Wunderwaffe für die digitale Zukunft
Wenn der Verfasser dieser Zeilen nun schon mal seine bitter galligen fünf Minuten hat, dann müssen auch die Fortschrittsfanatiker ihr Fett abkriegen, sonst wäre das ja nur der halbe Spaß.
„Die Redaktion spricht mit Josef Brunner, CEO relayr, über EaaS-Modelle und die aktuelle Markttransformation im Kontext disruptiver Technologien“, erfuhr der Verfasser dieser Zeilen kürzlich aus einem Beitrag in einem Druckerzeugnis namens „Trend Report“ mit obiger Überschrift und war schier sprachlos angesichts einer so kunstvoll gezogenen verbalen Nebelkerze.
Was EaaS genau ist, weiß der Verfasser dieser Zeilen immer noch nicht. Gibt aber auch ehrlich zu, daß er sich nicht die geringste Mühe gegeben hat, diese Wissenslücke zu schließen. Immerhin erfährt er aber aus dem eingangs zitierten Beitrag: „EaaS erlaubt es Unternehmen, einen größeren Teil der Wertschöpfungskette zu monetarisieren.“
Aha, damit ist die Katze also aus dem Sack. Es geht also wieder mal um das alte Thema: Als Menschen sind wir in der digitalen Welt überhaupt nichts wert. Einen Wert bekommen wir erst, wenn wir als Datenlieferant für die klebrigen Fangarme digitaler Versuchungen monetarisiert werden können. Oder um es mal mit meinen Worten auszudrücken: Die digitale Welt funktioniert nur, solange die Dummen auf Kosten der noch Dümmeren Geschäfte machen können.
Wenn der Verfasser dieser Zeilen heute liest, was Wirtschaftspublikationen in diesen Tagen für berichtenswert halten, läuft es ihm eiskalt den altersbedingt ziemlich stark schmerzenden Rücken runter. Haben wir denn immer noch nicht gelernt, daß „Monetarisierung“ nicht hauptsächlicher Sinn und Zweck des menschlichen Daseins sein kann?
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