CS Property Dynamic: Überraschung im Osternest
Ende März hatte der CS Property Dynamic den Verkauf seiner letzten Immobilie gemeldet. Das Büroobjekt in Krakau war deutlich schlechter als von uns erwartet weggegangen. Ein schmerzhafter Rückgang des Netto-Inventarwertes (NAV) um 3,75 EUR auf 28,16 EUR war die Folge.
Schon damals hatten wir uns mit der Frage beschäftigt, was mit den objektbezogenen Rückstellungen passieren würde. Im Vergleich zum letzten Verkehrswert des Objektes (44,1 Mio. EUR) waren die Rückstellungen nämlich überaus beachtlich: 3,8 Mio. EUR für Steuern auf Veräußerungsgewinne, 3,6 Mio. EUR für Instandhaltungskosten und 4,5 Mio. EUR für Vermietungskosten. Keine dieser drei Positionen braucht man noch, wenn man kein einziges Objekt mehr hat. Die Meldung des Käufers, bei einem beizulegenden Wert der Immobilie von 37,0 Mio. „nach Verrechnung üblicher Anpassungen in Form von mietfreien Zeiten und zusätzlichen Anreizen für Mieter“ tatsächlich 32,67 Mio. EUR bezahlt zu haben legt wegen der weitgehenden Betragsidentität der Differenz nahe, daß bei diesem Verkauf die Rückstellung für Vermietungskosten mit drauf gegangen ist – sonst hätte der NAV-Rückgang noch deutlicher ausfallen müssen.
Aber der Rest? Wir hatten von Anfang an die Vermutung geäußert, daß es nach dem üblen NAV-Rückgang Ende März später noch gegenläufige Entwicklungen aus der Auflösung von Rückstellungen geben könnte.
Das scheint jetzt, früher als erwartet, bereits der Fall zu sein: Gestern gab es einen Anstieg des NAV um 3,16 % = 0,89 EUR auf 29,03 EUR. Damit ist knapp ein Viertel des Einschnitts von Ende März egalisiert. Multipliziert mit der Anzahl der umlaufenden Anteile ist das eine Werterhöhung von 2,35 Mio. EUR. Eine Verlautbarung der Commerzbank als Verwahrstelle des CS Property Dynamic, worauf genau nun der jüngste NAV-Anstieg zurückzuführen ist, steht aber noch aus. Wahrscheinlich sind die Herrschaften zu sehr mit anderweitigen Ostervorbereitungen zu beschäftigt.
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