Licht und Schatten
Es ist eher unwahrscheinlich, daß Sie schon einmal von NEPI Rockcastle gehört haben. Aber nachdem die gerade mehr als 1/2 Mrd. EUR für zwei Einkaufszentren in Budapest/Ungarn und Sofia/Bulgarien spendiert haben (und erst kürzlich schon mehr als 200 Mio. EUR für ein weiteres EKZ in Sofia ausgegeben hatten), ist es an der Zeit, Ihnen auch die einmal vorzustellen.
NEPI Rockcastle entstand erst Ende 2016 durch Fusion der in Zentralosteuropa tätigen Immobilienfirma NEPI mit dem südafrikanischen Immobilieninvestor Rockcastle. In seiner Branche entstand dadurch der größte börsennotierte Spieler in Zentralosteuropa. Sie sehen daraus, wie vielschichtig inzwischen die Märkte auch auf der Nachfragerseite geworden sind – man hätte sonst eher nicht den Verdacht gehabt, daß südafrikanisches Kapital ein besonderes Interesse an Einkaufszentren auf dem Balkan haben könnte.
Andererseits muß man auch die Details der Transaktionen beachten. So ging z.B. das mit 66.000 qm Verkaufsfläche zweitgrößte Einkaufszentrum der ungarischen Hauptstadt, das Arena Plaza Shopping Centre, jetzt für 275 Mio. EUR über den Tisch. Das entspricht einer Brutto-Mietrendite von 6,2 % p.a. für die voll vermietete Shopping Mall. Mit über 4.000 EUR/qm ist das für ein Einkaufszentrum in Osteuropa immer noch ein stolzer Preis. Und doch ist es weit entfernt von den 381 Mio. EUR, die der derzeitige Eigentümer, die in Großbritannien beheimatete Active Asset Investment Management (AAIM) vor 10 Jahren kurz nach der Eröffnung auf dem Höhepunkt des letzten Immobilienbooms einmal bezahlt hatte. Das wiederum könnte man als Zeichen werten, daß der Markt im Moment zwar schon ziemlich hoch, aber eben auch noch nicht überhitzt ist.
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