TMW Immobilien Weltfonds: Wasser zu Wein
Ja, es ist wirklich ein kleines Wunder: Wir sprechen vom TMW Immobilien Weltfonds. Zu Lebzeiten war er der Alptraum aller Kleinsparer: In den sechs Jahren seiner Abwicklung gingen über 60 % des einstigen Netto-Inventarwertes durch den Shredder. Damit hält der TMW unter allen abwickelnden Immobilienfonds unangefochten die Spitzenposition – vom Ende der Skala her gesehen.
Doch seit einem halben Jahr reiben wir uns immer wieder die Augen:
Von 1,9342 € zur Jahresmitte stieg der Rücknahmepreis (um die Ausschüttung im Dez. 2017 bereinigte Werte), sprich der Netto-Inventarwert, immer weiter an:
2,1421 € am 12.07.2017
2,2392 € am 31.07./04.08.2017
2,35 € am 29.12.2017
2,41 € am 11.01.2018
Das sind unglaubliche 25 % Zuwachs innerhalb nur eines halben Jahres.
Die Anstiege im Juli wurden erläutert: Hintergrund war hier die Tatsache, daß die steuerliche Konstruktion beim Jahre zurückliegenden Erwerb eines Einkaufszentrums in Italien in die Hose gegangen war und der italienische Fiskus zweistellige Millionenbeträge nachforderte – der darüber geführte Prozeß wurde in allen drei Instanzen verloren. Eine Steuerrechtsänderung brachte dem Fonds dann aber Mitte Juli doch noch eine kleine Steuerrückzahlung – und Ende Juli konnte vom vormaligen Projektentwickler auch noch eine wenigstens teilweise Kompensation für den von ihm zu verantworten gewesenen Fehler erreicht werden.
Noch nicht erfahren haben wir bis jetzt, warum der längst immobilienfreie Fonds am 29.12.2017 knapp 1,7 Mio. € reicher wurde und am 11.01.2018 gleich noch einmal um fast 1,o Mio. € – bei überhaupt nur noch 36,4 Mio. € Fondsvermögen.
Hier kommt aber eine für alle Fonds geltende Besonderheit zum Tragen: Ansprüche, die nicht 200 % sicher bestehen, werden in den Vermögensaufstellungen gar nicht aufgeführt – Verbindlichkeiten, auch wenn man über sie noch streitet, aber immer mit dem vollen Betrag. Wird es am Ende dann weniger, mehrt das das Fondsvermögen. Genau so verhält es sich mit den Rückstellungen. Werden sie nicht voll aufgebraucht, mehrt das das Fondsvermögen auch. Und das passiert regelmäßig: Nach unseren jahrelangen Beobachtungen und Analysen sind die Rückstellungen rein aus Vorsichtsgründen bei allen Fonds um Faktor 2 bis Faktor 3 höher angesetzt als es sich am Ende als tatsächlich notwendig erwies.
Entsprechende Effekte, die sich ja aus den diesen Vorsorgemaßnahmen zu Grunde liegenden hohen Vermögenswerten der Vergangenheit ableiten, wirken prozentual um so stärker, je mehr das Fondsvermögen in der Zwischenzeit (durch Ausschüttungen) zusammengeschrumpft ist. Das Ergebnis: Siehe oben. Auch am Ende der Abwicklungsphase bleibt es also durchaus noch spannend.
Beim TMW Immobilien Weltfonds hat das dann die wirklich bemerkenswerte Folge, daß der Börsenkurs inzwischen (mit 1,988 €) höher liegt als Mitte 2017 der Netto-Inventarwert von 1,9342 €.
Wer am 30.12.2016 investiert war, notierte einen Kurs von 3,06 €, bekam aber im Juni und im Dezember 2017 jeweils noch 1,00 € an Ausschüttung. 2,00 € erhaltene Ausschüttungen plus 1,988 € heutiger Kurs addieren sich auf 3,988 €. Mit einer Jahres-Performance 2017 von über 30 % avancierte der TMW damit vom Aschenputtel zum Jahressieger.
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