SEB ImmoInvest: Schlimmer geht immer
Vor wenigen Tagen konnte der SEB ImmoInvest mehrere Verkäufe melden.
Dabei war auch ein Portfolio aus 7 niederländischen Immobilien. In unserer Prognose am 09.04.2017 hatten wir unterstellt, daß dies die besseren Holland-Objekte waren. Dem CS-Euroreal war es vor einem Jahr gelungen, fast sein gesamtes Holland-Portfolio auf einen Schlag 12 % über Verkehrswert zu veräußern. Wir hatten schon angenommen, daß das SEB-Portfolio nicht die Qualitäten eines CS Euroreal hatte. Aber für die bessere Hälfte des Holland-Bestandes hatten wir dann in unserer Prognose einen Abschlag von 8 % doch für ausreichend gehalten.
Von SEB/Savills selbst erfuhr man, außer der reinen Verkaufsmeldung, bisher keinerlei Details zu den jüngst durchgeführten Verkäufen. O.k., „keinerlei“ stimmt nicht ganz. In den seltenen zwei Fällen wo man über Verkehrswert verkaufen konnte, wurden schon Details gemeldet, um das Ganze auch gleich mit gebührender Selbstbeweihräucherung garnieren zu können.
In den Fällen wo es wohl nicht so gut lief erfuhren wir dagegen nichts über Preise und Abschläge – im Gegenteil, SEB/Savills hat bisher noch nicht einmal gesagt, aus welchen Objekten sich die beiden kürzlich verkauften Portfolien („Lynus“ in den Niederlanden und „Artemis“ quer Beet über Europa) überhaupt zusammensetzen. Wir erfuhren lediglich die Summe der Verkehrswerte. Aber ganz blöd sind die vom Rübenfeld ja auch nicht – aus den gleichtägigen Rücknahmepreis-Reduzierungen konnte man dann schon einigermaßen verläßlich ausrechnen, wie viel Geld da wieder einmal zersägt worden war.
Wenigstens zum Niederlande-Portfolio sind wir aber durch eine aktuelle Pressemeldung von Annexum International jetzt auch im Detail erleutet, aus der wir erfahren, daß die 7 Objekte vom Fonds Signal Echt Opportunities (Lux) Investco VIII zum Preis von 93.247.451 EUR erworben wurden und daß es sich um folgende Objekte handelt (in Klammern: Leerstandsrate/Verkehrswert/Verkaufspreis in EUR):
Amstelveen, Keesomlaan (30,5 % leer / 14,9 Mio. / 9,3 Mio.)
der 49 %-Anteil an Diemen, Wisselwerkring (11,3 % leer / 52,6 Mio. / 34,6 Mio.)
Rotterdam, George Hintzenweg 77 (0,0 % leer / 16,1 Mio. / 10,5 Mio.)
Rotterdam, George Hintzenweg 89 (0,0 % leer / 33,4 Mio. / 21,7 Mio.)
Schiphol, Boeing-Ave. 31 (0,0 % leer / 5,5 Mio. / 3,1 Mio.)
Schiphol, Boeing-Ave. 35/99 (0,0 % leer / 18,0 Mio. / 11,2 Mio.)
Schiphol, Boeing-Ave. 101 (0,0 % leer / 4,9 Mio. / 2,8 Mio.)
Das sind (bei Diemen quotal durchgerechnet) für den SEB ImmoInvest Verkehrswerte von 118,5 Mio. EUR, bekommen hat man satte 36 % weniger: 75,9 Mio. EUR.
Recht hatten wir mit unserer Vermutung, daß es sich beim niederländischen Lynus-Portfolio um den mit Abstand besseren Teil des Holland-Bestandes von insgesamt 17 Objekten handelt. Der Rest hat nämlich bis auf zwei kleine Ausnahmen haarsträubende Leerstandsraten, bei der Hälfte der 10 Rest-Restobjekte jeweils mehr als 40 %. Nicht Recht hatten wir leider mit der Vermutung, der bessere Teil wäre dann doch wenigstens so gut, daß 8 % Abschlag reichen würden.
Irgendwie, ehrlich gesagt, beschleicht uns trotz zwischenzeitlich optimistischerer Töne jetzt doch das Gefühl: Eigentlich waren wir die ganzen letzten Monate gut beraten, einfach auf unser Bauchgefühl zu hören, daß man den Brüdern von SEB/Savills nicht so richtig trauen kann. Und um von vornherein Konflikte mit der Gleichstellungsbeauftragten zu vermeiden: Den Schwestern natürlich auch nicht.
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