Verrückter geht’s kaum noch …

Anfang des Jahres hatte der CS Euroreal einen Rücknahmewert von 1,45 EUR/Anteil und einen Börsenkurs von 1,17 EUR. Wertaufholungspotential also knapp 24 %, was der Verfasser dieser Zeilen nach jahrelanger Gewöhnung an Werte um die 30 % zwar nicht als üppig empfand, aber womit er schon noch gut leben konnte.

Inzwischen hat der CS Euroreal auf seine Bankguthaben ein paar Zinsen verdient, der Rücknahmewert stieg deshalb marginal auf 1,46 EUR/Anteil. Kann mir jemand erklären, warum heute Briefseiten zwischen 1,365 und 1,40 EUR gestellt werden und warum jemand gleich an zwei Börsenplätzen für 78.500 Stück 1,365 EUR Geld ist? Was ein Wertaufholungspotential von nicht einmal mehr 7 % bedeutet?

Auf der Internetseite der Commerzbank zu den von ihr abgewickelten Offenen Immobilienfonds liest man allerdings seit Wochen nichts Neues. Also, entweder weiß da wieder mal jemand bereits mehr und es gibt im Juni eine hammermäßige Ausschüttung oder sonst eine sensationelle Nachricht, oder aber die betreffenden Marktteilnehmer haben einfach irgendetwas geraucht was man besser nicht hätte rauchen sollen …

Mehr als zehn Jahre lang konnten wir die Strategie verfolgen, uns zufliessende Ausschüttungen unserer abwickelnden Fonds zum grössten Teil gleich wieder neu zu investieren. Mit den in der Vergangenheit einkaufbaren Wertaufholungspotentialen (in der Regel selten weniger als 25-30 %) machte das auch großen Sinn. Die inzwischen eingetretene Situation mit einer uns unerklärlich bleibenden Kompression der erzielbaren Margen in den nur noch einstelligen Bereich lässt allerdings bei verständiger Betrachtung fortgesetzte Re-Investitionen kaum noch sinnvoll erscheinen.

Sollte sich diese Situation nicht noch einmal grundlegend ändern (und wir wüssten ehrlich gesagt nicht, warum, insbesondere auch nach der Analyse der Kursverläufe vorlaufender Fonds wie dem SEB ImmoInvest) werden wir uns zufliessende Ausschüttungen nur noch zur Rückführung unserer restlichen Bankverbindlichkeiten verwenden können. Damit werden wir dann voraussichtlich bereits in einem halben Jahr bankschuldenfrei sein – eineinhalb Jahre früher als noch Mitte 2024 in der letzten Grundsatzvereinbarung mit unserem Hauptkreditgeber geplant.

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