Unter freiem Himmel schlafen?
Kürzlich hatten wir unsere Aktionäre schon darüber unterrichtet, daß die für den 26.06.2020 geplant gewesene Hauptversammlung der CS Realwerte AG erst einmal auf unbestimmte Zeit verschoben ist. Gleiches gilt am darauffolgenden Tag für die Hauptversammlung und das Sommerfest der Aktien-Gesellschaft für Historische Wertpapiere.
Falls darüber jemand jetzt besonders traurig sein sollte, gibt der Verfasser dieser Zeilen zu bedenken: Er wüsste im Moment gar nicht, wo er eventuelle Besucher überhaupt unterbringen könnte, so sie denn kämen. In den vergangenen Jahren wohnten die meisten auswärtigen HV-Besucher im nur wenige Kilometer entfernten Hotel Vienna House Easy in der Braunschweiger Südstadt. Doch dieses Hotel gibt es nicht mehr. Wegen seiner Nähe zum Braunschweiger Klinikum wird es gerade zum Behelfskrankenhaus umgerüstet.
Eventuellen HV-Besuchern könnten wir deshalb nur anbieten, auf unserem Firmengelände zu campieren. Was bekannter Maßen in dem einen oder anderen sehr speziellen Fall schon die ganzen letzten Jahre der Fall war – aber der breiten Masse unserer Aktionäre würden wir die eingeschränkten hygienischen Möglichkeiten unseres Firmenanwesens nun doch nicht zumuten wollen.
Wir finden aber auch, daß uns in dieser Frage überhaupt nichts drängt. Immerhin hat der Gesetzgeber die „deadline“ für eine ordentliche Hauptversammlung gerade vom 31.08. auf den 31.12. ausgeweitet. Bis dahin, so glauben wir, sollte die Abhaltung einer „klassischen“ Hauptversammlung doch wieder möglich sein. Die vom Gesetzgeber ebenfalls geschaffene Möglichkeit einer „virtuellen“ Hauptversammlung ziehen wir augenblicklich nicht in Anbetracht. Wie einige Vorstände anderer kleiner Aktiengesellschaften auch, mit denen wir uns zu dem Thema ausgetauscht haben, meinen wir: Der für einen wirklich rechtssicheren Ablauf zu treibende technische Aufwand ist für eine kleine AG einfach zu hoch.
Das fängt schon damit an, daß auf dem platten Land wie bei uns höchst fraglich ist, ob angesichts der hier verfügbaren Übertragungsraten der Datenleitungen eine für mehrere Stunden unterbrechungs- und verzögerungsfreie Bild- und Tonübertragung überhaupt garantiert werden kann. Wir leben hier nämlich in einer Gegend, in der die Telekom alle bisherigen ISDN-Anschlüsse gerade ersatzlos kündigt und wo der eine oder andere (wir auch) dann erst mal überlegen muß, wie er seine Telefonanlage weiter betrieben kriegt. So sieht auf dem Rübenfeld nämlich die Zukunft aus …
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