Es tröpfelt nur aus dem Füllhorn …

Unter den abwickelnden Offenen Immobilienfonds hat er eine Sonderstellung: Der DEGI International. Alle anderen Fonds hatten ihre letzte Immobilie schon vor vielen Jahren veräußert und uns seitdem in ihrer Performance nichts als Freude gemacht. Dem DEGI International dagegen hängt seine Brandschaden-Ruine in Bukarest bis heute wie ein Mühlstein um den Hals. Seit Jahren tut sich hier: Nichts, absolut gar nichts. Vor fünf Jahren mal angeschraubte Bauschilder, deretwegen man hoffen konnte nun ginge die Instandsetzung los, sind längst wieder sang- und klanglos abgeschraubt worden. Die Ruine steht auch nur noch mit 2,8 Mio. EUR in den Büchern. Aber es ist für die abwickelnde Commerzbank Grund genug, weit über 40 Mio. EUR an Liquidität zurückzuhalten, falls da in Bukarest doch noch mal eine Maurerkolonne anrückt.

Angesichts der Berge unnütz vorgehaltener Liquidität grenzt das Ausschüttungsverhalten der Commerzbank beim DEGI International schon an einen Skandal. Am 25. Oktober gibt es (übrigens zum dritten Mal in Folge!) mit gerade mal 0,7 Mio. EUR entsprechend 2 cent/Anteil nicht mehr als ein mickriges und scheinbar auch nur aus Festgeldzinsen verdientes Almosen.

Gewinne laufen lassen, Verluste abschneiden. Dieser uralte Börsenratschlag sagt sich so leicht – aber das in der Praxis konsequent durchzuziehen, die meisten unserer geschätzten Leser werden es wohl aus eigener Erfahrung bestätigen können, ist verdammt schwer. Fehler einzugestehen läuft nun mal der menschlichen Psyche zuwider. Doch in diesem Fall hatten wir das tatsächlich mal geschafft, haben letztes Jahr aus gut überlegten Gründen die Notbremse gezogen und unsere gesamte Position in drei Wellen im März 2023 (noch zu Kursen > 1,45), im Juli 2023 (> 1,30) und im Oktober (ca. 1,25) platt gemacht. Der Spaß hatte uns letztes Jahr schlußendlich 1/2 Mio. EUR an Kursverlusten gekostet. Aber wie sagt der Börsianer eben auch so schön: Der erste Verlust ist der kleinste. Wohl wahr. Heute wären es nämlich schon mehr als doppelt so viel. Denn heute stehen beim DEGI International nur noch etwas mehr als 1,05 auf der Maklertafel.

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