LIP Invest buys Braunschweig parcel depot
The Überschrift is in English because we jeden Tag das Online-Magazin PropertyEU lesen. Und this magazine is nun mal in English.
Normaler Weise erfahren wir da so bedeutsame Dinge wie die Tatsache, daß der auch in Deutschland groß aktiv gewordene Kaufhaus-Investor René Benko zusammen mit einem thailändischen Partner gerade die Schweizer Luxus-Kaufhauskette „Zum Globus“ von der Migros-Genossenschaft erworben hat.
Zu so wichtigen Deals ist der kurz darauf gemeldete Verkauf einer besseren Lagerhalle von 5.000 m2 Größe am Braunschweiger Hauptbahnhof dann doch ein arg großer Kontrast. Möglicher Weise sind wir aber auch nur zu blöd, die Wichtigkeit dieser Meldung (ein untergeordnetes Paketverteilzentrum der Deutschen Post AG betreffend) richtig zu erfassen. Möglicher Weise ist es völlig an uns vorbeigegangen, daß wir uns hier inzwischen in der Boom-Region im Herzen Deutschlands befinden. Möglicher Weise sind dem Vorstand der Gesellschaft, sprich dem Verfasser dieser Zeilen, bittere Vorwürfe zu machen, daß er unser Betriebsanwesen mit immerhin auch über 2.000 m2 Bürofläche und einem über 400 m2 großen Hochregallager noch nicht in den Markt gegeben hat.
Dass wir hier irgendetwas eminent Wichtiges völlig verpennt haben, dieser unbestimmte Verdacht beschleicht uns spätestens beim Lesen des Kommentars von Bodo Hollig (Direktor des in diesem Deal auftretenden Käufers LIP Invest): „Following the acquisition of the Hermes fulfillment center in Haldensleben we are able to meet the needs of the booming e-commerce sector.“
Schon die Stadt Braunschweig leidet seit dem Verlust ihrer Funktion als Hauptstadt des nach 1945 untergegangenen Freistaats Braunschweig unter einer bereits Jahrzehnte andauernden Identitätskrise, aus der sie sich auch nach der deutschen Wiedervereinigung nur mühsam zu befreien begann. Aber Haldensleben? Mannomann, das ist tiefste DDR-Pampa. Der Verfasser dieser Zeilen hat da vor einigen Jahren vor dem örtlichen Rotary-Club mal einen Vortrag über Historische Wertpapiere gehalten. Also echt, in Haldensleben möchte man nicht einmal tot über dem Zaun hängen. (Ich entschuldige mich in aller Form bei den zahlreichen Mitlesern aus Haldensleben und biete Ihnen als Entschädigung für diese Schmach an, bei mir im Büro – es sind ja von Ihnen aus nur ein paar Kilometer – eine Schachtel feinster Pralinen in Empfang zu nehmen.)
Dass das Wohl und Wehe der boomenden e-commerce-Branche in Braunschweig und Haldensleben entschieden wird, das hätten wir nun wirklich nicht gedacht. Aber, wie wir an dieser Stelle schon öfters bemerkten: Jeder neue Tag, den der liebe Gott werden lässt, macht uns klüger.
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