Zweiunddreißig geteilt durch einundzwanzig
Zum 30.04.2017 war der CS Euroreal auf die Depotbank (Commerzbank) übergegangen. Die hat nach den Vorgaben der BAFin dann noch einmal drei Jahre Zeit für die Resteverwertung.
Rd. 1 Mrd. EUR betrug das Immobilien-Vermögen beim Übergang noch. Weggegangen sind seitdem das EKZ Müllerstraße in Berlin (15 Mio.) und der Büroturm-Neubau T8 in Frankfurt/Main (210 Mio.). Von den 400 Mio., bei denen man sich zum Übergangstermin angabegemäß in fortgeschrittenen Verhandlungen befand, wären demnach noch knapp 200 Mio. offen, die in absehbarer Zeit gemeldet werden müssten.
Keine Überraschung wäre für uns der baldige Verkauf der beiden Büroobjekte in Lissabon für rd. 100 Mio. EUR. Die stehen schon seit über einem Jahr im Schaufenster, hatten kürzlich noch erfreuliche Vermietungserfolge und sind beide erst vor wenigen Wochen kräftig aufgewertet worden. Keine Überraschung wäre auch der Verkauf der beiden im Portfolio verbliebenen Baumärkte in Berlin und Osnabrück. Für beide konnte Anfang 2016 der Mietvertrag mit Hornbach um jeweils 10 Jahre verlängert werden. Die Brutto-Mieteinnahmen sind mit 1,5 Mio. bzw. 1,35 Mio. p.a. prognostiziert – angesichts dessen ist die Vorhersage eines mit jeweils über 20 Mio. EUR deutlich über den aktuellen Verkehrswerten liegenden Preises nicht so sehr gewagt.
Irgendwo bleiben dann noch 50-60 Mio. in der Verkaufs-Pipeline übrig, die wir nicht zuordnen können. Die jeweils drei Objekte in Frankreich und Großbritannien scheiden jedenfalls aus: Hier muß angesichts quälender Leerstände von im Schnitt fast 50 % erst einmal ein ganzer Rucksack voller Hausaufgaben gemacht werden. Die stehen auf der Resterampe ganz weit hinten, es sei denn, man würde hier ein Ende mit Schrecken bevorzugen und die Klafallen im Stile SEB/Savills ohne Rücksicht auf Verluste den Aasgeiern zum Fraß vorwerfen.
Ebenfalls erst einmal aus dem Rennen ist dann einfach schon des Betrages wegen (letzter Verkehrswert 126,3 Mio.) das EKZ Porscheplatz in Essen. Nach dem Verkauf des T8 ist es jetzt das größte im Fonds noch übrig gebliebene Objekt. Nicht nur wegen der Abwertung um fast 9 Mio. erst im Juli 2017 beschleicht uns hier der leise Verdacht, daß dieses mit dem ersten Abschnitt bereits 1981 eröffnete Großmütterchen innerstädtischer Konsumtempel inzwischen ein paar Schwierigkeiten beim Geradeauslaufen bekommen haben könnte.
Wenn der Rest in der Pipeline nur ein einziges Objekt sein sollte, kämen die Einkaufszentren im tschechischen Olmütz oder im italienischen San Giuliano Milanese in Frage, vielleicht auch die Flensburg-Galerie. Alle drei würden wohl Preise in der Nähe der aktuellen Verkehrswerte bringen können. Wenn es aber mehrere kleine Objekte sind, gelangen wir so langsam in den Bereich der Kaffeesatzleserei.
Das Geheimnis wird sich Stück für Stück lüften: 32 Monate hat die Commerzbank noch Zeit, um 21 Objekte unter’s Volk zu bringen. Rein rechnerisch wird da alle ein 1/2 Monate eine Verkaufsmeldung fällig.
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