Kaum ist man mal nicht zu Hause …
…da überschlagen sich die Ereignisse. Heute mittag war ich nämlich mit der HypoVereinsbank in Hannover verabredet. Mein Kundenbetreuer wechselt, und auch so musste man sich mal wieder zusammensetzen und die Perspektiven für das nächste Jahr ausleuchten.
Auf der A 39 gleich mal eine Vollsperrung. O.k., 20 Min. Reserve hatte ich einkalkuliert. Kurz vor Hannover fiel mir dann auch noch auf, daß mein Werkstatt-Ersatzwagen gar kein Navi hat. Na ja, zum Glück kenne ich mich in der über alles geliebten Landeshauptstadt immer noch ganz gut aus und habe die Bank ohne Umweg erreicht. Nur Parkplätze gab es in weitem Umkreis keine. So kreiste ich erst ein paar Mal um den Block und kam dann prompt etwas zu spät. Meine Banker warteten schon in Hut und Mantel.
Gerade erst hatte ich in den mittäglichen Nachrichten gehört, daß in Deutschland die Schere zwischen Arm und Reich so groß ist wie zuletzt vor 100 Jahren. Trotzdem war die Stadt bis zum Bersten voll mit kaufwütigen Menschen. Und vor dem Steakhaus standen auf der Straße draußen vor der Tür 20 Leute Schlange und warteten auf eine Tischzuweisung. Als älterer Mensch mit reichlich DDR-Erfahrung kann ich nur feststellen: Die Systeme gleichen sich einander tatsächlich immer mehr an.
Was ich damit aber eigentlich nur sagen wollte: Ich war halt ein paar Stunden weg, und der heftige Schneefall auf der Rückfahrt hat dieselbe auch nicht gerade beschleunigt.
Und kaum bin ich mal wech, da kommen alle aus den Löchern. Eigentlich deutete sich das ja schon gestern an: Da fiel der offizielle Rücknahmewert des AXA Immoselect von 2,95 EUR um über 10 % auf 2,61 EUR/Anteil. Das konnte nur der Verkauf des letzten Objektes sein, des Einkaufszentrums im italienischen Antegnate. Mit noch einmal 16 Mio. EUR Verlust. So war es dann auch, aber dazu mehr morgen, wenn wir das näher analysiert haben.
Auf jeden Fall schüttet der AXA Immoselect am 21.12. dann auch mal 1,10 EUR/Anteil aus. Für uns ist das rd. 1 Mio. EUR Rückfluß.
Daß der KanAm grundinvest ebenfalls eine Ausschüttung noch im Dezember plant, wussten wir schon seit einiger Zeit. Auch das wurde heute offiziell: 2,88 EUR/Anteil ebenfalls am 21.12. Da kommen also noch mal 2,8 Mio. EUR auf uns zu.
Mit einer ruhigen vorweihnachtlichen Woche wird es also nächste Woche nix. Wiederanlage ist angesagt. Gott sei Dank noch ein paar Tage vor MIFID. Denn ab Januar 2018 wird dank eben jenem MIFID die Erteilung eines Wertpapier-Kaufauftrages wohl in etwa so lange dauern wie ein veritabler Festgottesdienst im bayerischen Straubing. Dafür hat unsere inzwischen vollkommen durchgeknallte Gesetzgebungsmaschinerie gesorgt.
Das soll angeblich dem Anlegerschutz dienen. Da kann ich unseren überwältigend unbedarften Parlamentariern hier von meinem Rübenfeld aber nur zurufen: Wenn das Anlegerschutz sein soll, dann pflückt unsere Katze auch jeden Tag einen Strauß Gänseblümchen und schenkt ihn dem Rotkehlchen.
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