Category : Neuigkeiten
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Kennt Mann sonst eher als plakative Aufforderung im Männerpissoir, näher an das Urinal heranzutreten. Doch auch darüber wird die Zeit hinweggehen: Wenn Deutschland mit seiner teilweise wirklich lächerlichen Gleichberechtigungs- und Regulierungsbesessenheit so weitermacht, wird es in spätestens ein paar Jahren auch für Männer ohnehin gesetzlich verpflichtend werden, nur noch im Sitzen zu pinkeln. Nach der zum 1.1.2020 kommenden Bonpflicht wird sich unser toller Gesetzgeber gewiß auch da etwas Nettes ausdenken, um die Sitzpinkelpflicht zu überwachen. Der Verfasser dieser Zeilen überlegt bereits, als das heißeste „start up“ des neuen Jahres eine Firma zu gründen, die Gewichtssensoren für Klobrillen entwickelt. Das wird ein riesiger Markt werden.
Pardon. Schon wieder faselt der Verfasser dieser Zeilen skurriles Zeug, obgleich er der verehrten Leserschaft eigentlich doch nur hatte mitteilen wollen: Er ist kürzer als sie denken. Der Abwicklungszeitraum des DEGI Europa nämlich.
Noch vor einem Jahr hatte uns die Commerzbank als Verwahrstelle des DEGI Europa im Abwicklungsbericht per 30.09.2018 wissen lassen:
„… ist eine finale Auflösung des DEGI EUROPA nicht vor dem Jahr 2026 zu erwarten. Nach aktuellem Sach- und Kenntnisstand wird angestrebt, dass rund 15 – 25 % des nach der Auszahlung im Januar 2019 verbleibenden Fondsvermögens für das Kalenderjahr 2019 ausgezahlt werden. Weitere 50 – 70 % sollten nach aktuellem Sach- und Kenntnisstand für die Kalenderjahre 2020 – 2022 ausgezahlt werden können.“
Tatsächlich ausgezahlt wurden für das Kalenderjahr 2019 dann nicht die avisierten 15 – 25 % des verbliebenen Fondsvermögens von 1,18 EUR/Anteil, sondern 46,6 % (0,39 EUR/Anteil im Juli 2019 und 0,16 EUR/Anteil im Januar 2020).
Dem gerade heute veröffentlichten Abwicklungsbericht per 30.09.2019 ist nun zu entnehmen, daß auch die finale Auflösung deutlich schneller erfolgen könnte. Denn dort heißt es jetzt (Abweichungen zu den Aussagen des vorjährigen Berichtes in fett gedruckt):
„… ist eine finale Auflösung des DEGI EUROPA nicht vor dem Jahr 2024 zu erwarten. Nach aktuellem Sach- und Kenntnisstand wird angestrebt, dass rund 20 – 30 % des nach der Auszahlung im Januar 2020 verbleibenden Fondsvermögens für das Kalenderjahr 2020 ausgezahlt werden. Weitere 60 – 75 % sollten nach aktuellem Sach- und Kenntnisstand für die Kalenderjahre 2021 – 2023 ausgezahlt werden können.“
Die Erwartung der finalen Auflösung nun bereits ab 2024 anstatt ab 2026 ist aber ohnehin nur ein marginaler und eher unbedeutender Unterschied. Interessanter ist die Aussage, daß in einem eher überschaubaren Zeitraum von ca. vier Jahren, mit deutlichem Schwerpunkt zu Beginn, bereits rund 90 % des Restvermögens zu verteilen sind. Anschließend reden wir noch über die gewaltige Summe von 2 Mio. EUR = 0,08 EUR je Anteil – nur daß wir es der verehrten Leserschaft zum Vergleich noch einmal in Erinnerung rufen dürfen: Am 30.09.2010 sprachen wir noch über ein Fondvermögen von 1,28 Milliarden EUR = 51,43 EUR je Anteil.
Seit geraumer Zeit reduziert sich die Betrachtung des gemeinen Kontinentaleuropäers, wenn die Sprache auf die Vereinigten Staaten von Amerika kommt, auf die Pöbeleien des Präsidenten, das Impeachment-Verfahren und den Handelskrieg mit China.
Auch der Verfasser dieser Zeilen gibt zu: Die Zeiten, wo er in den USA aus der Empfangshalle des Flughafens schritt und erst mal einen ganz großen Atemzug „Freiheit“ nahm und sich riesig freute, diese Zeiten sind schon seit George W. Bush vorbei. Auch die Begeisterung über Barrack Obama hielt sich nach genauerem Hinschauen in Grenzen: Kein vorheriger Präsident der Vereinigten Staaten hat in seiner Amtszeit die USA auf der ganzen Welt in so viele Kriege verwickelt wie Obama.
Wachsende Skepsis gegenüber dem Land und dem System einfach auch auf die dort lebenden Menschen zu übertragen wäre jedoch in höchstem Maße ungerecht. Der eigentliche Beruf des Verfassers dieser Zeilen, die Beschäftigung mit Historischen Wertpapieren als Sammlerstücke und damit auch die Beschäftigung mit der Finanzgeschichte, dieser Beruf ließ über Jahrzehnte auch enge Kontakte in die USA wachsen, aus denen einige Freundschaften entstanden sind, die diese Bezeichnung wirklich verdienen.
So besuchte der Verfasser dieser Zeilen im Spätherbst 2019 einen Geschäftspartner und Freund, dessen Denkweise so ganz und gar nicht dem entspricht, was der gemeine Kontinentaleuropäer dem gemeinen US-Amerikaner so zutrauen würde. Wobei, „den Amerikaner“ (der beim Bau der Mauer an der Grenze zu Mexiko begeistert eigenhändig den Mörtel anrühren würde) gibt es ebenso wenig wie „den Russen“ (der seit Dschingis Khans Zeiten nach nichts anderem trachtet als gen Westen zu reiten und Frauen und Kinder zu schänden) oder „den Chinesen“ (der Potenzmittel-süchtig ist und allen Nashörnern dieser Erde die Hörner absäbelt und bei der Durchreise auch noch überall Patente klaut) oder „den Deutschen“ (der noch nie etwas anderes war als ein über die Grenzen Europas hinaus leuchtendes Beispiel für lupenreines Demokratieverständnis, Toleranz, Solidarität und Nächstenliebe).
Um der sehr verehrten Leserschaft zu zeigen, daß es auch „Das andere Amerika“ gibt, und um Sie ein bißchen zum Nachdenken zu bewegen, hier im Anschluß im Original den Weihnachtsbrief von meinem Freund Sam (in der Hoffnung, daß eine hinreichend große Zahl Leser des Englischen mächtig ist; bei den anderen entschuldige ich mich mit dem Versprechen, daß dies eine Ausnahme bleiben wird).
„56 amerikanische Unternehmen dominieren das Handelsblatt-Ranking der wertvollsten Börsenstars. Deutschland ist nur noch mit SAP und Siemens dabei.“ Darüber beklagt sich heute, unter der oben zitierten Überschrift „Anschluss verloren“, Ulf Sommer gleich auf der Titelseite des „Handelsblatt“.
Ulf Sommer ist ein altgedienter Haudegen des klassischen Journalismus, seit nunmehr 23 Jahren in Diensten des Handelsblatts, der es doch eigentlich besser wissen sollte. Zumal er seine Doktorarbeit über DDR-Parteiengeschichte geschrieben hat, weshalb der Verfasser dieser Zeilen sowieso schon mal eine etwas kritischere Grundhaltung zu jedwedem System erwarten würde.
Das Lamento auf der heutigen Handelsblatt-Titelseite hat einen entscheidenden Nachteil: Der „Wert“ eines Unternehmens bemißt sich nach dieser (unterhaltsamen, aber unhaltbaren) Theorie aus der Multiplikation des Börsenkurses mit der Anzahl der ausgegebenen Aktien.
Das Problem dabei ist nur, daß Börsenkurse nichts weiter als in keiner Form rational begründbare Ziffern sind, die jeder Schimpanse im Leipziger Zoo auf’s Papier gekritzelt haben könnte.
Untrennbar in die Lebenserfahrung des Verfassers dieser Zeilen eingeschweißt und zwei Jahrzehnte lang sein größtes Börsenengagement war die Blaue Quellen Mineral- und Heilbrunnen AG. Die wurde rauf- und runteranalysiert, die Betriebsstätten wurden angeschaut, regelmäßige Gespräche mit dem Vorstand waren selbstverständlich. Zu der Zeit in den 1980er Jahren, als der Verfasser dieser Zeilen anfing sich für die Blaue Quellen Mineral- und Heilbrunnen AG zu interessieren, eine ausgezeichnet rentierende und beständig wachsende deutsche Tochter des Nestlé-Konzerns, lag deren Börsenwert bei 7 % vom Jahresumsatz. Heutzutage dagegen ist alles mit einer Bewertung von < 100 % vom Jahresumsatz fast schon ein Sanierungsfall, und mehrere hundert Prozent sind auch nichts Ungewöhnliches.
Nur eine so lange Zeitspanne an Börsenerfahrung läßt erkennen, daß die „Richtigkeit“ einer Börsenbewertung eine höchst relative und ständig wechselnden Moden und Zeitgeistströmungen unterliegende Sache ist, die keinerlei Logik folgt, sondern höchstens so nebenbei aus dem permanenten Chaos des Weltgeschehens herausschlüpft.
Insofern sind die „56 amerikanischen Unternehmen“, die den Herrn Sommer den Untergang des kontinentaleuropäischen Abendlandes befürchten lassen, nicht etwa wertvoll, sondern einfach nur unverhältnismäßig teuer. Das ist nichts worüber sich der gemeine Erdenbewohner großartig Gedanken machen müsste. Er hat nämlich im Normalfall andere, sehr viel lebensnähere Sorgen.
Der „Wert“ eines Unternehmens mißt sich, jedenfalls nach der Überzeugung des Verfassers dieser Zeilen, an der Frage, ob es zu fairen Preisen ordentliche und nützliche Produkte herstellt, ob es seinen Kunden mit Respekt begegnet, ob es eine möglichst große Anzahl Mitarbeiter zu anständigen Bedingungen beschäftigt und Menschen nicht als Produktions- oder Kostenfaktoren sieht, ob es seine Steuern ordentlich zahlt und nicht versucht über Steueroasen zu tricksen, ob es der Umwelt und der ganzen Erde mit Achtung begegnet und die Schöpfung bewahrt. In einer anständigen Gesellschaft stünde im Pflichtenheft für ein gut geführtes Unternehmen die Frage der Höhe der Dividende und des Börsenkurses mindestens mal sehr weit hinten.
Der „Wert“ eines Unternehmens definiert sich aus seiner Nützlichkeit für die gesamte Gesellschaft, nicht aus einem zufälligen Börsenkurs. Ob Unternehmen wie Facebook, die auf dieser Erde jede Form von Individualität und Privatsphäre zerstören, wie Boeing, die vorsätzlich absturzgefährdete Flugzeuge produzieren, oder wie Volkswagen, die schamlos Abermillionen von Kunden betrügen und sich dabei auch noch im Recht sehen, ob solche Unternehmen überhaupt einen Wert haben können, das darf getrost bezweifelt werden.
Was für ein Unterschied: Das eine Land auf Gottes Erdboden hat einen Präsidenten, dem kein Fettnäpfchen zu unbedeutend ist, um nicht doch hineinzutreten. Ein anderes Land, Sie wissen welches gemeint ist, versucht systematisch mit sprachlicher Verstellung die seit Jahrtausenden unabänderlichen Widrigkeiten des menschlichen Lebens wegzulügen.
Einem Behinderten hilft es bei seinem bedauernswerten Schicksal nicht das Geringste, wenn ihn ein deutscher Radiosender nicht als solchen bezeichnet, sondern als „Menschen mit erhöhtem individuellen Unterstützungsbedarf“. 373 % mehr Buchstaben für ein und denselben Sachverhalt im Bemühen um extraordinäre politische Korrektheit. Spätestens bei Benennung des Sachverhalts zwecks Beschilderung eines Behinderten-Parkplatzes würde sich wahrscheinlich auch die politisch korrekteste deutsche Behörde doch für den bislang gebräuchlichen Begriff entscheiden, um kein drei Quadratmeter großes Schild aufstellen zu müssen, nebst Leseanleitung, wie der gestresste deutsche Automobilist den Text zu verstehen hat.
So geschehen heute vormittag auf Radio 38, welchem der Verfasser dieser Zeilen gezwungener Maßen lauschen musste auf dem Weg zum Wochenmarkt in Braunschweig, wo die Weihnachtsgans für die morgige Familienfeier abzuholen war. „Kinder mit und ohne erhöhtem individuellen Unterstützungsbedarf“, so erfuhr der staunende Zuhörer, wurden in einem Inklusions-Kindergarten in Salzgitter-Gebhardshagen vom Jugendparlament der Stadt beschenkt. Auf den Straßen war denkbar wenig los, im innerstädtischen Parkhaus kaum 20 % der Parkplätze belegt. Der Verfasser dieser Zeilen hatte also in Ermangelung einer von anderen Verkehrsteilnehmern geforderten Aufmerksamkeit ausreichend Muße, bei Fahren über „Menschen mit erhöhtem individuellen Unterstützungsbedarf“ zu sinnieren.
Wo soll das in unserer Gesellschaft denn bloß hinführen, wenn wir so weitermachen und Sprache benutzen, um Unangenehmes einfach zuzukleistern? Das ist doch eine zutiefst kindliche Gewohnheit, einfach die Augen zu schließen und dann zu glauben, alles Schlechte in dieser Welt wäre damit verschwunden.
Zukünftig sind Menschen nicht mehr krank. Es sind „Menschen mit erhöhtem individuellen Genesungsbedarf“.
Zukünftig sind Menschen nicht mehr dumm. Es sind „Menschen mit erhöhtem individuellen Erklärungsbedarf“.
Zukünftig sind Menschen auch nicht mehr arm. Es sind „Menschen mit individuell erhöhtem externen Mittelbedarf“.
Zukünftig sind Menschen schon gar nicht mehr böse. Es sind „Menschen mit individuell erhöhtem Gutmenschbedarf“.
Zukünftig, und das ist jetzt das wirklich Tolle an dieser Methode, gibt es in Deutschland auch keine Links- oder Rechtsradikalen mehr oder sonstige Extremisten fremdländischer Glaubensrichtungen. Das sind doch einfach nur „Menschen mit eingeschränkter individueller Weltsicht“. Um die muß sich nur, mit sinnvoller textlicher Gestaltung entsprechend begleitet, das Jugendparlament der Stadt Salzgitter kümmern, und schon ist das Problem keines mehr.
So hat sich der Verfasser dieser Zeilen gegen Ende dieses Vormittags leichten Herzens entschlossen, auch im nächsten Jahr seine eher provokante Sprache weiter zu pflegen. Politisch korrekt sollen einfach mal andere machen. Zumal unser Braunschweiger Wochenmarkt alles andere ist, nur nicht die Quelle gepflegter deutscher Prosa. Bei den regelmäßigen Wochenmarkteinkäufen hat sich das Frozzeln mit den Verkäuferinnen, Verkäufern und Verkäuflingen/divers (pardon, so viel Zeit musste jetzt doch sein), die der Verfasser dieser Zeilen teilweise schon jahrzehntelang kennt, zum echten Kult entwickelt.
Ältere Dame mit Federhütchen: „Ich hätte gern zwei Entenbrüste.“ Schon mehrfach zitierte Geflügelverkäuferin meines Vertrauens: „Aber gnädige Frau! Meinen Sie das steht Ihnen?“
In dem Sinne wünscht der Verfasser dieser Zeilen der hoch verehrten Leserschaft frohe und besinnliche Festtage. Machen Sie’s gut, bis zum nächsten Jahr.
Die größte Enttäuschung auf dem Gebiet abwickelnder Offener Immobilienfonds war im Jahr 2019 ohne Zweifel der CS Euroreal.
Alle neun restlichen Objekte (Verkehrswerte zu Jahresbeginn in Klammern, in Summe 490 Mio. EUR), mit denen er in das Jahr gestartet war, sind inzwischen verkauft. Die beiden Bürogebäude in Lissabon (103 Mio. EUR) brachten erwartungsgemäß einen Preis oberhalb des Verkehrswertes. Die drei französischen Objekte in Lyon und Toulouse (82 Mio. EUR) brachten nach einem monatelangen Verwirrspiel (sind sie nun verkauft oder nicht?) mit 68 Mio. EUR sogar etwas mehr als von uns erwartet – allerdings eines viel, viel besser und dafür ein anderes viel, viel schlechter als gedacht. Die Rathaus-Galerie in Essen (123 Mio. EUR) wurde erst noch mal weiter abgewertet und schließlich im September für 86 Mio. EUR verkauft – kaum mehr war am Ende angesichts der unsicheren Lage in diesem Marktsegment noch zu erwarten. Eine Katastrophe mit Ansage (wo wir unsere internen Erwartungen dann schon entsprechend heruntergeschraubt hatten) wurde das Einkaufszentrum im tschechischen Olmütz (56 Mio. EUR), das man schließlich für 12 Mio. EUR verschleudern musste. Danach blieben noch die beiden Einkaufszentren in Italien (54 bzw. 25 Mio. EUR). Deren am Ende grottenschlechten Verkäufe hatten wir hier erst vor wenigen Tagen berichten müssen.
In Summe bleibt also die Tatsache, daß man Objekte, die zu Jahresbeginn angeblich noch 443 Mio. EUR wert waren (und unter diese Werte setzen alle 12 Monate sogenannte „unabhängige Sachverständigenausschüsse“ ihr Siegel) im Jahresverlauf für nicht einmal 300 Mio. EUR verkaufte. Verwaltungsgebühren wurden von der Commerzbank als Verwahrstelle natürlich die meiste Zeit noch fröhlich auf Werte berechnet, die sich am Ende als deutlich überhöht erwiesen …
Die Achterbahnfahrt, die der Anteilwert des CS Euroreal daraufhin gerade in den letzten paar Tagen noch hinlegte, ist schon beeindruckend:
Per 12.12. gab es nach dem Verkauf des Einkaufszentrums in Kalabrien einen Rückgang um 0,18 EUR = 2,5 % von 7,08 EUR auf 6,90 EUR.
Per 17.12. ein weiterer Rückgang nach Verkauf des Einkaufszentrums bei Mailand um 0,33 EUR = 4,8 % von 6,90 EUR auf 6,57 EUR.
Am 18.12. erfolgte der Ausschüttungs-Abschlag von 0,97 EUR, neuer Anteilpreis also 5,60 EUR.
Per 19.12. plötzlich wieder ein (bisher nicht erklärter *) Anstieg um 0,05 EUR = 0,9 % von 5,60 EUR auf 5,65 EUR.
Obwohl inzwischen alle Immobilien verkauft sind, bleibt der CS Euroreal also noch für einige Zeit ein Zahlenrätsel mit etlichen Unbekannten. So könnte z.B. der vorgestrige Anstieg um 5 cent (was als absoluter Betrag in Summe auch 5 Mio. EUR sind) eine Rückstellungsauflösung gewesen sein. In das neue Geschäftsjahr 2018/19 gestartet war der CS Euroreal nämlich noch mit Rückstellungen von mehr als 100 Mio. EUR – eine mehr als satte Quote angesichts eines Immobilienvermögens von zu diesem Zeitpunkt nur noch 611 Mio. EUR.
Jedenfalls soweit es aus den offiziellen Verlautbarungen ersichtlich wurde hatte man von diesen Rückstellungen (mit entsprechend positiven Wirkungen auf den Anteilwert) 10 Mio. EUR per 28.12.2018 und weitere 7 Mio. EUR im Rahmen diverser Jahresabschlußbuchungen per 30.09.2019 aufgelöst.
Bleiben also nach den bisher bekannten Daten noch 100 Mio. EUR – Genaueres werden wir in wenigen Tagen erfahren, wenn der (innerhalb von drei Monaten zu publizierende) Abwicklungsbericht per 30.09.2019 veröffentlicht ist. So viele Rückstellungen braucht aber, jedenfalls mit gesundem Menschenverstand betrachtet, ein inzwischen immobilienfreier Fonds gewiß nicht mehr. Man kann also hoffen, daß wir nach weiteren Rückstellungsauflösungen im Neuen Jahr noch den einen oder anderen Groschen Anstieg des Anteilwertes sehen werden.
Zumal die diversen in der Fonds-Betreuung tätigen Abteilungen bei Credit Suisse / Commerzbank erkennbar asynchron arbeiten: Auch beim Schwesterfonds CS Property Dynamic hatte es dieses Jahr nach einem schlechter als erwartet ausgefallenen Objektverkauf erst einmal ordentliche Anteilwertverluste gegeben – dann setzten sich die Buchhalter gemächlich in Bewegung, lösten einige nach dem Verkauf nicht mehr benötigte Rückstellungen auf, und, schwuppdiwupp, am Ende hatte der Anteilwert einen erheblichen Teil der vorherigen Verluste wieder aufgeholt.