Immer wieder die Dachfonds …
Das Thema ist ein echter Dauerbrenner. Sein oder nicht Sein, das ist hier die Frage. Eine Frage, mit der sich auch die Dachfonds-Manager scheinbar auf die unterschiedlichste Art und Weise herumgequält haben.
Allianz Global Investors hat für den Allianz Flexi Immo im Frühjahr (vollkommen unnötig) die Reißleine gezogen und den Fonds ohne Rücksicht auf Verluste platt gemacht, obwohl man nach den BAFin-Vorgaben noch Zeit bis April 2018 gehabt hätte. Aber wen kümmert’s: Es war ja nur das Geld der Anleger, das AGI hier durch unnötige Hast und Unprofessionalität noch zusätzlich zum „normalen“ Kollateral-Schaden der Zwangsauflösung verbrannt hat.
Das Foto auf der Fonds-Homepage lässt vermuten: Sascha Kayser, der Fondsmanager bei Deutsche Asset & Wealth Management für die beiden Dachfonds db Immoflex und DWS Immoflex wäre für die meisten deutschen Mütter rein vom Aussehen her wohl der ideale Schwiegersohn. Solide, bodenständig. Entsprechend brav hat er den db Immoflex genau in dem Zeitplan aufgelöst, den ihm die BAFin vorgegeben hatte: Bis Mai 2017.
Etwas mehr Zeit hat er beim DWS Immoflex: Bis April 2018. Hier scheint unser Musterschüler das Strickmuster vom db Immoflex zu kopieren. Keine verbrannte Erde a la AGI, sondern jeden Monat ein Schlückchen. Bis Ende Mai hatte er die Füße beim DWS Immoflex stillgehalten, denn vorher war ja noch der db Immoflex zu erledigen. Danach aber kam Bewegung in die Sache: Seit Ende Mai sind praktisch alle Einzelfondspositionen des DWS Immoflex um niedrig fünfstellige Stückzahlen geschrumpft. Übrigens: Den KanAm grundinvest besitzt dieser Dachfonds gar nicht.
Völlig still ruht der See dagegen bei allen vier Unterfonds des Santander Vermögensverwaltungsfonds Kapitalprotekt/Substanz. Nachdem diese noch bis Mai 2017 permanent auf der Verkäuferseite gestanden hatten erkennen wir per Ende September 2017 keinerlei weitere Veränderung mehr. Über 1,0 Mio. Anteile des SEB ImmoInvest und über 0,6 Mio. Anteile des CS Euroreal sowie gut 0,2 Mio. Anteile des AXA Immoselect liegen hier im wesentlichen noch in den Regalen. KanAm grundinvest? Auch bei diesem Dachfonds Fehlanzeige.
An sich wäre hier Anfang Januar 2018 Schicht im Schacht. Trotzdem wurden die Verkäufe vor vier Monaten komplett gestoppt. Wir vermuten, daß sich hier eine ähnliche Entwicklung abzeichnet wie beim von der gleichen Stelle verwalteten SEB Optimix: Dieser hatte auf die Schwierigkeit hingewiesen, vor allem marktenge Zielfonds innerhalb der gesetzten Fristen zu einigermaßen adäquaten Preisen zu verkaufen. In einer kürzlichen Verlautbarung erklärte der SEB Optimix dann, ihm bzw. der dann zuständigen Depotbank (Caceis) sei von der BAFin in Würdigung dieser Tatsache eine Fristverlängerung um weitere drei Jahre gewährt worden.
Scheinbar den gleichen Weg wie der DWS Immoflex geht dagegen der von der Landesbank Berlin verwaltete Stratego grund, der bis Ende März 2018 Geschichte sein soll. Bis zum Frühjahr beobachteten wir auch bei diesem Fonds keine Verkaufsaktivitäten. Seitdem sind vom KanAm grundinvest, vom SEB ImmoInvest und vom SEB ImmoPortfolio Target Return jeweils etwa 10.000 Stück verkauft worden (den AXA Immoselect und den CS Euroreal besitzt der Stratego grund interessanter Weise überhaupt nicht).
Wie Blei in den Regalen liegt dagegen bisher die Position UBS (D) 3 Sector Real Estate Europe. Hiervon hält der Stratego grund (und zwar per 30.09.2017 weiterhin unverändert) mit 3,55 Mio. Anteilen mehr als 10 % des gesamten Anteilscheinumlaufs dieses Fonds. Wie die innerhalb von weniger als einem halben Jahr unter’s Volk gebracht werden sollen ist uns ehrlich gesagt ein Rätsel. Und auch die rd. 1/4 Mio. Stück des SEB ImmoPortfolio Target Return (das ist allein ein knappes Viertel des Inventars dieses Dachfonds) vermag der Markt nach unserer Einschätzung selbst um den Preis kräftig sinkender Kurse in dieser kurzen Zeit unmöglich aufzunehmen.
In Kenntnis dieser latent schon immer vorhandenen Problematik haben wir keine Positionen im UBS (D) 3 Sector Real Estate Europe mehr und auch nicht im SEB ImmoPortfolio Target Return (bei dem wir zusätzlich noch zu einem vernichtenden Urteil über die Management-Leistung gekommen waren, welches sich im Verlauf der Abwicklung bis zum inzwischen erfolgten letzten Objekt-Verkauf leider auch in vollem Umfang bestätigte).
Zum Schluß damit der Blick auf die Fonds, die uns tatsächlich betreffen, und die davon aus den beiden z.Zt. verkaufsaktiven Dachfonds in den nächsten Monaten zu erwartenden Stückzahlen:
AXA Immoselect: 309.000 (DWS)
CS Euroreal: 380.000 (DWS)
alle drei DEGI-Fonds: vernachlässigenswert
KanAm grundinvest: 370.000 (Stratego)
TMW Immobilien Weltfonds: 188.000 (DWS); die zuvor 830.000 Stück des Stratego grund haben sich dagegen im letzten Vierteljahr in Luft aufgelöst
Bei diesen in unserem Portfolio vertretenen Fonds sind das alles keine Stückzahlen mehr, wegen derer wir uns noch groß in die Hose machen müssten. Im Gegenteil: Die daraus regelmäßig zu erwartenden Verkäufe der beiden diesbezüglich noch aktiven Dachfonds kommen uns in Hinblick auf den Wiederanlagebedarf der bis Jahresende noch zu erwartenden Ausschüttungen durchaus gelegen.
Nur interessehalber hier dann auch noch die Daten für die drei übrigen Fonds:
SEB ImmoInvest: 425.000 (DWS) und 270.000 (Stratego)
SEB ImmoPortfolio Target Return: 250.000 (Stratego)
UBS (D) 3 Sector Real Estate Europe: 820.000 (DWS) und 3.550.000 (Stratego), insgesamt laufen hier überhaupt nur 34,7 Mio. Anteile um
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