Category : Neuigkeiten
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„CS PROPERTY DYNAMIC – Keine weitere Auszahlung im Mai 2021.“ Das erfährt man von der Commerzbank AG auf ihrer Internet-Seite „Investmentvermögen in Abwicklung“. Und am Fuße dieser Bekanntmachung steht: „Frankfurt am Main 22. Mai 2021“. Nun rätselt der Verfasser dieser Zeilen, ob in Frankfurt so etwas wie der gregorianische Kalender wieder eingeführt wurde, oder ob das weltumspannende Computernetz der Commerzbank durch die bekannten Zeitunterschiede zwischen abendländischem Neujahr und chinesischem Neujahr in’s Trudel geriet. Jedenfalls hier bei uns auf dem Rübenfeld, welches allerdings zugegebener Maßen schon immer hinter dem Mond und etwas hinter der Zeit lag, hält sich hartnäckig das Gerücht, heute sei erst der 26. April …
Schwerpunktmäßig in Frankfurt scheint gerade diese Jahreszeit für solche Irrtümer anfällig zu sein. Vor etlichen Jahren geschah es, dass KPMG als Prüfer in einem vom April datierenden Prüfungsvermerk einem abwickelnden Offenen Immobilienfonds die Ordnungsmäßigkeit einer Beschlußfassung bestätigte – die aber laut Angaben an anderer Stelle des Berichts überhaupt erst im Mai stattgefunden hatte. Der Verfasser dieser Zeilen hatte sich daraufhin bei KPMG Frankfurt/Main interessehalber nach der Bezugsquelle für eine solche bei KPMG offenkundig vorhandene funktionsfähige Zeitreisemaschine erkundigt. Der für den Fauxpas verantwortliche Wirtschaftsprüfer hatte damals immerhin noch die Größe, die Anfrage mit einem persönlichen Anruf zu beantworten.
Von solch noblen Gesten beim Eingeständnis eigener Fehler ist die Commerzbank AG heute natürlich weit entfernt. Zum Ausfall der Ausschüttung beim CS Property Dynamic führt sie als Begründung an: „Die Höhe der Eventualverbindlichkeiten hat sich seit der letzten Ausschüttung am 24. November 2020 nicht verändert.“ Allerdings fragt sich der besorgte Betrachter, wie die Commerzbank AG zu einer zutreffenden Ermittlung von Eventualverbindlichkeiten in der Lage sein will, wenn ihre Mitarbeiter doch schon bei der Ermittlung des aktuellen Datums zu den Würfeln greifen müssen …
Am 16.04. schüttet der DEGI International pro Anteil 0,35 EUR aus, also knapp 14 % des übrig gebliebenen Fondsvolumens. Das ist bei unseren 750.000 Anteilen jetzt keine Unsumme, die da auf uns zurollt. Erwähnt haben wollten wir es trotzdem, vor allem, weil der größte Teil dieser Ausschüttung nicht als Substanzausschüttung deklariert ist, sondern als Ertragsausschüttung. Eher unerwartet spült das in unsere 2021er Gewinn- und Verlustrechnung also noch mal rd. 170 TEUR Ertrag.
Vor langer, langer Zeit (genauer gesagt vor vier Jahrzehnten) hatte der Verfasser dieser Zeilen mal das Vergnügen, als Leiter der Finanzabteilung eines großen Maschinen- und Anlagenbauers zu figurieren. Also, in so einem Anlagenbauunternehmen mit über 90 % Exportquote und entsprechend viel reisendem Personal kursierten immer eine Menge Sprüche. Zugegeben, durchaus auch sexistische, aber das störte Ende der 1970er Jahre noch niemanden und niemandin, nicht einmal meine blaustrümpfige Sekretärin.
Da hatten wir auch den Fall, daß unser Reisender in Thailand in seiner Reisekostenabrechnung in schöner Regelmäßigkeit einen Betrag mit der Bezeichnung „Säbel schleifen“ aufführte. Lange Jahre kam niemand auf die Idee, diese Position zu hinterfragen. Bis eines Tages … na ja, ich überlasse das Ergebnis der Phantasie der geneigten Leserschaft.
Also, das war schon eine ziemlich bunte Zeit, aber auch mit die schönste meines Lebens, wegen der vielen Reisen in Länder, die westlichen Besuchern zu der Zeit sonst noch weitgehend verschlossen waren. Und weil wir also eine ziemlich lustige und auch noch sehr junge Truppe waren (deren damals jüngstes Mitglied heute übrigens Aufsichtsratsvorsitzender der CS Realwerte AG ist), waren wir immer zu Spässen aufgelegt. Im Flur meiner Abteilung hatten wir eine Plakatwand gemacht, wo wir die Sprüche hinhängten, die uns am besten gefielen.
Wie gesagt, das ist mehr als vier Jahrzehnte her, aber in den letzten Tagen des Pandemie-Geschehens erschien die Plakatwand dem Verfasser dieser Zeilen plötzlich wieder vor seinem geistigen Auge als sei es erst gestern gewesen:
„Wir sind zu allem fähig, aber zu nichts zu gebrauchen.“ (Geht Ihnen da spontan der Name Ursula von der Leyen durch den Kopf?)
„Jeder macht was er will. Keiner macht was er soll. Aber das schöne ist: Alle machen mit.“ (Der geht an die Ministerpräsidentenkonferenz.)
„Wo wir sind ist vorne. Wenn wir hinten sind ist hinten vorne.“ (Da darf sich Gesundheitsminister Spahn ganz direkt angesprochen fühlen.)
Merkwürdig. Manche Dinge scheinen sich auch in fast einem halben Jahrhundert gar nicht groß geändert zu haben. Und wenn man sich das Drama mit der Impfkampagne so anschaut, dann wünschte man sich schon, daß genau dieser schöne Spruch mehr Beachtung fände: Der, obwohl ich ihn ausgerechnet von meinem ärgsten Widersacher in einem erbitterten Machtkampf in der Firma mitgenommen hatte, später mein Lieblings-Lebensmotto wurde: „Lieber ungenau richtig als exakt falsch.“
Gestern kündigte der TMW Immobilien Weltfonds an, am 29.03. eine Ausschüttung von 0,50 €/Anteil vornehmen zu wollen.
Für sich genommen keine ganz spektakuläre Zahl. Das ändert sich aber, wenn man den Betrag in’s Verhältnis setzt: Bezogen auf den gestrigen Rücknahmewert von 0,89 € sind das nämlich auf einen Schlag gut 56 % des gesamten restlichen Fopndsvermögens – und bezogen auf den gestrigen Kurs vor der Ankündigung sogar ein Rückfluß investierter Beträge von über 70 %.
Für uns hat die Information keine unmittelbaren Auswirkungen mehr: Unsere Position im TMW Immobilien Weltfonds hatten wir schon im August 2019 aufgelöst. Trotzdem hat die Nachricht eine gewisse Signalwirkung: Dass es nämlich nach all dem Warten am Ende doch mal recht fix gehen kann.
Im Vergleich zu den „big three“ (CS Euroreal, KanAm grundinvest und SEB ImmoInvest), denen die BAFin eine deutlich längere Abwicklungsfrist zugestanden hatte, musste der TMW Immobilien Weltfonds bereits Ende 2016 immobilienfrei sein. Ein Zustand, der bei den beiden für uns ausschlaggebenden Fonds CS und KanAm erst Ende 2019 erreicht wurde. Nachdem die Abwicklung des TMW insofern einen zeitlichen Vorlauf von etwa drei Jahren gegenüber CS und KanAm hatte, würde man, wenn man das einfach mal extrapoliert, bei CS und KanAm vielleicht annehmen können, dass auch dort im Frühjahr 2024 die Messe weitgehend gesungen sein könnte.
Das passt dann wieder ganz gut mit den Annahmen unserer mittelfristigen Abwicklungs- und Liquiditätsplanung zusammen (siehe Beitrag von gestern), wonach wir damit rechnen, dass wir nach der Jahreswende 2024/25 anfangen werden die Bücher zuzuklappen.
Die 95-jährige Mutter des Verfassers dieser Zeilen war ausser sich vor Freude. Ihr „Jörglein“ mit Löckchen wie vor über 60 Jahren. Und nein, die Dame daneben auf dem Foto ist nicht die beste Ehefrau von allen. Es ist Frau Blasikiewicz, die dem Gemahl der besten Ehefrau von allen seit inzwischen fast 45 Jahren (damals war die Gattin auch noch eine andere) die Haare schneidet. Die auch gleich dafür sorgen wird, dass er wieder so aussieht wie ihn unsere Aktionäre eigentlich kennen. Aber dieses kleine Stück Corona-Geschichte verdiente es doch, im Bild festgehalten zu werden. Corona hat uns alle auf eigene Art und Weise verändert. Inmitten der Veränderung schreitet die Entwicklung jedoch unaufhaltsam fort. „Lebbe geht weiter“, heißt es so schön. Auch bei Ihrer CS Realwerte AG.
Mehr als die Hälfte ihres Zyklus hat die CS Realwerte AG inzwischen hinter sich. Die Zeit der Unwägbarkeiten ist mehr oder weniger vorüber. Was folgt, nämlich die kontinuierliche weitere Vereinnahmung von Kapitalrückzahlungen, ist buchhalterische Routine. Die restlichen Jahre werden deshalb mit den uns derzeit bekannten Ankündigungen unserer Fonds zum Fortgang ihrer eigenen Auflösung immer besser planbar. So konnte der Vorstand jetzt eine Liquiditätsplanung für die nächsten vier Jahre aufstellen. Die erwartbaren Zahlungsströme lassen sich nun bis in’s Detail herunterbrechen. Daraus ergibt sich nicht nur der voraussichtlich vollständige Abbau unserer Kreditinanspruchnahmen bis kurz nach der Jahreswende 2024/25. Es läßt sich aus der parallel laufenden Ergebnisplanung auch ein Dividenden-Ausblick ableiten: 60 EUR pro Aktie in diesem und den nächsten beiden Jahren erscheinen mit heutigem Planungsstand möglich. 75 EUR pro Aktie im Jahr darauf, und in den Folgejahren jeweils > 100 EUR pro Aktie. Die Einzelheiten werden Sie als „Ausblick“ in unserem neuen Geschäftsbericht erfahren, der voraussichtlich im Juni veröffentlicht werden wird.
Wenngleich sich die Welt in den letzten 12 Monaten dramatisch verändert hat: Die Aussichten Ihrer CS Realwerte AG haben es nicht. Denn unsere Strategie erzielt ihre Erträge aus Fehlentwicklungen der letzten, weit mehr als ein Jahrzehnt zurückliegenden Finanzkrise. Aktuelle Entwicklungen hatten darauf keinen Einfluß, und wenn doch, dann sogar einen eher positiven: Unerwartet niedrige Kreditzinsen, und längere und bessere Re-Investitions-Möglichkeiten. Unsere durch die Umfrage unter unseren Aktionären vor einem Jahr gestützte Entscheidung, einer nachhaltigen Ertragsmaximierung den Vorzug zu geben vor einer schnellen Exit-Strategie, zahlt sich damit nur noch mehr aus.
Bleiben Sie uns gewogen. Und kommen Sie, das ist sicher unser aller Hoffnung, recht bald zurück in ein normales Leben. Die gleich der Vergangenheit angehörende Löckchen-Frisur ist sichtbarer Ausdruck dieser Hoffnung.