Verkaufsaktivitäten der Dachfonds
Gerade haben wir mal wieder die aktuellen Zahlen (i.d.R. per Ende Mai) zusammengesucht – die Dachfonds sind da mit ihren Unterlagen im Internet zum Glück relativ fix.
Zusammenfassend die Erkenntnisse:
Der Premium Management Immobilien Anlagen, eigentlich das Schwergewicht unter den Dachfonds, ist weiterhin außen vor. Nach diversen früheren Rücknahmen (z.T. noch in der Dresdner Bank/Allianz-Ägide) hatte die Commerzbank ohnehin schon mehr als 90 % der Anteile im Eigenbestand. Kluger Weise wollte sie sich mit den unsinnigen BAFin-Vorgaben zu vorgezogenen Verkäufen natürlich nicht in’s eigene Fleisch schneiden und hat sich von der Fristvorgabe deshalb mit einem unbefristeten Übernahmeangebot an die „freien“ Anteilscheininhaber freigekauft.
Der db immoflex, der nach den Vorgaben der BAFin zum 15.05.2017 fertig sein musste, hat tatsächlich alles verkauft.
Eine Meisterleistung hat der Fondsmanager des Allianz Flexi Immo vollbracht. Obwohl sein Auflösungstermin mit dem 17.04.2018 der späteste von allen ist, hat er alle uns interessierenden Publikumsfonds in den letzten Wochen komplett verscherbelt. Wozu diese sinnfreie Aktion gut sein sollte, erschließt sich uns allerdings nicht – der Allianz Flexi Immo besteht nämlich zu 85 % aus nicht liquiden Spezialfonds, und die kleben dem Fondsmanager nach wie vor wie Katzenscheiße am Hacken …
Der in sechs Unterkategorien aufgeteilte Santander Kapitalprotekt, aufzulösen bis 05.01.2018, hatte im Frühjahr 2016 als erster die Märkte mit seinen Verkäufen über die Börse gehörig durcheinandergewirbelt. Hier ist der Fondsmanager weiter fleißig am Verkaufen. Momentan werden monatlich 30.000 CS Euroreal rausgehauen, aber da wird man noch Gas geben müssen: Etwa 700.000 Stück müssen in sieben Monaten noch weg. Da warten wir gerne drauf. Beim KanAm war es erst mal die gleiche Monats-Stückzahl, aber in den letzten Wochen haben die Kollegen die Schleusen kräftig geöffnet – nur noch 40.000 flottante Stücke könnten beim KanAm demnächst sogar zu Knappheitserscheinungen führen. Beim AXA Immoselect hatte man im Februar/März mal richtig draufgehauen und 650.000 Stück ohne Rücksicht auf Verluste abgekippt – was rückschauend erklärt, warum der AXA-Kurs in der Zeit so stark in die Knie gegangen war. Jetzt sind nur noch runde 200.000 Stück über, das verläuft sich. Mit dem SEB ImmoInvest ist es ein bißchen doof, denn da macht man ja ein hauseigenes Schwesterprodukt madig. Entsprechend vorsichtig wird hier verkauft, mit der Folge, daß allein aus den SEB-Dachfonds noch weit über 1 Mio. Stück des SEB ImmoInvest als Damoklesschwert über dem Markt hängen.
Bisher noch gar nicht auf der Verkäuferseite sind der DWS Immoflex (Termin 02.04.2018) und der Stratego Grund der Landesbank Berlin (Termin 30.03.2018). Hier haben wir dann noch zu erwarten (Stückzahlen DWS/Stratego):
AXA Immoselect: 328.000 / 0 (plus 230.000 vom Santander)
CS Euroreal: 403.000 / 0 (plus 700.000 vom Santander)
KanAm grundinvest: 0 / 383.000 (plus 40.000 vom Santander)
SEB ImmoInvest: 440.000 / 280.000 (plus 1.180.000 vom Santander)
SEB ImmoPortfolio Target Return: 0 / 261.000 (plus 15.000 vom Santander)
TMW Immobilien Weltfonds: 200.000 / 830.000
UBS 3 Sector Real Estate Europa: 828.000 / 3.550.000
Fazit:
Der KanAm grundinvest und der AXA Immoselect werden demnächst Seltenheitswert bekommen.
Beim CS Euroreal wird es zunächst weiter eine gewisse Grundversorgung geben, aus der wir uns immer gern bedienen werden. In Geld ausgedrückt reden wir hier bei dem inzwischen größten Schwergewicht ohnehin nur noch über runde 14 Mio. € Börsenwert der von Dachfonds gehaltenen Anteile – ein Fliegenschiß im Vergleich zum noch vorhandenen Immobilien-Verkehrswertvolumen von über 1 Mrd. €.
Beim SEB ImmoInvest ist der Druck voraussichtlich noch am größten (obwohl wir uns schon fragen, wo die enormen Börsenumsätze der letzten Wochen eigentlich herkommen), aber der steht ja eh nicht auf unserer Einkaufsliste.
Auch ob die LBB irgendeinen Dummen finden wird, der ihr für stumpfe 8,5 Mio. € die nach unserer Einschätzung viel zu hoch bewerteten 261.000 Anteile des Target Return abkauft, darf eher bezweifelt werden – u.a. deshalb meiden wir auch diesen Fonds vollständig.
Der TMW und der UBS haben schon seit Monaten nur noch sporadische Börsenumsätze – da kann man nicht mehr viel zu tun haben.
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