Gestorben wird immer
„Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen schreibt uns ins Stammbuch der Welt: alle 10 Sekunden stirbt ein Kind – es ist verhungert. Über 3 Millionen Kinder sterben jährlich Hungers. Im Gegensatz zur Corona-Virus Pandemie mit ihren täglich in neue Höhen schnellenden Zahlen haben die verhungerten Kinder weder medial noch sentimental eine auch nur ähnliche Beachtung gefunden. Ja, wenn’s nicht vor der eigenen Türe geschieht, sind wir weltläufigen Reiseweltmeister und Freizeit-Event-Jongleure nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen.“
So beginnt die Predigt zum Karfreitag 2020, die der Braunschweiger Domprediger em. Joachim Hempel eigentlich vor gut einer Woche in der Klosterkirche Riddagshausen hätte halten wollen. Wie sich der geneigte Leser gewiß vorstellen kann, hat Pfarrer Hempel letzten Freitag nicht auf der Kanzel stehen und diese Predigt halten können.
Sie ist es dennoch wert, gehört (oder wenigstens gelesen) zu werden. Sie, geschätzter Leser, können das. Von der homepage der Klosterkirche Riddagshausen, wo sie einige Tage lang eingestellt war, ist die Predigt leider schon wieder verschwunden. Aber wir schicken sie Ihnen gerne, wenn Sie per email an info@CSrealwerte.de danach fragen.
Warum schreiben wir Ihnen das? Nun, mit Pfarrer Hempel (dem der Verfasser dieser Zeilen übrigens vom Bürofenster aus auf die Terrasse seines Wohnhauses in Salzdahlum kucken kann) haben wir eine besondere Verbindung bei der Hilfe für die „German Church School“ in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba, die die CS Realwerte AG im Rahmen ihrer satzungsgemäß gebundenen Verwendung eines Teils ihrer Gewinne unterstützt.
Gerade in Zeiten wie diesen sollte uns bewußt werden: Über eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes für blendend verdienende Automobilwerker nachzudenken (wie es unser Bundesarbeitsminister Heil gerade tut) ist ja nett. Einer meiner immer wieder gern zitierten jahrzehntelangen Freunde (zufällig auch in der Automobilbranche beschäftigt gewesen) hat dafür die nette Umschreibung „Ein fettes Schwein mit Speck einreiben“. Denn schon mit den aktuellen 60 % vom netto kriegt jeder Automobilwerker am Monatsende für’s gegenwärtige Nichtstun mehr Geld auf’s Konto als jede im Schichtdienst hart arbeitende Intensivkrankenschwester. Besser wäre es deshalb wohl, Herr Heil (der es scheinbar nicht so gut verträgt, im Schatten der medialen Aufmerksamkeit für das Duo Scholz/Altmaier zu stehen) würde sich Gedanken darüber machen, wie man künftig die wirklichen Stützen der Gesellschaft aufwerten und besser anerkennen könnte, oder wie man die Zahl von jährlich 3 Millionen verhungerten Kindern wenigstens ein bißchen senken kann …
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