Das Märchen vom Betongold …
Schon mehrfach hatten wir uns an dieser Stelle mit der Volatilität von Immobilienpreisen und den immer wiederkehrenden Marktzyklen beschäftigt und dabei mit dem Märchen vom angeblich so sicheren Betongold aufgeräumt. Man kann (falsches Timing, falsche Objektauswahl, falsches Management) mit einem Immobilienfonds ebenso in’s Klo fassen wie mit jeder anderen Kapitalanlage auch. In dieses Bild passt, was die UBS gerade anläßlich der Veröffentlichung ihrer Quartalsergebnisse mitteilte:
„Trotz des positiven Gesamtbildes steht die UBS vor Herausforderungen im Immobiliensektor. Die Bank kündigte die Liquidation des Credit Suisse Real Estate Fund International an, bedingt durch begrenzte Marktliquidität und erhebliche Werteinbußen. Das Fondsportfolio verzeichnete eine durchschnittliche Abwertung von etwa 12 Prozent. Die Entscheidung zur geordneten Auflösung des Fonds wurde nach sorgfältiger Prüfung getroffen, um potenzielle Nachteile für verbleibende Anleger zu vermeiden. Der Liquidationsprozess wird sich voraussichtlich über mehrere Jahre erstrecken.“
Der Fonds, den die UBS 2023 mit Übernahme der Credit Suisse „geerbt“ hatte, war in der Schweiz durchaus noch eines der Schwergewichte in diesem Sektor – obwohl der Fonds schon in den letzten zwei Jahren unter massiven Anteilscheinkündigungen gelitten hatte. Auch deswegen und wegen dadurch induzierter Objektverkäufe, aber eben auch wegen schmerzhafter Abwertungen des Portfolios, waren die Liegenschafts-Verkehrswerte des Fonds bereits von in Summe 4,2 Mrd. Fr. Ende 2021 zurückgegangen auf 2,5 Mrd. Fr. Ende 2023.
Die nun verkündete Auflösung dieses „Dickschiffs“ lässt deshalb schon aufhorchen und legt den Schluß nahe, daß in der Immobilienfonds-Branche noch längst nicht alle Probleme überwunden sind. Sondern daß es unter der Oberfläche hier und da wohl noch ordentlich weiter brodelt.
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