Wir wollen eine Schachtel
Nein, an dieser Stelle ist nicht die Rede von der besten Ehefrau von allen. Der Verfasser dieser Zeilen konnte diesem Wortspiel einfach nicht widerstehen, obwohl ihm sehr bewußt ist, daß er sich damit in erhebliche Gefahr begibt. Nämlich bereits zu Beginn der Beziehung vor nunmehr über 30 Jahren flocht besagte beste Ehefrau von allen, höchst vorsorglich sozusagen, in einen kunstvollen Nebensatz die Information ein, schon vor längerer Zeit habe ihre Mutter aus einem in etwa vergleichbaren Anlaß ihrem Vater einen Porzellan-Aschenbecher aus DDR-Produktion an den Kopf geworfen. Sollte also der Vorstand der CS Realwerte AG auf unserer Hauptversammlung Ende Juni mit einer schlecht heilenden Kopfverletzung auftauchen, dann kennen Sie den Grund schon jetzt.
Eine Schachtel ist im Jargon der Finanzmärkte eine 25-%-Beteiligung. Und dieser Marke nähert sich die CS Realwerte AG mit großen Schritten beim abwickelnden Fonds CS Property Dynamic. Bereits heute besitzen wir über 15 % der 2.646.500 umlaufenden Anteilscheine dieses Fonds. Wenngleich das investierte Vermögen dieses Fonds mit nicht einmal 500 Mio. EUR (verteilt auf 17 Einzelobjekte und mit 200 Mio. EUR beliehen) stets überschaubar geblieben war, nimmt es doch auf den ersten Blick wunder, wie man hier einen so großen Anteil erreichen konnte.
Die Gründe dafür liegen in der speziellen Entwicklungsgeschichte dieses Fonds. Aufgelegt worden war er überhaupt erst im Oktober 2006, also erst kurz vor dem großen Knall, und zwar ausschließlich für institutionelle Investoren mit einer Mindestanlagesumme von 3 Mio. EUR. Was andersherum heißt: Mit weniger als 30.000 Anteilen war überhaupt kein Einzelanleger dabei – und es gab auch Dachfonds, die sich gleich einmal mit sechsstelligen Stückzahlen einkauften. Freude hatten diese „Instis“ an ihrem Investment nicht, abgesehen von vornehmlich nur auf dem Papier existent gewesenen Wertsteigerungen in den wenigen „normalen“ Anfangsjahren. Als das Recht zur Fondsverwaltung schließlich nach zwei Jahren der Rücknahmeaussetzung und drei Jahren Eigenabwicklung Ende 2016 auf die Depotbank (heute:Verwahrstelle) überging, musste Credit Suisse nüchtern resümmieren: Seit Auflage verzeichnete man eine negative Wertentwicklung von 13,3 % insgesamt bzw. minus 1,4 % p.a. Daß das kaum schlechter war als die im Durchschnitt aller vergleichbaren Fonds 12,6 % Minus in diesem Zeitraum, das wird die wenigen Großinvestoren dieses Fonds kaum getröstet haben. Sie wollten einfach nur raus, oder mussten es auf Grund ihrer Anlagerichtlinien sogar.
„Raus“ war hier aber gar nicht so einfach. Eine Rückgabe an die Kapitalanlagegesellschaft war schon seit 2010 nicht mehr möglich gewesen – und ein Verkauf über die Börse ging nicht, schlicht und ergreifend mangels Börsennotiz. Erst ab August 2017 wurden die Anteile des CS Property Dynamic überhaupt in Hamburger Freiverkehr notiert. Anfangs noch zu Liebhaberpreisen weit über 40,00 EUR, doch bald gab es kein Halten mehr: Wer von den „Instis“ raus wollte oder musste, der schüttete jetzt ohne Rücksicht auf Verluste.
Gerade zu Beginn 2018 ergaben sich so für uns hervorragende Einkaufsmöglichkeiten, die diesen Fonds blitzschnell zur zeitweise größten Position unseres Portfolios machten. Erste größere Blöcke konnten wir Ende Januar 2018 zu Kursen von 30,50 EUR erwerben. Seither gab es zwei Ausschüttungen (10,50 EUR am 25.02.2019 und 10,09 EUR gerade jetzt am 20.05.2019). Bereinigt um die zwischenzeitlich empfangenen Rückzahlungen liegt unser Einstand für die ersten großen Teile unserer Position inzwischen unter 10,00 EUR, der Börsenkurs dagegen heute bei aktuell 17,18 EUR. Das ist die Art von Wertaufholung, die wir mit unseren Anlagen erreichen wollen. Beim CS Property Dynamic hat das noch besser und schneller geklappt als zuvor bei jedem anderen Fonds.
Mit dieser frohen Botschaft verabschiedet sich der Verfasser dieser Zeilen für zwei Wochen nach Schottland. Es gilt, die möglicher Weise letzte Gelegenheit für den zollfreien Import von Whisky zu nutzen, ehe Großbritannien die EU verläßt und ein Dram eines schönen Single Malt für uns Kontinentaleuropäer entsprechend teurer wird. Versprochen: Wir bringen eine Flasche für unsere Aktionäre mit, die dann auf dem Sommerfest nach der Hauptversammlung kreisen soll. Zum Wohle, oder auch „Slàinte Mhath“ (gälisch, ausgesprochen wird das „Slantsche Ma“).
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