Haben Sie noch Platz?
Dann könnten Sie vielleicht unter die Büroraumvermieter gehen. Büroraum wird nämlich knapp in dieser Welt. Mit der Präzision eines Uhrwerks zeigt das die regelmäßig von der internationalen Maklerfirma JLL veröffentlichte „JLL Büro-Immobilienuhr“.
Mit Erkenntnisstand Q1 2018 erfahren wir von JLL, daß es in ganz Europa nur zwei Metropolen mit einem (sich allerdings auch noch verlangsamenden) Mietpreisrückgang gibt: Istanbul und das Londoner Westend. In Bukarest, Genf, Moskau und Warschau stagnieren die Mieten. In sämtlichen anderen europäischen Metropolen steigen die Mieten an.
Grund: Büroraum wird immer knapper. Die gesamteuropäische Leerstandsquote ist im Quartalsvergleich weiter von 7,3 % auf 7,0 % gesunken. In den sieben deutschen Immobilien-Hochburgen sind es im Schnitt sogar nur noch 4,5 %. Das ist der niedrigste Leerstand seit dem 2. Quartal 2008. Europaweit konnten 19 der 24 beobachteten Städte im 1. Quartal einen Rückgang der Leerstände vermelden.
Interessant ist die Aussage zur Neubautätigkeit: „Die Büro-Fertigstellungen blieben im 1. Quartal mit insgesamt rd. 770.000 m2 leicht unter dem 5-Jahres-Schnitt. Zwar nehmen die Projektentwicklungen 2018 und 2019 Fahrt auf, in der Folge eher mit einer Stabilisierung der Leerstandsquote. Denn im Vergleich zu früheren Zyklen bleibt die Pipeline eher moderat, die Fertigstellungen mit einem Volumen von rd. 5,1 Mio. m2 im laufenden Jahr mit Fokus auf Paris, London, Berlin, München und Dublin bzw. 6,0 Mio. m2 in 2019 dürften nicht ausreichen, der Angebotsknappheit in vielen europäischen Büroflächenmärkten ausreichend etwas entgegenzusetzen“, schreibt JLL.
Da liegt also einer der Gründe dafür, daß die Mieten in den meisten europäischen Metropolen nach oben gehen.
Bei den im Q1 2018 erzielten Spitzenmieten (EUR/m2 und Jahr) bleiben London Westend (1.300 EUR) und London City (800 EUR) die Spitzenreiter, gefolgt von Paris CBD, Zürich, Stockholm, Genf, Dublin, Moskau, Mailand und Luxemburg (alle 600-700 EUR). Überraschender Weise erst mit Abstand kommt dann mit 450 EUR Frankfurt, dicht gefolgt von Oslo, München, Rom, Manchester, Edinburgh, Helsinki, Amsterdam, Madrid und Berlin. Dass Bukarest mit lediglich 250 EUR Jahresspitzenmiete die rote Laterne hat kann nicht wirklich überraschen. Aber die zuvor beschriebene Reihenfolge hätte wohl nicht jeder so erwartet. Nie im Leben hätten wir gedacht, dass die fünftteuerste Metropole in Europa Stockholm ist, und die siebtteuerste Dublin gleichauf mit Moskau – und auch nicht, dass z.B. Istanbul fast gleichauf mit Hamburg und Brüssel liegt und noch mit einigem Abstand vor Städten wie Barcelona, Warschau, Stuttgart, Kopenhagen und Prag.
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