Schlußwort 2018
Von allem Bedeutsamen, das bei unseren abwickelnden Offenen Immobilienfonds überhaupt noch passieren konnte, ist zwischen den Feiertagen weit mehr als die Hälfte passiert. Das war in dieser Häufung und am Ende doch so fix nun wirklich alles andere als zu erwarten gewesen. Beim CS Euroreal dachten wir, wir gingen mit zwölf Restobjekten in das neue Jahr; doch neun davon sind bereits verkauft und die Verträge müssen nur noch abgewickelt werden. Beim SEB ImmoInvest haben beide bisher als Klumpenrisiken betrachteten Restbestände, die für 2/3 des restlichen Immobilienvermögens stehen, inzwischen einen Interessenten gefunden.
Die Herrschaften machen jetzt scheinbar wirklich ernst und klappen die Fensterläden zu. Von ehedem fast 400 Immobilien im Wert von rd. 15 Mrd. EUR, die wir zu Beginn unserer Arbeit im Jahr 2014 noch zu analysieren hatten, sind inzwischen über 95 % verkauft. Gerade einmal 15 Objekte mit Verkehrswerten von 570 Mio. EUR stehen nun noch einsam auf der Resterampe. Da kennt man inzwischen fast jeden Hausmeister persönlich. Ende kommenden Jahres wird restlos alles weg sein.
Damit ist bei sämtlichen abwickelnden Fonds, auch bei den „big three“, das endgültige Ergebnis ihrer Abwicklung weitgehend vorhersagbar geworden. Zu Anfang war unsere „story“ noch ein wilder Gebirgsbach, ungestüm, manchmal fast zerstörerisch (man denke nur an die unerwarteten Dachfonds-Verkäufe, die vor zwei Jahren alles durcheinanderwirbelten) und immer wieder überraschend seinen Lauf ändernd. Am Ende ist daraus ein langsamer ruhiger Fluß geworden. Wirkliche „game changer“ wird es keine mehr geben. Disruptive Börsenkursentwicklungen auch nicht mehr.
Die Herausforderung reduziert sich im kommenden Jahr auf das Errechnen der inzwischen weitgehend vorhersagbaren Wertaufholungspotentiale. Das ist eine rein mechanische Arbeit. Das kann jeder, der einigermaßen einen Taschenrechner zu bedienen vermag. Zwischendurch muß man dann nur noch regelmäßig die „quotes“ beobachten und gegebenen Falls ein bisschen handeln. Ansonsten wird der Verfasser dieser Zeilen das ganze Jahr über dasitzen und die Abendkasse zählen.
Es ist einerseits beruhigend, eine von vielen für etwas exotisch gehaltene Idee zu einem mehr als guten Ende gebracht zu haben. Andererseits kommt auch ein bißchen Wehmut auf, dass die wilden Zeiten vorüber sind. Ein Leben ganz ohne thrill? Da muß man sich auch erst mal wieder dran gewöhnen.
In dem Sinne wünschen wir unserer verehrten Leserschaft einen guten Rutsch und einen tollen Start in ein hoffentlich gesundes und sehr erfolgreiches Neues Jahr.
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