Früher, aber dafür weniger

Der KanAm grundinvest, der früher turnusgemäß immer im Dezember ausgeschüttet hatte, war vor einem Jahr erstmals vom Dezember auf den Januar gesprungen. Nach allem, was man so aus dem Umfeld des Fonds hörte, waren wir auch jetzt wieder von einer Ausschüttung im Januar 2020 ausgegangen. Gewöhnlich gut informierte Kreise argumentierten die erneute Verspätung auch damit, daß dann gleich die Erlöse aus den letzten beiden Immobilienverkäufen mit einbezogen werden könnten („später, aber dafür mehr“). Vor diesem Hintergrund hatten wir mit einer Ausschüttung von 1,50 EUR pro Anteil gerechnet, nachdem die Bankguthaben durch Verkaufserlöse allein im November 2019 um 1,30 EUR/Anteil angestiegen waren.

Aus „später, aber dafür mehr“ wurde jetzt, für uns ziemlich überraschend, doch wieder „früher, aber dafür weniger“. Völlig unerwartet kündigte der KanAm grundinvest heute an, noch am 18.12.2019 (und damit exakt am gleichen Tag wie der CS Euroreal) 0,78 EUR pro Anteil ausschütten zu wollen. Nun ja – wir werden das Geld nicht zurückweisen, und es hat den unbestrittenen Vorteil, daß die bei der Ausschüttung abzuziehende Kapitalertragsteuer dann gleich im Januar 2020 wieder erstattet wird. Und eine halbe Million Euro haben oder nicht haben macht schon einen Unterschied: Bei einer Ausschüttung erst zu Jahresbeginn hätten wir darauf nämlich ein ganzes Jahr länger warten müssen.

Allerdings glauben wir nun nicht, daß der verhältnismäßig mickrige Betrag auch bereits die Verkaufserlöse „Le Colombia“ und „Robecohuis“ beinhaltet. Konsequenter Weise müsste das dann aber in der nächsten Ausschüttung aufscheinen. Völlig verwunderlich wäre es nicht, denn beispielsweise aus einem anderen großen Fonds hatten wir vor geraumer Zeit einmal gehört, daß es aus rein internen buchhalterischen Gründen in der Regel doch zwei Monate ab Geldeingang dauere, bis die buchhalterisch/steuerliche Behandlung eines Verkaufserlöses so weit abgeschlossen sei, daß das Geld in den Ausschüttungstopf wandern könne. Und die Annahme, daß die entsprechenden Fachabteilungen unseretwegen zu Weihnachten und Neujahr sogar noch Überstunden machen und Feiertagsschichten schieben werden, wäre etwas lebensfremd.

Bleiben wir also mal Optimisten und hoffen, daß sich dann spätestens im Juli 2020 das Füllhorn der Fortuna (pardon: des KanAm) über uns ergießt.

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