SEB ImmoPortfolio Target Return immobilienfrei

Einst schien er uns vor allem wegen des „etwas anderen“ Portfolios durchaus einen Blick wert, doch im Frühjahr 2016 begannen wir das Vertrauen zu verlieren und haben vom SEB ImmoPortfolio Target Return seither keine Bestände mehr.

Damit hatten wir nur zu recht. Der offizielle Anteilscheinwert ist seitdem (ausschüttungsbereinigt) von 56,01 EUR um 31,6 % auf 38,29 EUR geschrumpft. In den Titelzeilen der News des Fondsverwalters Savills Investment Management kam seitdem eigentlich nur noch ein Wort vor: „Anteilpreisreduzierung“. Die Katastrophe erreichte ihren Höhepunkt am 15.5.2017 mit der Meldung „Savills IM verkauft pan-europäisches Immobilienportfolio“. Da ging ein ausgesprochen heterogenes Portfolio aus 42 quer über Europa verstreuten Immobilien dreier SEB-Fonds offenbar zu einem Spottpreis an die Hyänen von Goldman Sachs, davon 9 Immobilien aus dem SEB ImmoPortfolio Target Return mit Verkehrswerten von zusammen 189 Mio. EUR. Seitdem, wie gesagt: Anteilpreisreduzierung, Anteilpreisreduzierung, Anteilpreisreduzierung …

Und die Suppe ist noch nicht einmal ganz ausgelöffelt: Bei den drei im Portfolio enthaltenen polnischen Immobilien des ImmoPortfolio steht das „Closing“ (und damit die nächste daraus resultierende Anteilpreisreduzierung) noch aus. Wir ahnen nichts Gutes, nachdem bereits bekannt ist, daß die Polen-Immobilien der Schwesterfonds für bis zu 80 % unter letztem Verkehrswert an Goldman Sachs verschleudert wurden.

Der vorläufige Schlußstrich unter diesem Drama war die gestrige Meldung „Savills IM verkauft Studentenwohnheime in Tallahassee“. Die beiden Studentenwohnheime in Florida waren nach dem Goldman-Sachs-Portfolio-Verkauf die letzten im ImmoPortfolio noch verbliebenen Immobilien. Noch zu Beginn des Jahres standen sie mit 33,7 Mio. EUR in den Büchern, wurden im März wieder einmal um 6,5 Mio. EUR auf 27,2 Mio. EUR abgewertet, unsere Verkaufspreisprognose war 22,0 Mio. EUR.

Auch das schaffte SEB/Savills aber noch locker zu unterbieten: Für 17,1 Mio. EUR gingen die Studentenbuden an ein US-amerikanisches Immobilienunternehmen. Das ist gerade einmal die Hälfte der noch zu Jahresbeginn von den ach so großartigen „unabhängigen Gutachterausschüssen“ für „richtig“ gehaltenen Verkehrswerte. Nachdem das kleinere der beiden Objekte bis zum Schluß auch noch mit 47 % des Verkehrswertes fremdfinanziert war, ist durch diesen Verkauf das ursprünglich beim Erwerb eingesetzt gewesene Eigenkapital weitgehend ausradiert.

Damit ist wieder ein abwickelnder Fonds komplett immobilienfrei, dem man nun wirklich keine einzige Träne nachweinen muß.

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