Falls es jemanden interessiert

Unseren Geschäftsbericht 2017 haben wir hier soeben in der Rubrik „Publikationen“ neu eingestellt.

Er enthält auch einige ganz interessante Statistiken über die Entwicklung des Marktes bei abwickelnden Offenen Immobilienfonds allgemein sowie die (sehr unterschiedlichen) Erfolge der einzelnen Fonds im Abwicklungsprozess.

Deutsche Post revolutioniert die Betriebswirtschaft

Hin und wieder kommt hier ja auch mal ein Anekdötchen aus dem eigentlichen Kerngeschäft unserer Firmengruppe, nämlich dem Handel mit Historischen Wertpapieren.

Als Versandhändler kommt man ja irgendwie an der Deutschen Post nicht vorbei. Obwohl die einen (vor und nach ihrer Monopolzeit) seit Jahrzehnten nach Strich und Faden betrogen, belogen, verarscht und gedemütigt haben. Folglich haben auch wir mit diesem Stamokap-Verein bis heute zu tun, obwohl wir ihn, wenn wir nur könnten wie wir wollten, am liebsten schon längst auf den Mond geschossen hätten.

Heute ist es mal wieder so weit, daß die Volksseele überkocht. Der Preis für die „Warensendung Kompakt“ steigt von 0,90 Euro auf 1,30 Euro. Das sind mal fix mehr als 44 % auf einen Schlag. Das ist schon schlimm genug, aber die an Kundenveralberung nicht zu überbietende Begründung schlägt dann wirklich dem Faß den Boden aus:

„Nach langjähriger Preisstabilität ist in Anbetracht allgemeiner Kostensteigerungen die Anpassung der Preise notwendig.“ O.k., so weit so gut, das ist die wirklich dämliche aber immer wieder gern verwendete Standardfloskel. Doch dann kommt’s: „Ferner sehen wir uns mit einem stetig zunehmenden Durchschnittsvolumen der Warensendung konfrontiert, das zusätzliche Investitionen in die Optimierung der Prozesse zur langfristigen Sicherheit der Qualität unserer Dienstleistung erforderlich macht.“

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. „Wir sehen uns mit einem zunehmenden Volumen konfrontiert.“ Auf deutsch:  Die Kunden haben scheinbar mehr Aufträge erteilt. Bisher hatten wir immer gedacht, daß sich jede Firma darüber freuen würde. Doch hier: Was erlauben Kunde??!! Wie kann man denn bloß auf Konfrontationskurs zur heiligen Mutter Deutsche Post gehen und ein zunehmendes Durchschnittsvolumen verursachen und damit diese bedauernswerten Menschen zu Preiserhöhungen zwingen?

Auch unser betriebswirtschaftliches Grundwissen, dessen Kernsätze wir bisher für in Stein gemeißelt hielten, ist über Nacht in Frage gestellt. Bisher glaubten wir, ein steigendes Volumen zöge grundsätzlich eine Kostendegression nach sich. Doch hat die Betriebswirtschaft das Problem der sprungfixen Kosten offenbar seit Jahrzehnten systematisch unterschätzt. Jedenfalls bei der Deutschen Post, in deren Kostenstrukturen bei steigenden Volumina nicht nur sprungfixe, sondern sogar hochsprungfixe Auswirkungen unvermeidlich angelegt scheinen.

Wir geben ganz ehrlich zu: Als der Verfasser dieser Zeilen noch jung, dynamisch und angesichts der Bankschulden zum Erfolg verurteilt war, mit anderen Worten: Wegen des täglichen wirtschaftlichen Drucks emotional noch ganz anders eingefärbt war als heute – da gab es Zeiten, wo wir eine Fernseh-Show zur Auswahl des schlimmsten Postmitarbeiters des Monats gut gefunden hätten. Mit öffentlichem Aufknüpfen an einer Laterne am Schluß der Sendung. An Tagen wie diesen blitzt diese eigentlich längst ad acta gelegte Idee mal wieder durch.

Haste mal ’ne Mark für mich?

Wir hegen den Verdacht, dass die Fondsbuchhalter des CS Euroreal irgendwie die gleiche Altersklasse sind wie der Verfasser dieser Zeilen auch. Also jedenfalls Leute, die im Hintergrund immer noch in DM rechnen und den Umrechnungskurs 1,95583 bis heute auswendig aufsagen können. Woher dieser Verdacht? Nun, das liegt an der jüngsten Ausschüttungsankündigung des CS Euroreal. Pro Anteil 0,55 EUR soll es am 19.06.2018. Das ist kaum mehr als eine Mark pro Anteil, und so gesehen sagt das einiges darüber, wie die CS-Euroreal-Leute und die Commerzbank über ihre Anleger denken: Arme Bettler, die man mit ’ner Mark abspeisen kann.

Für immerhin rd. 100 Mio. EUR hat der CS Euroreal im März/April vier seiner Restobjekte verkauft. Warum man davon jetzt nur 54 Mio. ausschütten kann (bei einem Gesamt-Liquiditätsbestand von mehr als 500 Mio. EUR = fast 5,00 EUR pro Anteil), das will sich uns irgendwie nicht erschließen. Aber wahrscheinlich liegt das daran, dass die Kleinhirne hier auf dem Rübenfeld den grössten Finanzjongleuren aller Zeiten (kurz: GröFaZ) gedanklich sowieso noch nie folgen konnten. Und jetzt, wo die Kleinhirne bei diesem unglaublichen Wetter nahezu verdorrt sind, ja schon mal sowieso nicht mehr … o:)

Es gibt kein Geld auf Hawaii …

Pardon. Es gibt kein Bier auf Hawaii. Das wäre richtig. Oder: Es gibt kein Geld vom CS Property Dynamic. Das wäre auch richtig.

Wörtlich hatte der von der Commerzbank AG als Depotbank im November 2017 veröffentlichte letzte Abwicklungsbericht auf Seite 8 angekündigt „Die nächste Auszahlung an die Anleger ist spätestens für Mai 2018 vorgesehen.“ Da haben wir also brav gewartet, bis zum 31.05.2018 um 24:00 Uhr, und es kam: Nichts. Keine Ausschüttung, kein Sterbenswörtchen.

Offenbar erst, nachdem sich nicht nur wir, sondern sicher noch ein paar andere Anleger fragend an die Commerzbank gewandt hatten, fiel den größten Bankern aller Zeiten auf: Uuups, da haben wir ja scheinbar Unsinn geredet …

Und so erschien, immerhin schon heute, am 08.06.2018, die Meldung der Commerzbank: „CS PROPERTY DYNAMIC: Keine weitere Auszahlung im Mai 2018“.

Wir können uns eigentlich nicht erklären, warum es der Commerzbank erst heute auffällt, daß sie eine bis spätestens 31.05. angekündigte Zahlung nicht hatte leisten können. Wollen wir den Herrschaften also mal zu Gute halten, daß bei diesen Temparaturen das Hirn etwas weich werden kann und dann am Ende gar keiner mehr weiß, ob jetzt noch Mai oder schon Juni oder vielleicht sogar schon August ist.

Die wahrscheinlichste Begründung (auch wenn das die Bank so direkt nicht sagt) scheint uns zu sein, daß man mit Kenntnisstand November 2017 fest davon ausgegangen war, daß mindestens eines der beiden in Polen übrig gebliebenen Objekte bis Mai 2018 verkauft sein würde – und das hat jetzt doch nicht geklappt.

Nach allem was wir so hören (insbesondere bei unserer vor drei Wochen erfolgten Objektinspektion vor Ort in Krakau) scheinen die Dinge aber im Fluß zu sein, und gewöhnlich gut informierte Quellen rechnen bis Ende Juni mit neuen Erkenntnissen. Hoffen wir also mal das Beste und lassen uns dann überraschen.

KanAm punktet in Rotterdam

Gerade erst gestern schrieben wir beim Abfassen unseres 2017er Geschäftsberichtes als Bildunterschrift unter die Abbildung des KanAm-Objektes Rotterdam, Blaak 555:

„Das zweitgrößte Restobjekt des KanAm, ein 1996 erbautes 28.200 m2 großes Bürohochhaus im Herzen von Rotterdam. Dem Leerstand von 67,2 % versucht man mit Hilfe des Maklers CBRE zu Leibe zu rücken – was angesichts der seit einiger Zeit kräftig aufwärts gerichteten Entwicklung in Rotterdam eine lösbare Aufgabe sein sollte.“

Noch schneller hätte diese Erwartung nicht in Erfüllung gehen können: Heute früh meldet der KanAm grundinvest einen Anstieg des Rücknahmewertes um 13 cent/Anteil (was bei 71,6 Mio. Anteilscheinen einem absoluten Betrag von 9,3 Mio. EUR entspricht). Als Begründung wird im wesentlichen der Verkauf des Objektes Blaak 555 angegeben.

Das 28.200 m2 große Blaak 555 stand nach mehreren Abwertungen in den letzten Jahren noch mit einem Verkehrswert von 44,1 Mio. EUR in den Büchern. Erste Anhaltspunkte zum tatsächlichen Wert hatten sich in dem seit 1 1/2 Jahren stark aufwärts strebenden Rotterdamer Markt im Oktober 2017 ergeben, als das genau gegenüberliegende 15.575 m2 große Blaak 333 für 31 Mio. EUR über den Tisch ging, also knapp 2.000 EUR/m2. Allerdings war Blaak 333 voll vermietet, bei unserem Blaak 555 musste erst noch ein Leerstand von beachtlichen 67,2 % beseitigt werden – was anscheinend inzwischen gelungen war. Jedenfalls deutet alles auf einen Verkaufspreis in der Gegend von 55 Mio. EUR hin – pro Quadratmeter also genau der Wert wie beim durchaus vergleichbaren Blaak 333 auch.

Wir geben ehrlich zu, daß unsere interne Verkaufspreisschätzung aus Vorsichtsgründen deutlich pessimistischer gewesen war. Aber der jetzt erzielte Erfolg macht diese Position, die ohnehin schon fast die Hälfte unseres Depotvolumens ausmacht, nur noch attraktiver. Und die Aussichten für eine ordentliche Ausschüttung im Juli sind damit auch noch einmal gestiegen.

Trotz des Kursanstiegs in den letzten Wochen bietet der KanAm grundinvest mit den aktuellen Daten immer noch ein Wertaufholungspotential von 20,9 %. Dabei kauft man beim gegenwärtigen Börsenkurs den Euro im Fonds vorhandenes Bargeld für weniger als 90 cent, und die restlichen drei Immobilien im Wert von 120 Mio. EUR gibt es gratis dazu.

Wir fühlen uns mit dieser mit Abstand grössten Position in unserem Depot mehr als wohl …

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