Magerquark
In letzter Zeit hatten wir uns an dieser Stelle schon öfter mit dem CS Euroreal befasst. Die Kapriolen bei der Kursentwicklung dieses Fonds, aber auch das manchmal extrem hohe Handelsvolumen und andererseits praktisch nix an den meisten anderen Tagen stellte den Verfasser dieser Zeilen öfter mal vor ein Verständnisproblem.
Noch im Dezember 2024, als wir u.a. ein Paket von 1 Mio. Stück CS-Euroreal-Anteile für die Aktien-Gesellschaft für Historische Wertpapiere einzusammeln hatten, lief das zu Kursen zwischen 1,70 und 1,74 EUR, und das gleich mehrere Male in 100.000er Abschnitten, wo jemand unsere Geldseite immer flott bediente. Inzwischen gab es zwei Ausschüttungen von 0,60 bzw. 0,23 EUR/Anteil, d.h. rein rechnerisch sollte der Kurs auf rund 0,90 EUR gesunken sein. Tatsächlich stehen wir aber heute bei 1,11 EUR, womit das Wertaufholungspotential bei einem Rücknahmewert von 1,23 EUR/Anteil auf 12 cent zusammengeschnurrt ist. Bei unseren letzten großvolumigen Einkäufen im Dez. 2024 war es mit 36 cent noch drei Mal so viel.
Unsere Renditeberechnungen beruhen auf Annahmen zu künftigen Ausschüttungen (die wiederum auf den Prognosen des Fonds in den Abwicklungsberichten zurückgreifen) mit einer für Juni 2030 erwarteten Schlußausschüttung. Noch Ende letzten Jahres kauften wir uns auf Basis dieser inzwischen ziemlich belastbaren Schätzungen eine p.a.-Rendite von knapp 15 % ein. Natürlich spielte uns dann in die Karten, dass die Ausschüttungen im Dez. 2024 und im Juni 2025 beide deutlich höher ausfielen als von uns erwartet. Aber wer die heutigen Kurse bezahlt, der darf sich, bei einer geschätzten mittleren Kapitalbindungsdauer von etwa noch 2 1/2 Jahren, nur noch auf eine Rendite von 4,36 % p.a. freuen – weshalb es dem Verfasser dieser Zeilen nach wie vor ein Rätsel ist, wie es innerhalb des letzten halben Jahres zu so einer Kursentwicklung überhaupt kommen konnte.
Vor diesem Hintergrund sind wir jetzt echt glücklich, dass wir (auch Dank der großartigen Unterstützung durch die Volksbank Wolfenbüttel als Kreditgeber und die Braunschweigische Landessparkasse als Abwickler) bis Ende 2024 mit unserer Strategie noch einmal richtig in die Vollen gehen konnten. Doch bei den heutigen Kursen sind weitere Re-Investitionen erhaltener Ausschüttungen für uns vollkommen unattraktiv geworden. Die Messe ist für den Verfasser dieser Zeilen deshalb weitgehend gesungen Er wird in den nächsten fünf Jahren nur noch als Zuschauer an der Seitenlinie sitzen – wie die beiden Opas in der Muppets Show. Und sich klammheimlich darüber freuen, daß bis zur Realisierung unserer immensen stillen Reserven mit den Schlussausschüttungen der Fonds 2029/2030 der Körperschaftsteuersatz jedes Jahr um 1 % sinken soll. „Ein fettes Schwein mit Speck einreiben“, würde mein Freund Michael jetzt sagen angesichts dieses aus Sicht des Verfassers dieser Zeilen wirklich überflüssigen Steuergeschenks.
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