What’s next?

Mein letzter Beitrag wirke doch ein bißchen an den Haaren herbeigezogen, bemängelte die beste Ehefrau von allen. Ganz Unrecht hat sie da auch nicht, das muß der Verfasser dieser Zeilen ja selbst freimütig eingestehen.

Einerseits: Die Abwicklung der offenen Immobilienfonds wird sich in Einzelfällen (zu denen aber auch die beiden größten Schwergewichte CS Euroreal und KanAm grundinvest gehören) noch bis mindestens 2030 hinziehen. Und so lange hat die verehrte Leserschaft hier eben das Recht, vom Verfasser dieser Zeilen wenigstens hin und wieder unterhalten zu werden. Wobei besagter Verfasser sozusagen entschuldigend für sich in Anspruch nimmt: Dieter Nuhr ist ja auch nicht in jeder Sendung gleich witzig.

Andererseits: Hier etwas sachdienliches zu schreiben wird halt immer schwieriger. Denn was soll man bedeutsames schreiben über untote Immobilienfonds, die inzwischen zu kleinen Geldmarktfonds-Monstern mutiert sind, ansonsten aber außer einem vollkommen drögen Abwicklungsbericht pro Jahr nichts, aber auch gar nichts mehr liefern was irgendein Schwein interessieren könnte? Auch die Aufregung, daß sich die Abwicklung hinzieht wie Kaugummi und daß die Mehrzahl der Fonds als abwickelnde Untote am Ende länger existiert haben werden denn in ihrer aktiven Vertriebszeit, auch die hat sich inzwischen gehörig abgenutzt. Zumal, auch wenn man sich darüber tierisch aufregt (was einige meiner Mitkombattanten in den einschlägigen Internet-Foren bis heute fertig bringen), es ändert ja nichts. Im Vergleich zu den wirklichen Problemen des Finanzsystems geht dieses bißchen Unzulänglichkeit bei der Abwicklung gefallener Fonds nicht nur den Verantwortlichen, sondern auch der Finanzmarktaufsicht vollkommen am Arsch vorbei.

Um hier also überhaupt noch etwas sinnvolles zu Papier bringen zu können, versucht’s der Verfasser dieser Zeilen heute zur Abwechslung mal mit einem kleinen Ausblick auf das nächste Quartal.

Ende März dürfen wir uns auf die Veröffentlichung der Abwicklungsberichte des DEGI International und der beiden kleinen SEB-Fonds freuen. Grundlegend neue Erkenntnisse sind kaum zu erwarten. Aber vielleicht erfährt man ja, ob und in welchem Umfang die Fonds neuerdings wieder Zinserträge generieren. Und der SEB ImmoPortfolio Target Return hatte vor einem Jahr ja angekündigt, im Laufe des Jahres 2023 aufgelöst sein zu wollen. Mal kucken ob es dabei bleibt.

Im April sollte es dann die nächste Ausschüttung des DEGI International geben. Allzu große Erwartungen hegt der Verfasser dieser Zeilen aber nicht – schließlich hängt diesem Fonds immer noch seine uralte Brandschaden-Ruine in Bukarest wie ein Klotz am Bein. Eine scheinbar unendliche Geschichte, für die sich bisher jedenfalls für den Außenstehenden nicht einmal der Hauch einer Lösung abzeichnet. Die beiden kleinen SEB-Fonds hatten ja vorgestern bereits die Freundlichkeit gehabt, ihren Anlegern mitzuteilen, was sie Anfang April auf dem Konto zu erwarten haben.

Die letzte Ausschüttung des CS Property Dynamic im Nov. 2022 war mit 0,27 EUR/Anteil bestenfalls ein schlechter Witz – gerade mal 0,7 Mio. vom immer noch stattliche 35,5 Mio. EUR betragenden Fondsvermögen. Mal schauen, ob die nächste turnusgemäße Ausschüttung im Mai 2023 mehr wird als wieder nur ein schlechter Witz.

Die alles entscheidende Frage wird dann gegen Ende des 1. Halbjahres im Juni 2023 sein: Wie viel schüttet der CS Euroreal dieses Mal aus? Nach Lektüre des letzten Abwicklungsberichts hat der Verfasser dieser Zeilen seine Erwartung ganz deutlich von 0,50 auf 0,15 EUR/Anteil zurückgeschraubt. In einem Vierteljahr wissen wir dann alle mehr. Und die verehrte Leserschaft wird erkennen, ob der hier bereits mehrfach thematisierte Konsum von Puffbrause das Urteilsvermögen des Verfassers dieser Zeilen mittlerweile nachhaltig getrübt hat.

Bis dahin aber gilt für unser sanft entschlummerndes Thema abwickelnde Fonds wohl weiterhin: Und täglich grüßt das Murmeltier …

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