CS Euroreal: zwei weitere Verkäufe
Als wir uns mit abwickelnden Immobilienfonds zu beschäftigen begannen, dachten wir noch: Es kochen ja doch alle mit dem gleichen Wasser – einfach mal die verfügbaren Mittel mit der Gießkanne über die in Frage kommenden Fonds verteilen, und dann wird da schon was draus.
Inzwischen, etliche Jahre später, sind wir deutlich schlauer geworden. Wie überall im Leben gibt es gute Anbieter und schlechte Anbieter. Oder, anders gesagt: Nicht nur die Portfolio-Qualität, sondern vor allem auch die Management-Qualität sind für das Abwicklungsergebnis unserer Fonds ausschlaggebend. Es gibt Leute (SEB/Savills, gerade erst gestern hier ausführlich besprochen), die machen ihre Hausaufgaben grottenschlecht und sind nicht einen cent der Millionen an Verwaltungsgebühren wert, die sie immer noch kassieren. Und es gibt Fonds (CS Euroreal, KanAm grundinvest), die haben in der Abwicklungssituation, die sie ja auch gar nicht selbst verschuldet hatten, trotzdem immer noch den Ehrgeiz, eine respektable Gesamtleistung abzuliefern.
Das hat der CS Euroreal gerade wieder einmal bewiesen.
Gestern stieg der Rücknahmepreis um 9 cent von 10,19 € auf 10,28 €. Bei 102,6 Mio. umlaufender Anteile ist das ein Wertzuwachs von knapp 10 Mio. €. Heute erfahren wir von der inzwischen verantwortlichen Depotbank (Commerzbank AG) auch den Grund: Die Objekte Berlin, Malchower Chaussee (ein Hornbach-Baumarkt) und Darmstadt, Leydhecker/Gräfenhauser Straße (ein Mischobjekt mit Rewe-Markt und Büros) wurden verkauft. Damit haben weitere knapp 10 % des noch verbliebenen Rest-Immobilien-Vermögens den Fonds verlassen. Übrig bleiben jetzt noch 15 Objekte mit Verkehrswerten von zusammen rd. 640 Mio. €
Bei den beiden jetzt verkauften Objekten lagen die Verkehrswerte zuletzt bei 20,7 Mio. € (Berlin) bzw. 38,0 Mio. € (Darmstadt). Der Bruttoverkaufspreis lag bei beiden Objekten nach Mitteilung der Commerzbank „deutlich über dem zuletzt festgestellten Verkehrswert“. Anhand des gestrigen NAV-Anstieges lässt sich leicht ausrechnen, daß die Nettoverkaufspreise die letzten Verkehrswerte um durchschnittlich 15 % überstiegen haben.
Beim Hornbach-Markt in Berlin hatten wir das auf Grund der Daten ähnlicher Transaktionen in den letzten Monaten schon länger erwartet. Hier lag unsere interne Verkaufspreisschätzung mit 25,0 Mio. € entsprechend über dem letzten Verkehrswert, und genau der Preis dürfte auch erzielt worden sein. Dem Objekt in Darmstadt hatten wir nicht so viel zugetraut: Mit 36,0 Mio. € lag die interne Verkaufspreisschätzung (auch angesichts von 11,1 % Leerstand) eine Kleinigkeit unter dem letzten Verkehrswert. In Wahrheit dürften es etwa 42,0 Mio. € geworden sein.
Damit arbeitet der CS Euroreal seine Hausaufgaben Stück für Stück weiter ab, und zwar mit einer Arbeits- und Ergebnisqualität, wo man nur sagen kann: Chapeau.
Kleines Bonmot am Rande: Wenn „informierte Kreise“ nicht völlig falsch informiert sind, dann war der Käufer in diesem Fall die Hamborner AG. Und die hat die Transaktion finanziert mit einem Schuldscheindarlehn der ??? – ja, eben genau, der Commerzbank – der gleichen Bank, die für den CS Euroreal mit am Verkäufer-Tisch saß. Was in diesem speziellen Fall ja gar nicht von Nachteil gewesen sein muß …
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