Category : Neuigkeiten
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Alle unsere abwickelnden Offenen Immobilienfonds hatten (einmal abgesehen von der kleinen Bukarester Brandschaden-Ruine des DEGI International) ihre restlichen Immobilien bis Jahresende 2019 verkauft. Damit besteht das Vermögen der Fonds jetzt im wesentlichen nur noch aus Bankguthaben, deren allmähliche Ausschüttung über die Zeitachse inzwischen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit planbar geworden ist. Dazu trug auch bei, daß es inzwischen von den meisten Fonds konkrete Aussagen gibt, welche Prozentsätze des Restvermögens in welchen Zeiträumen ausschüttbar werden sollten.
Auf dieser Basis hatten wir zu Jahresbeginn einen sich bereits bis zum Ende unserer Hauptaktivitäten erstreckenden Abwicklungs-Betriebsplan entwickelt. Je nachdem ob und in welchem Umfang in den nächsten Jahren noch Re-Investitionen uns zufließender Ausschüttungen vorgenommen werden sollen ergeben sich daraus unterschiedliche Exit-Szenarien. Eine sofortige Einstellung von Re-Investitionen würde demnach zur Rückführung sämtlicher Bankverbindlichkeiten bis Ende 2022 sowie zu Kapitalrückzahlungen ab 2023 führen. Eine plangemäße Weiterführung der Re-Investitionen würde die Entwicklung auf der Zeitachse etwa zwei Jahre nach hinten schieben, dafür aber durch zusätzlich geschaffenes Wertaufholungspotential unseren Aktionären einen Zusatzertrag von etwa 1,5 Mio. EUR generieren.
Schon vor einigen Wochen hatten wir unseren Aktionären die Frage vorgelegt, welche Vorgehensweise sie bevorzugen würden. Wegen der zwischenzeitlichen unerwarteten Entwicklungen hatten wir aber lange gezögert, die Ergebnisse zu veröffentlichen.
Inzwischen sind wir zu der Einschätzung gekommen, daß die Corona-Krise unser Geschäft nicht beeinträchtigen dürfte. Das einzige uns verbleibende nennenswerte Risiko in dem im ersten Absatz beschriebenen Kontext ist, daß durch Zusammenbruch von Banken unsere Fonds Teile ihrer Bankguthaben verlieren und damit der „Net Asset Value“ der Fonds in Mitleidenschaft gezogen wird. Gerade in der jetzigen Situation können wir uns aber noch weniger als vorher vorstellen, daß die Verantwortlichen den Zusammenbruch eines größeren Kreditinstituts tatsächlich zulassen würden. Wir glauben stattdessen, daß man einen daraus sonst drohenden unkalkulierbaren Domino-Effekt von vornherein mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verhindern wird. Summa summarum schätzen wir deshalb ein, daß ein möglicher Eintritt eines von uns im Hinterkopf zu behaltenden theoretischen Risikos sogar noch unwahrscheinlicher geworden ist als zuvor.
Wir sehen inzwischen klar genug um sagen zu können: Es gibt keinen Anlaß, die Fortführung der von uns gewählten Strategie zu unterbrechen. Deshalb werden wir auch dem Votum unserer Aktionäre folgen und uns zufließende Ausschüttungen bis auf weiteres überwiegend reinvestieren. Dies umso lieber, als die aktuellen Kurse ein nun wirklich hoch attraktives Einstiegsniveau erreicht haben. „Bis auf weiteres“ heißt dabei: Zwischen Aufsichtsrat und Vorstand herrscht völliges Einvernehmen, daß dieser Ansatz laufend einer kritischen Überprüfung zu unterziehen ist.
Zum Schluß noch das Ergebnis unserer Aktionärsbefragung, das zu erfahren unsere Aktionäre ja nun wirklich Anspruch haben: Ihre Stimme abgegeben haben 157 Aktionäre und damit (nach Köpfen gerechnet) fast 90 %. Davon haben sich mit einer deutlichen Mehrheit 80,9 % für die langsamere Abwicklungsvariante ausgesprochen.
Aber natürlich lässt uns auch das knappe Fünftel, das für eine schnellere Abwicklung war, nicht kalt. Sehr gut vorstellbar ist zum Beispiel, daß wir diesen Aktionären zu gegebener Zeit mit der Auflage eines Aktien-Rückkauf-Programms eine Exit-Möglichkeit verschaffen werden.
Wir wünschen allen Lesern ein paar schöne, sonnige und erholsame Osterfeiertage. Bleiben Sie gesund!
Man ist in diesen Zeiten besonders versucht, die Geschehnisse im Rest der Welt auszublenden. Haben wir selbst nicht schon genug Sorgen? Trotzdem und gerade deswegen möchten wir Ihnen heute wieder einmal über die sozialen Aktivitäten Ihrer CS Realwerte AG berichten. Bekanntlich bestimmt unsere Satzung ja, daß 5 % unseres Gewinns zu verwenden sind zur Unterstützung von Flüchtlingen und Menschen ohne Obdach oder Heimat.
Letztes Jahr hatten wir festgelegt, daß es im Rahmen der satzungsgemäßen Unterstützung von Flüchtlingen auch sehr sinnvoll sein kann, die Ursachen von Flucht bereits in den Heimatländern zu bekämpfen. Dafür hatten wir uns zwei Schwerpunktprojekte ausgesucht:
Für den letztes Jahr begonnenen Bau des St. Josephs Health Centre hatten wir den gesamten Eigenmittel-Anteil von 20 % zur Verfügung gestellt (unter der Voraussetzung, daß dieser Eigenmittelanteil erbracht wurde, gab das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit für den Neubau einer kompletten Krankenstation die restlichen 80 %). Über die Fortschritte werden wir regelmäßig per Sachstandsbericht auf dem Laufenden gehalten.
Die beiden Fotos zeigen Ihnen den Beginn der Bauarbeiten und den Stand Ende Februar: Inzwischen stehen schon die Wände des Obergeschosses. Im Hintergrund ist die St. Joseph-Kirche zu erkennen, der auch eine Schule für mehr als 1.000 Kinder angeschlossen ist.
Über den Stand in Addis Abeba werden wir im Katalog der 117. Auktion der Freunde Historischer Wertpapiere (verbunden mit einer weiteren Benefiz-Aktion für dieses Projekt) berichten. Die Katalog-Produktion hat gerade begonnen, Mitte Mai wird der Katalog online veröffentlicht und in den Postversand gehen.
Gehören Sie noch nicht zu den regelmäßigen Empfängern, hätten aber mal Interesse, sich in das Thema „Historische Wertpapiere“ einzulesen? Gern schicken wir Ihnen einen kostenlosen Probe-Katalog. Einfach per email anfordern: info@csrealwerte.de
Kürzlich hatten wir unsere Aktionäre schon darüber unterrichtet, daß die für den 26.06.2020 geplant gewesene Hauptversammlung der CS Realwerte AG erst einmal auf unbestimmte Zeit verschoben ist. Gleiches gilt am darauffolgenden Tag für die Hauptversammlung und das Sommerfest der Aktien-Gesellschaft für Historische Wertpapiere.
Falls darüber jemand jetzt besonders traurig sein sollte, gibt der Verfasser dieser Zeilen zu bedenken: Er wüsste im Moment gar nicht, wo er eventuelle Besucher überhaupt unterbringen könnte, so sie denn kämen. In den vergangenen Jahren wohnten die meisten auswärtigen HV-Besucher im nur wenige Kilometer entfernten Hotel Vienna House Easy in der Braunschweiger Südstadt. Doch dieses Hotel gibt es nicht mehr. Wegen seiner Nähe zum Braunschweiger Klinikum wird es gerade zum Behelfskrankenhaus umgerüstet.
Eventuellen HV-Besuchern könnten wir deshalb nur anbieten, auf unserem Firmengelände zu campieren. Was bekannter Maßen in dem einen oder anderen sehr speziellen Fall schon die ganzen letzten Jahre der Fall war – aber der breiten Masse unserer Aktionäre würden wir die eingeschränkten hygienischen Möglichkeiten unseres Firmenanwesens nun doch nicht zumuten wollen.
Wir finden aber auch, daß uns in dieser Frage überhaupt nichts drängt. Immerhin hat der Gesetzgeber die „deadline“ für eine ordentliche Hauptversammlung gerade vom 31.08. auf den 31.12. ausgeweitet. Bis dahin, so glauben wir, sollte die Abhaltung einer „klassischen“ Hauptversammlung doch wieder möglich sein. Die vom Gesetzgeber ebenfalls geschaffene Möglichkeit einer „virtuellen“ Hauptversammlung ziehen wir augenblicklich nicht in Anbetracht. Wie einige Vorstände anderer kleiner Aktiengesellschaften auch, mit denen wir uns zu dem Thema ausgetauscht haben, meinen wir: Der für einen wirklich rechtssicheren Ablauf zu treibende technische Aufwand ist für eine kleine AG einfach zu hoch.
Das fängt schon damit an, daß auf dem platten Land wie bei uns höchst fraglich ist, ob angesichts der hier verfügbaren Übertragungsraten der Datenleitungen eine für mehrere Stunden unterbrechungs- und verzögerungsfreie Bild- und Tonübertragung überhaupt garantiert werden kann. Wir leben hier nämlich in einer Gegend, in der die Telekom alle bisherigen ISDN-Anschlüsse gerade ersatzlos kündigt und wo der eine oder andere (wir auch) dann erst mal überlegen muß, wie er seine Telefonanlage weiter betrieben kriegt. So sieht auf dem Rübenfeld nämlich die Zukunft aus …
Nein, die Rede ist jetzt nicht von der neuerdings auf 1 gesunkenen Reproduktionszahl. Die von der Regierung ergriffenen Maßnahmen greifen also. Denn eine Reproduktionszahl von 1 bedeutet: Schon in einigen wenigen Tagen fallen aus der Statistik vorne genau so viel Fälle raus wie hinten dazukommen, die Zahl der aktuell Infizierten steigt dann also nicht mehr weiter.
Aber das zu kommentieren ist Aufgabe des RKI. Der Verfasser dieser Zeilen kann nur aus seiner winzig kleinen Welt berichten, zu der seit Jahrzehnten eben auch das Thema „Historische Wertpapiere“ gehört. Zu Beginn eines jeden Quartals veranstalten wir da u.a. eine „Online-Live-Auktion“. Übrigens schon seit 2013. Bisher war es aber immer so, dass durch Live-Mitbieter aus dem Internet nicht gerade die Luft brannte.
Gerade gestern fand nun die jüngste Online-Live-Auktion statt. Im Vorfeld hatten wir da keine besonders hoch gesteckten Erwartungen. Zumal die Zahl der Vorgebote deutlich unter den Erfahrungswerten letzter Auktionen lag. Doch dann geschah das Unerwartete: Die Zahl der Internet-Bieter explodierte während der Auktion förmlich! Plötzlich brannte wirklich die Luft! Mit dem vorher für unmöglich gehaltenen Ergebnis, daß ausgerechnet auf dem Höhepunkt der Corona-Krise die Anzahl der Bieter und der Auktionsumsatz um rd. 5 % höher lagen als bei der letzten Auktion Anfang Januar.
Am Ende ist alles gut. Wenn es nicht gut ist, war es noch nicht das Ende. So drücken wir denn auch allen Kollegen in anderen besonders stark betroffenen Branchen fest die Daumen, dass es bald wieder besser werden möge.
Die meisten unserer Leser wissen ja, dass der Verfasser dieser Zeilen von Haus aus Wirtschaftshistoriker ist. Die Beschäftigung mit abwickelnden Offenen Immobilienfonds kam erst viel später als eigentlich rein zufälliges Nebenprodukt hinzu.
Wie ich gerade erst wieder lernen durfte, ist die historische Betrachtung ja keineswegs auf mein Spezialgebiet beschränkt. Nein, auch in der Medizin gibt es natürlich historische Erfahrungen. Bisher hatte ich dabei geglaubt, die letzte große Medizin-Katastrophe auf dieser Erde sei 1918-20 die „Spanische Grippe“ gewesen. Doch vorgestern belehrte mich da ein befreundeter Mediziner eines Besseren.
Die zweitschlimmste Pandemie des 20. Jahrhunderts war die „Asiatische Grippe“. Das Influenza-Virus A/Singapore/1/57 (H2N2) raffte auf der ganzen Welt zwischen 1 und 2 Millionen Menschen dahin – allein 30.000 in Deutschland. Es gibt erschütternde Bilder aus dieser Zeit, wo man z.B. in Schweden Turnhallen in Notlazarette umfunktionierte (oder, um der Wahrheit in’s Auge zu sehen: in Sammelorte für konzentriertes Sterben).
Wussten Sie es? Die „Asiatische Grippe“ grassierte erst 1957! Da war der Verfasser dieser Zeilen schon auf der Welt! Danach waberte der Erreger ein Jahrzehnt lang um die Erde, mit jedes Jahr wiederkehrenden Infektionswellen. Die allerdings langsam schwächer wurden, weil ja im Laufe der Zeit ein immer größerer Teil der Weltbevölkerung immunisiert war. Doch 1968 war das Virus so weit mutiert, daß es als Subtyp A/H3N2 die neue Pandemie „Hongkong-Grippe“ auslöste, die drittschlimmste des 20. Jahrhunderts. Komisch, dass sich daran heute scheinbar kaum jemand erinnert – mit 1968 bringt man ja vor allem die Studentenrevolten in Zusammenhang. Die übrigens, wenn die Obrigkeit damals schon genau so reagiert hätte wie heute, gar nicht hätten stattfinden können während einer Pandemie: Versammlungsverbot!
Am Ende des Tages bleibt eben die Erkenntnis, die wir inzwischen viel zu lange vergessen hatten: Nicht wir haben diese Welt erschaffen, diese Welt hat uns erschaffen. Und nicht wir beherrschen diese Welt, diese Welt beherrscht uns. Das sollten wir demutsvoll erkennen, und dann vielleicht mal darüber nachdenken, was im Leben die wirklich wichtigen Dinge sind.