Mühe geben: Etwas mehr wäre schön gewesen.
Gerade erst am 16.4. hatten wir hier so etwas wie einen kleinen Abgesang auf den SEB ImmoPortfolio Target Return angestimmt. Dabei kam auch noch einmal der letztjährige Verkauf des überaus heterogenen pan-europäischen „Artemis-Portfolios“ mit 42 Objekten mehrerer SEB-Fonds an eine Goldman-Sachs-Tochter zur Sprache. Wörtlich schrieben wir:
Wir dürfen uns sicher jetzt schon darauf freuen, eines Tages zu sehen, welch phantastische Gewinne die „Goldmänner“ beim Detail-Weiterverkauf des mit Oberflächen-Kosmetik aufgehübschten SEB-Portfolios erzielen werden.
Diese Voraussage ist viel schneller eingetroffen als man annehmen konnte. Heute, nur eine Woche später, meldet PropertyEU:
Swiss Life’s German asset management arm Corpus Sireo has announced the off-market purchase of a portfolio of 108,000 m2 in Germany for an undisclosed amount.
The buyer completed the transaction from an unnamed international investor believed to be Goldman Sachs.
The Portfolio, which was bought on behalf of Swiss Life, consists of 11 office-led properties in the cities of Hannover, Essen, Dusseldorf (2x), Neuss, Cologne, Mannheim, Oberursel, Neu-Isenburg (2x) and Frankfurt. The assets are 20% vacant.
The package is believed to include the German assets of the larger 42-property strong Artemis portfolio, which was bought by Goldman Sachs in May 2017 and had a market value of €442 mln.
„We are pleased that one of our first portfolio purchases this year is such a significant share deal. Off-market transactions are very rare in a highly competitive real estate market,“ said Bernhard Berg, CEO of Corpus Sireo Real Estate. „With expertise across the entire property value chain and our Germany-wide positioning, we will optimize the value-add portfolio on a rental basis and thereby tap into its unused potential.“
Nun fragt sich der verdutzte Leser nur noch, auf welchem Baum die SEB/Savills-Leute in der ihnen zugebilligten Abwicklungsfrist von immerhin fünf Jahren süß und selig geschlafen haben. Das „ungenutzte Potential“ ihrer eigenen Objekte scheint ihnen jedenfalls entgangen zu sein. Sonst hätte man ja nicht nach jahrelanger Untätigkeit den ganzen Schmutz völlig lieblos im Paket für einen ganz kleinen Taler, nämlich kaum mehr als die Hälfte der bis dahin geführten Verkehrswerte, an die „Goldmänner“ verhökern müssen. Nicht zu vergessen, daß die scheinbar ja maßlos überhöhten Verkehrswerte in den fünf Jahren davor die Berechnungsgrundlage für die an SEB/Savills gezahlten Verwaltungsgebühren waren. Gezahlt für offenkundige Untätigkeit. Nicht einmal ein Jahr später geht ein signifikanter Teil des Paketes schon wieder über den Tisch, und da wird nicht nur beim ganz begeisterten Käufer, sondern vor allem beim Verkäufer die Puffbrause in Strömen geflossen sein.
Die Angeschmierten sind wieder einmal die bedauernswerten, mit keinerlei Rechten ausgestatteten Anleger diverser SEB-Fonds, mit deren Eigentum hier in einer Art und Weise fast treulos umgegangen wurde, daß es wirklich weh tut.
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