Category : Neuigkeiten
Category : Neuigkeiten
… da ist Kattowitz. Gerade ein bißchen in den Schlagzeilen wegen der seit gestern laufenden UN-Klimakonferenz. Ausgerechnet in Kattowitz, dem traditionellen Zentrum der oberschlesischen Steinkohleförderung, wo die Belastung der Luft mit Gas- und Staub-Emissionen beim 20-fachen des polnischen Landesdurchschnitts liegt. Würden wir aber genau so machen: Eine Schock-Therapie für die rd. 25.000 Delegierten befördert bessere Ergebnisse.
„With its booming BPO and SSC market, a highly educated Labor force, a good infrastructure already in place, and the quality of international investors, Katowice is ISOC’s most significant entry into the European market“, said Adrian Karczewicz, head of divestments at Skanska’s commercial development unit in CEE.
In der Tat, Skanska kennt man. Die über 130 Jahre alte eigentlich schwedische Skanska mit ihren weltweit 43.000 Beschäftigten hat sich nach dem Fall des Eisernen Vorhangs zu einem der größten Gewerbeimmobilienentwickler in CEE (Zentral- und Osteuropa) gemausert, vor allem auch in Polen. Kaum ein prestigeträchtiges Großprojekt wird dort ohne Beteiligung von Skanska durchgezogen.
But who to fuck is ISOC, über deren höchst bedeutungsschweren Eintritt in den europäischen Immobilienmarkt hier berichtet wird? Die für 59 Mio. € die Gebäude C und D mit 24.600 m2 vermietbarer Fläche im Silesia business park in Kattowitz vom Projektentwickler Skanska gekauft haben? Kommen Sie nie drauf.
ISOC ist ein erst 2017 gegründetes Immobilienunternehmen des philippinischen Bauunternehmers und Milliardärs Michael Cosiquien.
Colorandum causa: Auf dem Fusse folgte die Nachricht, dass dem belgischen Immobilienentwickler Immobel ein südkoreanischer Fonds für 129,5 Mio. € das Cedet Bürogebäude, eine Ikone im Zentrum von Warschau, abgekauft hat.
Bei dieser Nachrichtenlage treibt uns die Frage keine allzu großen Sorgenfalten auf die Stirn, ob der CS Property Dynamic demnächst einen Käufer finden wird für sein allerletztes Objekt, den „Rondo Business Park“ in Krakau. Die Asiaten kommen und wollen in Polen auch noch mitmischen.
So titelte das Handelsblatt letzten Freitag, nachdem die Deutsche Bank mal wieder Besuch von 170 Polizisten und Staatsanwälten bekommen hatte. Stein des Anstoßes sollen dieses Mal Geschäfte auf den Britischen Jungferninseln sein, wo die Deutsche Bank hunderten von Kunden geholfen haben soll, etliche Milliarden vor all zu neugierigen Blicken nationaler Finanzbehörden zu verstecken.
Da kann der Verfasser dieser Zeilen absolut mitreden. Als notorischer Kreuzfahrer war er natürlich auch schon in Road Town auf Landgang. Man atmet dort eine besondere Luft: Die Luft eines Territoriums mit dem US-Dollar als Währung und unserer Lisbet als Staatsoberhaupt, das keinerlei Steuern auf Einkommen oder Gewinne erhebt. Dem geübten Auge fällt nach Verlassen des Hafens beim Schlendern über die Hauptstraße mit ihren meist 5 bis 6-stöckigen Bürogebäuden sofort auf: Hier brauchte es beim Bau eine ganz besondere Art von Statikern. Die mussten nämlich in der Lage sein, die Tragfähigkeit der Gebäude so zu errechnen, dass sie nicht unter der Last der 430.000 Firmenschilder zusammenbrechen. Mei, was man da nicht alles sah – Volkswagen Financial Services, DaimlerBenz, alles was Rang und Namen hat auf dieser Welt.
Volkswagen zum Beispiel wird sich nicht damit herausreden können, dass die Niederlassung für die dortige Absatzfinanzierung unabdingbar ist. In Seesen am Harz gibt es schließlich auch keine Volkswagen-Financial-Services-Niederlassung, obwohl die Stadt mit etwas über 20.000 fast genau so viel Einwohner hat wie die Britischen Jungferninseln. Und ganz bestimmt fährt von Konzernprodukten des Hütchenspielerkonzerns auf den Straßen des beschaulichen Seesen ein mehrfaches von dem umher als das was an VW-Fahrzeugen auf den Britischen Jungferninseln in Road Town herumfährt und dringend absatzfinanziert werden muss.
430.000 Briefkastenfirmen bei 23.000 Einwohnern – da muss man als Deutsche Bank natürlich auch mitspielen. Und solche Geschäfte sind natürlich auch viel wichtiger als die zuverlässige Versorgung des deutschen Mittelstandes mit klassischen Bankdienstleistungen.
Auch da können wir ein Wörtchen mitreden. Wir wussten nämlich schon lange vor letztem Freitag, dass bei der Deutschen Bank die Kacke so richtig am Dampfen ist. Genau gesagt wussten wir es seit dem 25. September, wo die Deutsche Bank unserer Muttergesellschaft, der Aktien-Gesellschaft für Historische Wertpapiere, kurz und bündig mitteilte:
„Auf Grund einer geschäftspolitischen Entscheidung kündigen wir den mit Ihnen am 23.12.1995 geschlossenen Vertrag über den Zahlstellen- und Hinterlegungsstellendienst wie mit Ihnen vorab besprochen hiermit zum Ablauf des 31.12.2018 auf.“
Unser „Verbrechen“, so erläuterte der ihm seit Jahrzehnten persönlich bekannte Deutsche-Bank-Mitarbeiter dem Verfasser dieser Zeilen, besteht darin, daß wir einen geringen Teil unseres Grundkapitals aus alter Tradition in effektiven Stücken als Inhaberaktien verbrieft haben. Es gibt unter unseren Aktionären halt einige Nostalgiker, meist selbst Sammler Historischer Wertpapiere, die ihre Aktien zu Hause unter dem Kopfkissen liegen haben wollen. Das ist nicht verboten. Doch diese ganz unbedeutende Zahl unserer Aktionäre lässt sich, weil es ja Inhaberaktien sind, namentlich nicht benennen. Und da kommt dann die ganz große Keule und sagt: Böse, böse, böse, Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung …
Wir reden hier wohl gemerkt nicht über die effektiven Stücke in den Tresoren des Wertpapierverwahrers Clearstream Banking AG. Die sind ja namentlich benennbaren Kundendepots zuzuordnen. Wir reden nur über das bisschen, das die letzten Nostalgiker unter den Kleinaktionären zu Hause liegen haben. Also insgesamt einen Gegenwert von allerhöchstens gut 100.000 EUR. Doch schon dieser Betrag öffnet, jedenfalls nach Meinung der die geschäftspolitischen Entscheidungen treffenden Großhirne der Deutschen Bank, der internationalen Geldwäsche Tür und Tor. Gegen dieses Bedrohungspotential sind die milliardenschweren Mauscheleien auf den Britischen Jungferninseln doch vollkommen harmlos.
Wir fühlen uns ob so viel Aufmerksamkeit beinahe geehrt: Effektive AG-Hist-Aktien, die neue international anerkannte Währung beim An- und Verkauf von Nutten und Koks.
Liebe Leute – wie sehr muss einer Deutschen Bank der Arsch auf Grundeis gehen, dass sie wegen einer solchen Belanglosigkeit eine fast ein viertel Jahrhundert alte Geschäftsverbindung mehr oder weniger grundlos kündigt …
Oder liegt es daran, dass einer unseres größeren Aktionäre ein früherer Finanzminister der Russischen Förderation ist, heute u.a. im Aufsichtsrat von Gazprom tätig? So etwas würde die Deutsche Bank natürlich nie zugeben. Aber denkbar wäre es schon angesichts der ekelhaften Schleimspuren, die vaterlandslose deutsche Großkonzerne (selbstverständlich alle mit regen Geschäften auf den Britischen Jungferninseln) auf den Treppenstufen des Weissen Hauses und der US-amerikanischen Botschaft in Berlin hinterlassen.
Man ahnte ja spätestens seit dem Rohrkrepierer Anshu Jain (O-Ton spiegel.tv im Mai 2017: „An die Spitze gezockt“), dass einer Deutschen Bank ihre zwielichtigen internationalen Geschäfte wesentlich mehr am Herzen liegen als der deutsche Mittelstand. Und dass sie diesen jederzeit gern auf dem Altar des Aktionismus opfert, wenn es um die Rettung der eigenen Haut geht.
Wir haben uns eben noch einmal näher mit unserer Buchhaltung auseinandergesetzt, wegen einer Prognose zum voraussichtlichen Jahresergebnis.
Im Vorjahr hatte bei diesem Thema der Übergang vom alten auf das neue Investmentsteuerrecht per 31.12.2017/1.1.2018 und im Zusammenhang damit eine riesige (uns gar nicht zugeflossene, aber zu versteuern gewesene) Fiktiv-Ausschüttung des CS Euroreal zum Jahreswechsel noch eine ganze Batterie von Nebelkerzen geworfen und eine vorherige Prognose praktisch unmöglich gemacht.
Derlei Erschwernisse gibt es dieses Jahr nicht. Das tatsächliche Jahresergebnis hängt nur noch vom Kurs des KanAm grundinvest am 31.12.2018 ab. Auf Grund der in der Vergangenheit vorgenommenen Teilwertabschreibungen müssen wir bei diesem Fonds Kurssteigerungen permanent als Wertaufholungen buchen (im Jahresverlauf waren das bisher rd. 2,4 Mio. EUR).
Das Vorsteuerergebnis 2018 wird voraussichtlich zwischen 1,5 und 1,6 Mio. EUR liegen.
Die Wertaufholungen beim KanAm grundinvest (2,4 Mio. EUR) sind steuerneutral, solange sie die in den letzten Jahren ebenfalls steuerneutral gebuchten Teilwertabschreibungen (5,5 Mio. EUR) nicht ausgleichen.
Aus diesem Grund wird in 2018 unser zu versteuerndes Einkommen (ZVE) negativ sein, mit der Folge, dass die für 2017 gezahlte Körperschaftsteuer (incl. Solidaritätszuschlag gut 0,2 Mio. EUR) per Verlustrücktrag rückforderbar wird.
Der Jahresüberschuß nach Steuerertrag wird insofern höchstwahrscheinlich in einer Bandbreite zwischen 1,7 und 1,8 Mio. EUR zu liegen kommen.
Über das ausgewiesene handelsrechtliche Ergebnis hinaus sind die Bewertungsreserven (Stand 11/18) im Jahresverlauf um bisher 2,5 Mio. EUR gestiegen. Diese Beträge sind dem wirtschaftlichen Erfolg des Jahres 2018 außerdem hinzuzurechnen. Sie werden aber erst im Laufe der kommenden Jahre (ggf. abzgl. Ertragsteuern und erfolgsabhängiger Vergütungsbestandteile) peu-á-peu als Kursgewinne auch in unser handelsrechtliches Ergebnis eingehen.
Der 1. Advent naht. Zeit für Besinnlichkeit und Einkehr. Deshalb ist es höchste Zeit, daß ich Ihnen bei dieser Gelegenheit einmal meinen Lieblings-Autor vorstelle: Es ist Tillmann Prüfer, Mitglied der Chefredaktion des „Zeit-Magazins“. Der junge Mann ist knapp 20 Jahre später als ich auf diese inzwischen unerträglich durchdigitalisierte Welt gekommen. Deshalb ist es auf den ersten Blick ausgesprochen verdächtig, dass Tillmann Prüfer trotz seiner Jugend oft ähnliche Ansichten zu haben scheint wie ich. Ziemlich absonderliche und so völlig neben dem Zeitgeist liegende Ansichten nämlich, vor allem was das Thema Digitalisierung und Künstliche Intelligenz angeht. Doch der junge Mann ist der Urenkel eines deutschen Missionars und konnte dank familiärer Vorbelastung der Weisheit auf der Überholspur entgegenstreben. Kleine Kostprobe gefällig?
In China ist es an einer Fußgängerampel zu einem Zwischenfall gekommen. Eine prominente Unternehmerin wurde beschuldigt, eine rote Fußgängerampel überquert zu haben, obwohl sie gar nicht in der Nähe der Ampel war. Die automatische Gesichtserkennung einer Verkehrsüberwachungskamera glaubte, ihr Gesicht erkannt zu haben. Es war aber gar nicht ihr Gesicht, sondern das Konterfei der Frau auf der Werbefläche eines Busses, der über die Kreuzung fuhr.
Die Dame heißt Dong Mingzhu und ist Chefin des Klimaanlagenkonzerns Gree Electric. In China wird das System des „naming and shaming“ gepflegt. Wer in der Stadt Ningbo die Straße bei Rot überquert, dessen Gesicht erscheint auf einem großen Bildschirm. Das System kann dabei auf Personalausweisdaten zugreifen und nennt deswegen gleich den Namen des Täters. In diesem Fall proklamierte das System, die 64-jährige Dong habe eine Straftat begangen.
In Shenzhen wurden mit solch einem System 14.000 Übeltäter innerhalb von nur 10 Monaten identifiziert. An einer einzigen Kreuzung. Nun ist nicht ganz klar, wie viele von diesen Kriminellen in Wahrheit Gesichter auf Werbeplakaten waren. Wahrscheinlich bemerkt man in China seine eigene Prominenz auch daran, dass man ständig Strafbefehle von den verschiedensten Kreuzungen des Landes zugestellt bekommt.
In China kann man wahrscheinlich über die Praxis der deutschen „Blitzer“ nur lächeln: Wenn hier Verkehrssünder fotografiert werden und die einen Brief nach Hause geschickt bekommen, dann ist auf dem Foto ein Gesicht mit aufgerissenen Augen zu sehen. Eine chinesische Anlage kann an Ort und Stelle den Täter aktenkundig machen. Wahrscheinlich kann die nächste Generation dieser Geräte den Täter verurteilen und in ein Straflager einweisen.
Dong Mingzhu ist übrigens die bekannteste Geschäftsfrau des Landes. Ihr Mann starb früh, sie gab ihren Sohn zu ihrer Mutter und begann eine beeindruckende Managementkarriere. Sie nahm einen Job als Vertriebsangestellte bei Gree Electric an und vervielfachte dort schnell die Umsätze. Sie wurde Vertriebschefin, mittlerweile ist sie CEO bei Gree. In ihrer bald 30-jährigen Karriere steigerte sie den Börsenwert von Gree um 2.300 Prozent. Gree investiert in Solarenergie und Robotik und ist nun auch in die Entwicklung elektrisch angetriebener Autos eingestiegen. Dong hat einen Bestseller in China geschrieben und gilt als eine der zehn wichtigsten asiatischen Wirtschaftsführerinnen.
Inzwischen arbeitet sie daran, Gree zu einer globalen Marke zu machen, auch im Westen soll man das Unternehmen bald kennen. Gegen Dong Mingzhu ist Steve Jobs ein Krämer. Wahrscheinlich werden wir noch viel von Dong Mingzhu hören. Das erste Mal, dass die westliche Welt von ihr Notiz nahm, war allerdings, als sie vermeintlich über eine rote Ampel ging und das eine Verkehrskontrollanlage meldete. Vielleicht ist das der beste Weg, wie man chinesische Wirtschaftsführer in Deutschland bekannt machen kann. Vielleicht folgt das alles einem Plan. Falls dem so ist, dann ist die Künstliche Intelligenz von chinesischen Verkehrsüberwachungsanlagen vielleicht entwickelter, als wir meinen.
(Quelle: Handelsblatt vom 30. November 2018)
Bei der Gelegenheit möchte ich die geneigte Leserschaft schon einmal schonend darauf vorbereiten, dass ich vom 7. Januar bis Ende Februar 2019 mal wieder auf Kreuzfahrt sein werde. Man sollte es mir gönnen – schließlich hat sich die CS Realwerte AG auch in 2018 wieder einen goldenen Arsch verdient und wird die Dividende für das zu Ende gehende Jahr auf 100 EUR pro Aktie steigern. Ausserdem lassen sich unsere Geschäfte auch mühelos von unterwegs betreiben. Nur auf mein albernes Geschwätz hier müssen Sie dann mal wieder fast zwei Monate lang verzichten.
Die Reise hat zwei Besonderheiten. Erstens: Sie endet in Shanghai. Sollten Sie also anschließend nie wieder etwas von mir hören, so bin ich mit größter Wahrscheinlichkeit der Rache einer chinesischen Verkehrsüberwachungsanlage zum Opfer gefallen und modere ohne Kontakt zur Außenwelt in einem nordchinesischen Straflager vor mich hin. Zweitens: Die Reise wird von Redakteuren der ZEIT begleitet. Vielleicht lerne ich den von mir so geschätzten Tillmann Prüfer dann sogar persönlich kennen?
In den letzten Wochen konnte man immer wieder besorgte Stimmen hören, Europa drohe gegenüber China und USA beim Thema Künstliche Intelligenz den Anschluß zu verlieren. Jedes Mal wenn ich das lese macht mein Herz einen Freudensprung. Das wäre großartig! Auch dieses Thema wurde schon in einem Science-Fiction-Film verarbeitet: Die nächste Generation chinesischer Verkehrsüberwachungsanlagen (und hier meine ich nun wirklich explizit jede nur denkbare Form von Verkehr) wird die auf Grund ihrer Gesichter erkannten Übeltäter vollautomatisch verurteilen und die Strafe vollstrecken.
Man kann dem allerdings entrinnen: In jedem gut sortierten S/M-Laden gibt es kleidsame Kopfmasken aus Leder oder Latex. Es wäre vielleicht vorstellbar, dass es angesichts der massiven Eingriffe chinesischer Überwachungsanlagen in das Privatleben in Zukunft das kleinere Übel sein wird, auch öffentlich derart maskiert herumzulaufen.
Ich kenne niemanden, der sich im oder beim Verkehr in seinem ganzen Leben noch nie etwas hat zu Schulden kommen lassen. Wir können also nur hoffen, dass der in China lebende Teil der Weltbevölkerung den Kopfmasken-Trick nicht mitkriegt oder ihn aus Angst vor Gesichtsverlust nicht benutzt.
Versetzen Sie sich beispielsweise mal in die Lage der bedauernswerten Frau Dong Mingzhu: Natürlich kennen wir nicht ihren Geschmack in puncto extravaganter Kleidung. Aber es ist nicht auszuschließen, dass sie sich mit ihren 64 Jahren nicht mehr daran gewöhnen will, das mit der Kopfmaske einfach mal ganz locker zu sehen. Jedenfalls nicht, wenn sie eine Vorstandssitzung zu leiten hat. Schließlich bis ich im gleichen Alter, und weiß genau: Da müsste ich schon mehr als hackedicht sein, ehe ich mich trauen würde, mir eine chice nietenbesetzte Ledermaske überzustreifen und dann irgendwo bei Rot über die Kreuzung zu sprinten. Obwohl – in Shanghai, wo mich kein Mensch kennt??
Wir dürfen folglich berechtigter Weise hoffen, dass am Ende alle Chinesen die ganze Härte der Gesetze treffen wird. Dass dank lückenloser Überwachung die Künstliche Intelligenz bald erkennt, dass ausnahmslos jeder Chinese ein Straftäter ist. Die kritisches Denken (oder überhaupt Denken, was etwas völlig anderes ist als Tüfteln) ohnehin noch nie so richtig gewohnt gewesene Ingenieurswissenschaft wird sich ganz bestimmt nicht entblöden, die für die Massenabfertigung in diesem Fall in großer Zahl erforderlichen Hinrichtungsroboter serienreif zu entwickeln.
Gönnen wir den Chinesen also ihren Vorsprung beim Thema Künstliche Intelligenz. Lassen Sie uns auf die Knie fallen und flehen, dass dieser Vorsprung bald uneinholbar groß sein wird. Denn dann können wir gewiss sein, dass das chinesische Volk von seinen selbst erschaffenen und mit Künstlicher Intelligenz bestäubten Maschinen mit der den Blechgehirnen eigenen Logik in absehbarer Zeit komplett ausgerottet werden wird.
Danach werden wir Europäer wieder unangefochten an der Spitze stehen, ohne diesen neumodischen, nur irrem Fortschrittsglauben entspringenden Schwachsinn überhaupt mitgemacht zu haben. „Überholen ohne Einzuholen“ lautet die Devise. Das wussten schon vor über 30 Jahren meine damaligen Gesprächspartner im Ministerium für Außenhandel der DDR.
Nein, wir sprechen nicht von Klosterfrau Melissengeist. Aber was predigen Werbestrategen schon seit langem: Ein guter Slogan ist wie ein Ohrwurm, er bleibt im Kopf haften. „Nie war er so wertvoll wie heute“, diesen Slogan kreiierte die umtriebige Firma aus Köln schon 1925, also vor fast einem ganzen Jahrhundert. Eine Werbe-Ikone sonder gleichen. Gerade erst hatte der umtriebige Konsul Wilhelm Doerenkamp die Nonnen-Bude übernommen. Der wusste schon damals, wie eminent wichtig gute Werbung ist. Immerhin war der von einer Kölner Nonne „erfundene“ Melissengeist zu der Zeit nämlich schon ein weiteres Jahrhundert lang am Markt gewesen.
Nun muss der Verfasser dieser Zeilen ganz ehrlich zugeben: Klosterfrau Melissengeist hat er noch nie benutzt. Und hat auch nicht wirklich eine Ahnung, wozu der eigentlich gut ist. Aber den Ohrwurm, den hat auch er im Kopf. Was ihn zu der heutigen Überschrift inspirierte.
Nie war sie so wertvoll wie heute. Die CS-Realwerte-Aktie. Vor allem die sich heute überstürzenden Nachrichten zum CS Property Dynamic führten bei diesem Fonds am letzten Tag des Monats noch zu einer Kursrally, die den inneren Wert einer CS-Realwerte-Aktie schließlich auf noch nie zuvor verzeichnete 1.128,15 € hievte. Der vollständige Monatsbericht per 30.11.2018 geht morgen online.