Seine Hauptverbindungen schlossen Büffel ein.
Was für den Jahresabschluß der CS Realwerte AG vorzubereiten war, ist vorbereitet. Es fehlen jetzt nur noch die letzten Kontoauszüge, dann kann sich der Verfasser dieser Zeilen an’s Werk machen. Nächste Woche sollte der Abschluß in der Rohversion schon fertig sein, und Sie werden sodann auch gleich erfahren, was 2019 so ungefähr herausgekommen ist.
Bis dahin aber ist ein bißchen Leerlauf, und so beschäftigt sich der Verfasser dieser Zeilen momentan, nicht ungerne, mit dem, was eigentlich sein Beruf ist: Historische Wertpapiere. Aus dem letzten Jahr waren noch ein paar US-amerikanische Eisenbahn-Bonds liegengeblieben, zu denen die Firmengeschichte zu recherchieren war. Google und Wikipedia machen heute, laut sei es beklagt, das Nachblättern in den ehrwürdigen in flaschengrünes Leinen eingebundenen „Poor’s Manual of Railroads“ weitgehend überflüssig. Der Versuchung, die Arbeit statt durch den Gang in die Bibliothek durch eine kurze Drehstuhlbewegung zu erledigen, kann auch der Verfasser dieser Zeilen kaum widerstehen. So erfuhr er heute (Google bietet ganz ungefragt auch gleich eine deutsche Übersetzung an): „Die Pere Marquette Railway verkehrte in der Region der Great Lakes in den USA und im Süden von Ontario in Kanada. Seine Hauptverbindungen schlossen Büffel ein, Toledo und Chicago.“
Damit sind wir wieder beim vom Verfasser dieser Zeilen besonders heiß geliebten Thema „Künstliche Intelligenz“. Das Blechgehirn kriegt es also nicht auf den Schirm, daß man das Wort „Buffalo“ eben nicht übersetzen darf, wenn es um die gleichnamige Stadt im US-Bundesstaat Ohio geht. Wäre ja noch irgendwie nachzuvollziehen, wenn die Blechkiste dann konsequenter Weise aus „Great Lakes“ auch „Großartige Seen“ machen würde. Die Verwendung des Attributes „great“ hat in den USA schließlich seit 3 1/4 Jahren sintflutartig zugenommen. Aber nein: „Great Lakes“ lässt der Supercomputer als Originaltext stehen, doch aus „Buffalo“ macht er „Büffel“.
Solch ein Blechgehirn soll mich künftig in einem autonom gesteuerten Fahrzeug durch die Gegend schaukeln? Ich vermag mir kaum vorzustellen, was passiert, wenn ich (was im Herbst dieses Jahres tatsächlich der Fall sein wird) mit der besten Ehefrau von allen auf Silberhochzeitsreise im Staat Ohio unterwegs sein werde – und wenn der autonom fahrende Mietwagen früher oder später auf das Hinweisschild „Buffalo“ stösst. Seien Sie vorsichtshalber ab Oktober auf eine mehrmonatige Veröffentlichungspause gefasst, weil die KI in unserem Mietwagen immer noch die längst nicht mehr existierende Büffelherde sucht. Oder weil die Scheißkarre an den Großartigen Seen über die Kaimauer gefahren ist …
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