Aschenputtel bittet zum Tanz
Je weiter die Abwicklung unserer Immobilienfonds schreitet, desto mehr konzentrieren sich die Blicke auf die „big three“, bei denen am Ende fast alle Musik auf diesem Spezialgebiet spielt.
Das letzte Jahr sah hier eine sehr differenzierte Entwicklung: Beim CS Euroreal schritt die Abwicklung (vor allem durch den über allen Erwartungen liegenden Verkauf des Holland-Portfolios im Frühjahr) gut voran, beim KanAm grundinvest lief es sogar hervorragend: Zum Übergangsstichtag auf die Depotbank (31.12.2016) war bis auf vier relativ kleine Restobjekte alles wie geplant verkauft. Beim SEB ImmoInvest dagegen (der zum 30.04.2017 auf die Depotbank übergehen wird) tat sich erst einmal eine ganze Weile gar nichts, und was dann in der zweiten Jahreshälfte an Verkäufen kam vermochte nicht wirklich zu überzeugen. Wir sind beim SEB ImmoInvest also weiter konsequent an der Seitenlinie geblieben, nachdem wir im Frühjahr unsere Bestände komplett abgebaut hatten.
Die Kursentwicklung in 2016 gab uns nachträglich Recht: Während der CS und der KanAm um 11,0 bzw. 13,0 % zulegen konnten, gab das „Aschenputtel“ SEB ImmoInvest im Jahresverlauf 3,6 % ab. In den ersten Wochen dieses Jahres hat sich die Erosion noch beschleunigt: Seit Jahresbeginn verlor der Fonds weitere 7,5 %, obwohl es zwischendurch sogar neue Objektverkäufe gegeben hatte.
Auf der heutigen Kursbasis drückt sich beim SEB ImmoInvest damit ein Bewertungsabschlag auf die Verkehrswerte von rd. 40 % aus. Nach wie vor hat der Fonds seine Probleme in der Portfolioqualität, aber: Mit 40 % Abschlag sind diese Probleme inzwischen mehr als gut bezahlt. Eine Rolle spielt für uns bei der Einschätzung natürlich auch, was uns ein maßgeblicher Vertreter der Branche erst kürzlich im Gespräch sagte: Man kann bei allen Immobilienfonds davon ausgehen, daß sich in den von unabhängigen Sachverständigen-Ausschüssen ermittelten Verkehrswerten mit etwa einem Drittel der Wert von Grund und Boden einer Immobilie niederschlägt. Selbst wenn man ein Gebäude abreißen müsste: Dieses Drittel hat Bestand. Vor diesem Hintergrund sieht ein Bewertungsabschlag von 40 % auf den gesamten Verkehrswert dann noch attraktiver aus.
Als am späten Freitag dann beim SEB ImmoInvest auch noch 34.000 Anteile mit einem Schleuderpreis von 12,95 € auf der Briefseite erschienen, konnten wir nicht länger Nein sagen. Zumal dies ganz genau zu einem Zeitpunkt geschah, wo wir beginnen konnten, die Mittel aus unserer jüngsten Kapitalerhöhung zu investieren. Also haben wir uns heute früh entschlossen, mit Aschenputtel mal wieder ein Tänzchen zu wagen. Schließlich liegt ein großer Teil des Nutzens im billigen Einkauf.
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