SEB ImmoInvest: Eile mit Weile
Gerade ist für den SEB ImmoInvest der neue Abwicklungsbericht zum 31.03.2024 erschienen. Mit dem der Verfasser dieser Zeilen eigentlich gar nicht mehr gerechnet hatte, hieß es doch im vorherigen Bericht: „Aktuell ist davon auszugehen, dass sich die nachlaufenden steuerrechtlichen Prüfungen fallweise bis Ende 2023 reduzieren werden. Unter Vorbehalt u.a. der erneuten Bewertung der noch laufenden Restrisiken wird dann eine zeitnahe finale Liquidation des SEB ImmoInvest angestrebt.“
Die drei verbliebenen Immobiliengesellschaften (darunter auch die für das frühere Megaobjekt Potsdamer Platz) waren im Berichtsjahr auch alle liquidiert und im Handelsregister gelöscht. Man wähnte den bedauernswerten SEB ImmoInvest also bereits im Jenseits, aber dem ist nicht so. Heuer liest man nämlich „… streben wir derzeit die finale Auflösung des SEB ImmoInvest für das Jahr 2025 an“. Die Anleger dürfen sich also noch ein weiteres Jahr gedulden. Offensichtlich hatten die Schöpfer des Fonds in ihrer Patientenverfügung lebensverlängernde Maßnahmen nicht ausdrücklich ausgeschlossen … o:)
Wenigstens hat sich die Zinssituation aber inzwischen so gedreht, daß man sich nicht mehr über Verwahrentgelte für die immer noch über 100 Mio. EUR Bankguthaben schwarz ärgern muß. Im Gegenteil, für das abgelaufene Geschäftsjahr berichtet der Fonds von einer Liquiditätsrendite von 3,85 %. Das ist ordentlich, und man kann nur hoffen, daß das jeweilige Management der übrigen abwickelnden Fonds mit seinen Banken genau so gut verhandelt.
Neben 3,4 Mio. EUR Zinseinkünften verbuchte der Fonds im Berichtsjahr weitere 7,1 Mio. sonstige Erträge (davon 4,2 Mio. Erstattungen der italienischen Finanzbehörden sowie 1,4 Mio. Rückstellungsauflösungen). Sorgen müssen sich die übrig gebliebenen Anleger des SEB ImmoInvest also nicht machen. Nur Geduld müssen sie weiterhin haben …
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