Durchlauferhitzer für Sprechblasen
Eben haben wir die Veranstaltungen von PropertyEU ja noch gelobt. Aber, mal ganz ehrlich gesagt, man muß die Beiträge vorher schon noch durch das intellektuelle Kompostsieb schaufeln, um die wirklich relevanten Informationen herauszufiltern. Es wird da natürlich auch eine Menge bullshit geredet.
So zum Beispiel gestern auf dem PropertyEU Germany Investment briefing. Wobei sich uns, nebenbei bemerkt, gerade in diesen Zeiten die Frage stellt: Wir wären ja gern auch mal hingegangen. Aber warum muß das Germany Investment briefing denn in London stattfinden?
Immerhin, Markus Beran ließ es sich nicht nehmen, den Ärmelkanal zu queren und nach London zu reisen. Im Rahmen seiner bedeutenden Mission verkündete er dort dem erstaunten Publikum auf besagtem Germany Investment briefing: „We must start thinking of our tenants as guests or customers, not just occupiers, and bring in a more service-orientated attitude.“
Herr Beran ist „Head of Origination International Investors“ bei der Berliner Hypothekenbank BerlinHyp. Bravo, Herr Beran! 27 Jahre nach Zusammenbruch der DDR-Mangelwirtschaft hat es sich am Ende doch tatsächlich bis nach Berlin herumgesprochen: Mieter sind auch so etwas wie Kunden, nicht etwa nur „occupiers“ (sind das Hausbesetzer?), und selbst Finanz- und Immobiliendienstleister sollten anfangen, serviceorientiert zu denken.
Bei uns ist noch die Stelle des „Durchlauferhitzers für Sprechblasen“ frei. Sollten Sie sich bewerben wollen, dann wäre es echt gut, wenn Sie uns bei der Gelegenheit auch gleich erklären könnten, was ein „Head of Origination International Investors“ eigentlich so macht.
Die Englisch-Kenntnisse hier bei uns in der Provinz sind eher rudimentär, weshalb wir das in unserer geistigen Eingeschränktheit auf den ersten Blick so verstehen würden, daß sich die BerlinHyp ihre Internationalen Investoren selber zu backen vermag.
Respekt. Uns ist es weit mehr als 30 Jahre lang nicht gelungen, Leute zu erzeugen, an denen wir anschließend Geld verdienen. Im Gegenteil, die beiden Töchter des Verfassers erweisen sich bis heute als Faß ohne Boden. Aber vielleicht hatten wir ja nur nicht den richtigen „Head of Origination“, also den Chef-Erzeuger sozusagen.
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