Einigkeit und Recht auf Freizeit

Wie es sich gehört hat der Verfasser dieser Zeilen heute früh mit freundlicher Unterstützung unserer Katze Paula der geschätzten Gattin zum Frauentag gratuliert. Den Damen in der Firma hinterher natürlich auch. Mit einem Anteil weiblicher Beschäftigter von exakt 50 % sind wir schließlich ein echter sozialistischer Musterbetrieb.

Glaubt man aber den niedersächsischen Grünen, dann reicht das noch lange nicht. Wie heute unserer Lokalpresse zu entnehmen möchten die in der Landesregierung mit vertretenen Grünen nämlich, daß der Frauentag in Niedersachsen ein gesetzlicher Feiertag wird. Nun gut, denkt man als Hinterwäldler hier auf dem Rübenfeld, isser im Land Berlin ja auch schon. Und so lange führende politische Köpfe damit auf die Titelseite des Lokalblattes kommen, weil dort anscheinend keine anderen Sorgen zu kolportieren sind, dann muß es diesem unserem Vaterland augenscheinlich doch noch richtig gut gehen. Aber Moment mal. Vaterland? Muss das heutzutage, und ganz besonders eben auch am Frauentag, nicht politisch korrekt das Elternland sein? Schließlich macht es ja auch durchaus einen Unterschied, ob man von der Leiter fällt oder von der Leiterin … o:)

Nun legt sich die Stirn endgültig in Falten. Was ist mit den anderen möglicher Weise sogar viel offenkundiger benachteiligten oder zurückgesetzten Teilen unserer Gesellschaft? Warum als Feiertag nicht auch einen Tag der Schwerbeschädigten, den Tag der Bürgergeldempfänger, den Tag der Vegetarier, den Tag der Asexuellen, den Tag der Kettenraucher, den Tag der Bankberater oder den Weselsky-Tag in Erwägung ziehen? Nur um mal ein paar wenige von intoleranten Mitbürgern auch oft miß- oder gar verachtete Randgruppen aufzuzählen? Kleiner Einschub so ganz nebenbei: Gerade macht mich die beste Ehefrau von allem nach pflichtgemäßem Korrektur lesen dieser bei Lichte besehen absolut überflüssigen Zeilen dann auch noch darauf aufmerksam, daß es drei dieser einfach mal aus der Lameng ausgedachten und dahingeplapperten Gedenktage tatsächlich bereits gibt …

Dem Verfasser dieser Zeilen sollte es jedenfalls Recht sein, was die niedersächischen Grünen da postulieren. Je mehr Feiertage, desto weniger leidet jemand unter seiner Berufstätigkeit, der mit 68 Jahren eigentlich längst im Rentenalter ist – mit der sich bei der CS Realwerte AG deutlich abzeichnenden Perspektive, bis jenseits der 75 (so der liebe Gott da mitmacht) mit dem Arsch auf dem Bürostuhl kleben bleiben zu „dürfen“. Und das, wo nachfolgende Generationen doch schon vor geraumer Zeit bei einer Umfrage zu einem nicht unerheblichen Prozentsatz die Überschrift als den Text unserer Nationalhymne einordneten …

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