Wer lesen kann ist klar im Vorteil …

Regelmäßig durchforsten wir das Internet nach Berichten, die auf Verkäufe von Objekten des INTER ImmoProfil hindeuten. Zuletzt hatten wir das in der zweiten Oktober-Woche getan, und damit eine Meldung vom 14. Oktober in der Zeitung „The Scotsman“ ganz knapp verpasst:

„A Joint Venture between Scottish property company Ediston and Strathclyde Pension Fund has acquired Central Exchange at 20 Waterloo Street for L 22 mio“

Das sind umgerechnet etwa 25 Mio. Euro – über 8 Mio. Euro weniger als der im März-Bericht des Fonds bereits ein weiteres Mal deutlich von 40,5 auf 33,2 Mio. EUR zurückgenommene Verkehrswert (im Jahr 2023 hatte das Objekt noch mit dem doppelten des schlußendlich erzielten Preises, nämlich stolzen fast 50 Mio. EUR in den Büchern gestanden). Sic transit gloria mundi, möchte man den (wirklich hochqualifizierten?) Fachleuten bei BNP Paribas REIM zurufen …

Wenn der INTER ImmoProfil am 15.12. pro Anteil 18,50 Euro ausschüttet, sind dafür gut 37 Mio. Euro erforderlich. Nach der letzten Ausschüttung im Juni hatte die Fondsliquidität noch bei etwa 7 Mio. Euro gelegen. Um die Liquidität für die jetzt angekündigte Ausschüttung zu haben muß der Fonds über das Objekt in Glasgow hinaus in der Zwischenzeit also auch mindestens eines der beiden weiteren im Fonds befindlichen größeren Objekte veräußert haben (das Hotel in Essen mit zuletzt 14,2 Mio. Euro und/oder das Gemischtobjekt in der Bonner Str. 172-176 in Köln mit zuletzt 15,7 Mio. Euro Verkehrswert).

Nun muß sich nur noch herausstellen, wie die insgesamt gut 11 Mio. Euro Abwertungen seit dem letzten Bericht (also etwa 15 % des per 31.03.2025 noch ausgewiesenen angeblichen Fondsvermögens) mit den Verkäufen zusammenzupuzzeln sind: Jeweils ca. 1 Mio. Euro am 7.4., 23.5., 7.7. und 24.7., herbe 2,9 Mio. Euro am 18.8. und weitere 2,5 Mio. Euro am 25.8. sowie 0,9 Mio. Euro am 30.9. gingen binnen eines halben Jahres durch den BNP-Paribas-Schornstein.

Das werden wir Mitte Dezember erfahren, wenn das Management seinen Bericht zum 30.09.2025 veröffentlicht. Damit wartet man in dem Fall nämlich nicht bis 5 Minuten vor Mitternacht des letzten Tages, an dem das Gesetz die dreimonatige Frist für die Veröffentlichung enden lässt. Damit unterscheiden sich die BNP-Paribas-Leute von den großen Strategen beispielsweise der Commerzbank, die die Frist grundsätzlich bis zur letzten Minute ausnutzen, um den ohnehin angemeierten Anlegern noch mal ganz deutlich zu zeigen dass sie der Bank nun wirklich herzlich egal sind. Schaut man sich die Berichte später an, erkennt man, daß sie eigentlich schon Wochen zuvor fertig waren und hätten veröffentlicht werden können … Aber der Grundsatz der Gleichbehandlung aller Anleger verlangt von der Commerzbank nach eigenem Verständnis nun mal, wie es ein Vertreter des Hauses vor geraumer Zeit feinsinnig formulierte, eine Gleichschlechtbehandlung.

Unverhofft kommt oft

Soeben sehen wir, daß einer unserer jüngsten Neuzugänge, der INTER ImmoProfil von BNP Paribas, am 15.12. nicht weniger als 18,50 Euro/Anteil ausschütten wird. Das sind etwa 2/3 des aktuellen Kurswertes! Ganz offenbar war man vor dem Übergang des Immobilien-Restbestandes zum 30.09.2025 auf die Depotbank mit Verkäufen noch recht erfolgreich – nur gesagt hatte man das keinem, weshalb die Überraschung jetzt umso größer ist.

Abwicklungsbericht KanAm grundinvest

Wie üblich erst in letzter Sekunde veröffentlichte M. M. Warburg & Co. als Verwahrstelle gestern den Abwicklungsbericht per 30.06.2025 für den KanAm grundinvest. Der Fonds ist weiterhin unsere zweitgrößte Depotposition.

In diesem fortgeschrittenen Stadium der Abwicklung waren keine großen Überraschungen mehr zu erwarten. Dennoch bemerkenswert auf der Ertragsseite: Zinserträge von 2,34 Mio. EUR, Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 3,12 Mio. EUR sowie Erträge im Zuge der Auflösung der letzten noch bestehenden Objektgesellschaft in Luxemburg von sage und schreibe 13,93 Mio. EUR. Es zeigt sich einmal mehr, daß im Rechenwerk zwar alle Risiken längst akribisch abgebildet sind, mögliche Zusatzerträge aber erst zu Tage treten wenn sie sich endgültig materialisiert haben.

Abzüglich 1,33 Mio. EUR laufender Aufwand (weitgehend die Verwahrstellengebühr von M. M. Warburg & Co.) verbleibt für das Geschäftsjahr 2024/25 beim KanAm grundinvest ein Ergebnis von bemerkenswerten 18,06 Mio. EUR, das in’s Verhältnis zu setzen ist zum restlichen Fondsvermögen von 113,86 Mio. EUR am Anfang und 67,15 Mio. EUR am Ende des Geschäftsjahres. Mit einem ausgewiesenen Anlagerergebnis von 3,8 % p.a. übertrifft der KanAm grundinvest (als abwickelnder Fonds!) alles was sonst an aktiv vertriebenen Immobilienfondsprodukten am Markt ist.

Bezüglich der nächsten Ausschüttung ist im Abwicklungsbericht zu lesen: Nach aktuellem Sach- und Kenntnisstand wird angestrebt, voraussichtlich im ersten Quartal 2026 eine weitere Ausschüttung durchzuführen.

Die beste Ehefrau von allen

Als ich auf unserer Zugreise durch das südliche Afrika dieses Foto von Manuela machte, ahnte noch niemand, daß es das letzte sein würde das es von ihr gibt.

Am 2. September um 5:51 Uhr ist meine über alles geliebte Frau im Krankenhaus von Choma in Sambia im Alter von 66 Jahren gestorben. Sie ist friedlich eingeschlafen, mit einem ganz ähnlichen Lächeln auf dem Gesicht wie auf dem Foto, und sie hatte nicht mehr leiden müssen.

Ihr viel zu früher Tod hinterlässt in unserer Familie, aber auch in der Firma eine Lücke, die kaum wieder zu füllen sein wird. Wir alle, meine Kinder, der Enkelsohn und ich, aber auch Manuelas Kollegen sind unendlich traurig und betroffen. Sie war eine herzensgute, liebenswerte tolle Frau. Fast 37 erfüllte und immer sehr glückliche Jahre durfte ich mit ihr teilen.

Wir werden ihr Andenken immer in unserem Herzen bewahren und sie nie vergessen.

In tiefer Trauer
Jörg Benecke
sowie die Angehörigen und Kollegen

Paradox ist …

… wenn die Toten Hosen ein Rock-Konzert geben. Das fiel dem Verfasser dieser Zeilen ganz spontan ein, als ihm die beste Ehefrau von allen erzählte, dass unsere Buchhalterin am Wochenende in Berlin zu einem Konzert in der Waldbühne gewesen war. Tschuldigung. Es ist das Sommerloch. Gehaltvolleres hat die verehrte Leserschaft deshalb momentan nicht zu erwarten.

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