie die Situation eher als Chance oder als Risiko?
Es ist nicht nötig mir persönlich zu antworten, eine Einschätzung in der Rubrik „Neuigkeiten“ reicht absolut aus.
Mit freundlichem Gruß
Markus H.
Dazu wäre zu sagen: Die aktuelle Situation ist für uns eigentlich weder Chance noch Risiko. So lange die im Moment noch festliegenden Bankguthaben unserer Fonds nicht durch ganz außergewöhnliche Ereignisse Schaden nehmen, so lange darf man erwarten, daß der aktuelle und praktisch nur noch aus Bankguthaben bestehende Net Asset Value (Rücknahmewert) der Fonds im Laufe der nächsten Jahre vollständig an uns zurückgezahlt wird. Nur Veränderungen des Rücknahmewertes, die bei den in der Abwicklung fortgeschrittenen Fonds nach aller bisherigen Erfahrung aber nur noch in Maßen zu erwarten sind, können das Rückzahlungsvolumen noch verkleinern (oder auch vergrößern).
So lange wir also in der Lage sind, unsere Bestände bis zum Ende durchzuhalten, haben zwischenzeitliche Kursschwankungen auf unseren Erfolg keinen Einfluß. Im Prinzip sind unsere Fondsanteile in ihrer heutigen Gestalt eher mit einer Anleihe zu vergleichen, bei der man am Ende eben weiß, was man zurückbekommt – außer, daß bei unseren Fonds der Fälligkeitstermin eine Variable ist.
Die einzige Auswirkung von Kursrückgängen, wie wir sie im Moment sehen, ist, daß der innere Wert einer Aktie der CS Realwerte AG vorübergehend sinkt – dafür steigt aber nach dem Gesetz der kommunizierenden Röhren das unseren Beständen innewohnende Wertaufholungspotential entsprechend an.
So lange wir im übrigen in der Lage und bereit sind, uns zufließende Ausschüttungen ganz oder teilweise zu re-investieren, ist ein niedriger Kurs für uns sogar von Vorteil: Wir kaufen uns damit dann ein entsprechend höheres Wertaufholungspotential ein. So ist zum Beispiel das Wertaufholungspotential eines CS Euroreal, das im letzten Jahr zeitweise unter 20 % gesunken war, auf Basis aktueller Kurse wieder auf über 30 % gestiegen – für eine mittlere Kapitalbindungsdauer von geschätzt etwa 3 Jahren sicher ein ganz attraktiver Wert. Auch ein KanAm grundinvest kratzt inzwischen an der 30-%-Marke – obwohl wir hier gegen Jahresmitte sogar noch einen weiteren Anstieg des Rücknahmewertes erwarten, wenn der aus formalen Gründen schon Ende 2019 beurkundete Verkauf des Robecohuis in Rotterdam endabgerechnet ist.
In überschaubarem Umfang haben wir (vor allem aus den uns zu Beginn des Jahres zugeflossenen Steuerkorrekturen nach § 17 InvStG) solche Re-Investitionen in den letzten Wochen auch getätigt. Die Auswirkungen halten sich allerdings in Grenzen, da wir seit dem Jahreswechsel den größeren Teil des Cash-Flows aus Gründen kaufmännischer Vorsicht zur Reduzierung von Kreditinanspruchnahmen verwendet haben.
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