Category : Neuigkeiten
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„Jedes Mal wenn wir den Markt sondieren hören wir bessere Preise. Da warten wir doch lieber noch etwas ab.“ Das war vor zwei Jahren die Begründung, warum der AXA Immoselect das Einkaufszentrum Antegnate noch nicht verkauft hatte. Da stand die Hütte noch mit 79,5 Mio. EUR in den Büchern, und auf Grund der relativ optimistischen Informationen des Fondsmanagements veranschlagten wir den voraussichtlichen Verkaufserlös auf 80,0 – 85,0 Mio. EUR.
Zur Erinnerung: Auf dem Höhepunkt des letzten Booms war Antegnate (30 km südlich von Bergamo und 40 km östlich von Mailand gelegen) mit seinen 39.000 qm Verkaufsfläche für über 150 Mio. EUR gekauft worden. Den Entwickler behielt man zunächst als 10-%-Partner an Bord der Objektgesellschaft, kaufte ihn aber vor ein paar Jahren für teuer Geld auch noch aus.
Jahr für Jahr wurde Antegnate nach dem Erwerb weiter abgewertet. Im Sept. 2016 von 79,5 auf 76,8 Mio. EUR, im Sept 2017 (nach allem vorher versprühten Optimismus dann doch sehr unerwartet) noch einmal von 76,8 auf 65,4 Mio. EUR. Man runzelte auch da schon die Stirn, angesichts Vollvermietung mit fast 6 Jahren durchschnittlicher Vertragsrestlaufzeit und 6,1 Mio. EUR echter Mieteinnahmen pro Jahr.
Offensichtlich waren die 65 Mio. EUR aber die Verhandlungsbasis mit dem Kaufinteressenten, mit dem man sich schon seit dem Frühsommer in Exclusivität befand. Wir wissen nicht, wer das war, aber: Die Bankenwelt mochte ihn nicht. Jedenfalls scheiterten die Verhandlungen am Ende, weil der potentielle Käufer keine Finanzierung hinbekam.
Nun wurde dem AXA Immoselect die Zeit etwas knapp. Und so kam es, wie es kommen musste: Vorgestern sahen wir einen kräftigen Einbruch beim offiziellen Rücknahmewert um über 10 % von 2,95 EUR auf 2,61 EUR. Begründung: Verkauf des Einkaufszentrums Antegnate für lediglich noch 51,5 Mio. EUR.
Da hatten sich die AXA Investment Manager mit ihrem oben beschriebenen Abwarten am Ende ordentlich verzockt. Denn die Konkurrenz schlief nicht: In der Zwischenzeit gab der EKZ-Entwickler Westfield Pläne bekannt, im Osten von Mailand für 1,2 Mrd. EUR einen Mega-Konsum-Tempel hinzuklotzen. Alle älteren Einkaufszentren im Einzugsbereich werden nach dessen Fertigstellung nicht mehr wirklich eine Chance haben – deshalb lag auch Antegnate zum Schluß wie Blei im Regal.
Damit ist jetzt auch der AXA Immoselect immobilienfrei. Wir haben mit ihm Höhen und Tiefen mitgemacht und am Ende an ihm doch sehr, sehr gut verdient. Nun geht es nur noch darum, in der Abwicklungsphase von den letzten drei Groschen Differenz zwischen neuem Rücknahmewert und Börsenkurs zu profitieren.
Und da kann man über AXA ja sagen was man will: Die Leistungen waren, sagen wir es mal beschönigend, mittelmäßig. Aber wenigstens die Kommunikation ist deutlich besser als bei der Konkurrenz. Niemand sonst hat sich bei der Ankündigung, bis wann die Anleger ihr Geld endgültig zurückbekommen sollen, so klar festgelegt wie der AXA Immoselect:
„Die Liquiditätsreserve wird aufgrund des Auslaufens von Haftungsrisiken – nach derzeitiger Einschätzung bis Q2 2021 – sukzessive abgebaut.“
Guten Morgen. In der ganzen Aufregung des gestrigen Tages um den letzten Objektverkauf des AXA Immoselect und die für den 21.12. angekündigten (für uns großen) Ausschüttungen des AXA Immoselect und des KanAm grundinvest ist das Wichtigste beinahe untergegangen.
Vollkommen unerwartet hat gestern auch der CS Euroreal noch eine Ausschüttung angekündigt. Schon am 20.12. soll es etwas geben, nämlich sagenhafte 0,04 EUR/Anteil. Für den ganzen Fonds macht das dann insgesamt 3,9 Mio. EUR aus. Alle Welt rätselt jetzt, wozu diese Heldentat gut sein soll. Ist es vielleicht so etwas wie eine Abschlußzahlung für ein abgelaufenes Geschäftsjahr, um die man einfach nicht herumkam?
Im Hinblick auf die Provenienz des Fondsanbieters brachte da jemand in unserem bevorzugten Internet-Forum auch gleich die schlüssige Begründung: Das ist halt Schweizer Präzision.
…da überschlagen sich die Ereignisse. Heute mittag war ich nämlich mit der HypoVereinsbank in Hannover verabredet. Mein Kundenbetreuer wechselt, und auch so musste man sich mal wieder zusammensetzen und die Perspektiven für das nächste Jahr ausleuchten.
Auf der A 39 gleich mal eine Vollsperrung. O.k., 20 Min. Reserve hatte ich einkalkuliert. Kurz vor Hannover fiel mir dann auch noch auf, daß mein Werkstatt-Ersatzwagen gar kein Navi hat. Na ja, zum Glück kenne ich mich in der über alles geliebten Landeshauptstadt immer noch ganz gut aus und habe die Bank ohne Umweg erreicht. Nur Parkplätze gab es in weitem Umkreis keine. So kreiste ich erst ein paar Mal um den Block und kam dann prompt etwas zu spät. Meine Banker warteten schon in Hut und Mantel.
Gerade erst hatte ich in den mittäglichen Nachrichten gehört, daß in Deutschland die Schere zwischen Arm und Reich so groß ist wie zuletzt vor 100 Jahren. Trotzdem war die Stadt bis zum Bersten voll mit kaufwütigen Menschen. Und vor dem Steakhaus standen auf der Straße draußen vor der Tür 20 Leute Schlange und warteten auf eine Tischzuweisung. Als älterer Mensch mit reichlich DDR-Erfahrung kann ich nur feststellen: Die Systeme gleichen sich einander tatsächlich immer mehr an.
Was ich damit aber eigentlich nur sagen wollte: Ich war halt ein paar Stunden weg, und der heftige Schneefall auf der Rückfahrt hat dieselbe auch nicht gerade beschleunigt.
Und kaum bin ich mal wech, da kommen alle aus den Löchern. Eigentlich deutete sich das ja schon gestern an: Da fiel der offizielle Rücknahmewert des AXA Immoselect von 2,95 EUR um über 10 % auf 2,61 EUR/Anteil. Das konnte nur der Verkauf des letzten Objektes sein, des Einkaufszentrums im italienischen Antegnate. Mit noch einmal 16 Mio. EUR Verlust. So war es dann auch, aber dazu mehr morgen, wenn wir das näher analysiert haben.
Auf jeden Fall schüttet der AXA Immoselect am 21.12. dann auch mal 1,10 EUR/Anteil aus. Für uns ist das rd. 1 Mio. EUR Rückfluß.
Daß der KanAm grundinvest ebenfalls eine Ausschüttung noch im Dezember plant, wussten wir schon seit einiger Zeit. Auch das wurde heute offiziell: 2,88 EUR/Anteil ebenfalls am 21.12. Da kommen also noch mal 2,8 Mio. EUR auf uns zu.
Mit einer ruhigen vorweihnachtlichen Woche wird es also nächste Woche nix. Wiederanlage ist angesagt. Gott sei Dank noch ein paar Tage vor MIFID. Denn ab Januar 2018 wird dank eben jenem MIFID die Erteilung eines Wertpapier-Kaufauftrages wohl in etwa so lange dauern wie ein veritabler Festgottesdienst im bayerischen Straubing. Dafür hat unsere inzwischen vollkommen durchgeknallte Gesetzgebungsmaschinerie gesorgt.
Das soll angeblich dem Anlegerschutz dienen. Da kann ich unseren überwältigend unbedarften Parlamentariern hier von meinem Rübenfeld aber nur zurufen: Wenn das Anlegerschutz sein soll, dann pflückt unsere Katze auch jeden Tag einen Strauß Gänseblümchen und schenkt ihn dem Rotkehlchen.
„Ihre Frau hat aber einen sehr interessanten Dialekt. Wo kommt sie denn her?“
„Vom Glühweinstand.“
Ja Herrschaften, es ist traurig. Die Tage vergehen, und es gibt nichts Neues zu erzählen, außer ein paar abgedroschenen Witzen.
Gut, ich könnte Sie jetzt äußersten Falls noch mit der Neuigkeit überraschen, daß der Morgan Stanley P2 Value (der Fonds, der als erster mit allen Verkäufen „durch“ war) 0,15 EUR/Anteil am 14.12.2017 ausschütten wird. Aber den haben wir gar nicht im Bestand und hatten ihn auch nie …
Was natürlich brennend interessieren würde: Wie viel schüttet der KanAm grundinvest im Dezember noch aus? Doch auch hier werden wir uns wohl noch mindestens bis nächste Woche gedulden müssen.
Auch der CS Euroreal könnte ruhig bald mal wieder mit einer Verkaufsmeldung um die Ecke kommen …
Also, versprochen: Sobald ich etwas weiß, erfahren Sie es als erster. Bis dahin gilt ganz einfach: Abwarten und Glühwein trinken. Sollte es Sie übrigens zufällig noch auf den Wolfenbütteler Weihnachtsmarkt verschlagen: Beim „Seehund“ rechts vom Rathaus-Eingang gibt es den leckersten Glühwein. Da war heute mittag die beste Ehefrau von allen mit mir ganz einer Meinung.
Prost.
Von unseren Aktionären werden wir ab und zu für eine relativ große Offenheit gelobt. Das hat halt auch mit unserer Grundeinstellung zu tun, die wir uns im Laufe eines langen Kleinaktionärslebens angeeignet haben. Auch wenn eine große metallverarbeitende Aktiengesellschaft etwa 35 km nordnordöstlich von unserem Firmensitz in der Beziehung ein wirklich unterirdisch schlechtes Beispiel ist: Warum sollten wir vor unseren Aktionären denn Geheimnisse haben?
So haben wir auch kein Problem damit, zur voraussichtlichen Ergebnisentwicklung 2017 öffentlich zu machen, was in der kürzlichen Aufsichtsratssitzung protokolliert wurde. Das sind wir unseren Aktionären schon deswegen schuldig, weil sich der Aufsichtsrat angesichts der auskömmlichen Ergebnisentwicklung erlaubt hat, während der Sitzung auf Kosten der Gesellschaft eine Martinsgans unter Beigabe regionsüblicher Getränke zu verzehren.
„Der Vorstand beziffert den voraussichtlichen Jahresüberschuß 2017 der CS Realwerte Aktiengesellschaft in einer Bandbreite von 1,4 Mio. bis 1,9 Mio. EUR. Die für die fortgeschrittene Zeit immer noch sehr große Spanne begründet er damit, daß es im Dezember noch Ausschüttungen des TMW Immobilien Weltfonds und des AXA Immoselect geben werde, bei denen noch nicht bekannt sei, ob sie einen (dann in die G+V eingehenden) Ertragsanteil beinhalten würden. Ferner hänge von der Kursentwicklung des KanAm grundinvest (und möglicher Weise auch des CS Euroreal) bis zum Jahresultimo ab, ob hier die bestehende Teilwertabschreibung beibehalten, erfolgswirksam erhöht oder teilaufgelöst werden müsse.
Weiterhin unterrichtet der Vorstand den Aufsichtsrat über die gerade erst zugegangenen Steuerbescheide für 2016. Demnach wurde handelsrechtlich zwar ein Jahresüberschuß von 752.129 € erzielt, nach Berücksichtigung erheblicher steuerfreier (bzw. auf Ebene der Fonds bereits im Ausland versteuerter) Ertragsbestandteile ergebe sich steuerlich demgegenüber ein mit 538.362 € negatives Ergebnis, wodurch sich der bestehende steuerliche Verlustvortrag deutlich auf 698.132 € erhöhe.
Dies wiederum werde für das Geschäftsjahr 2017 voraussichtlich zur Folge haben, daß die grundsätzlich steuerpflichtigen im bisherigen Jahresverlauf realisierten Kursgewinne von 1,12 Mio. € nach Abzug des Personal-, Sach- und Zinsaufwandes von bis Ende 10/2017 > 0,45 Mio. € vom steuerlichen Verlustvortrag immer noch leicht überdeckt seien, so daß (abgesehen von den bereits auf Fondsebene entstandenen, als Quellensteuer angefallenen Ertragsteuern) wohl auch im Geschäftsjahr 2017 kein inländischer Ertragsteueraufwand entstehen werde.“
Vor diesem Hintergrund können unsere Aktionäre, sofern bis Jahresende nicht noch die Welt einstürzt, einen sehr erfreulichen Jahresabschluß erwarten.
By the way, die Monatszahlen per 11/2017 werden hier in Kürze auch veröffentlicht. Der innere Wert pro Aktie der CS Realwerte AG ist in einem vollkommen ereignislosen Monat leicht von 927,41 EUR auf 921,67 EUR gesunken.
Was kann nun im Dezember noch passieren, was unser Ergebnis stärker beeinflussen könnte?
Bereits angekündigt ist am 13.12. eine Ausschüttung des TMW Immobilien Weltfonds in Höhe von 1,00 EUR/Anteil. Noch nicht bekannt ist, ob darin und ggf. in welcher Höhe ein Ertragsanteil enthalten sein wird.
Turnusgemäß ebenfalls im Dezember mit einer Ausschüttung „dran“ wäre der AXA Immoselect. Hierzu gibt es aber noch keine Informationen. Sofern nicht noch ganz plötzlich der Verkauf des letzten Fondsobjektes (ein Einkaufszentrum im italienischen Antegnate) gemeldet wird, würden wir mit nicht mehr als 0,50 EUR/Anteil rechnen und dabei eher keinen ergebnisbeeinflussenden Ertragsanteil erwarten.
Die letzte große Wundertüte ist, fast schon notorisch, der KanAm grundinvest. Marktgerüchten zufolge soll es hier noch im Dezember die nächste Ausschüttung geben. Erwartungen, daß man bis Ende November mehr erfahren würde, haben sich allerdings nicht erfüllt. Wir rechnen nun im Prinzip jeden Tag mit der Bekanntgabe, haben aber ehrlich gesagt nicht die leiseste Vorstellung, wie hoch die Ausschüttung werden könnte, und, vor allem, ob sie KanAm-traditionell noch einmal fast ausschließlich als Ausschüttung steuerfreier Auslandserträge deklariert sein wird. Letzteres hätte allerdings kaum Einfluß auf unser Jahresergebnis, weil ein entsprechender Ertragsanteil der Ausschüttung in der G+V durch eine gegenläufig dann erforderliche weitere Teilwertabschreibung auf unseren Bilanzansatz aufgehoben würde.
Doch egal welche Ergebnisbeeinflussungen der Dezember noch bringt: Angesichts der starken Vorlagen der Vormonate ist die für 2017 bereits angekündigte Dividende von 75,00 EUR/Aktie so sicher wie Nobert Blüm seine Rente.