Category : Neuigkeiten
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So, nun sind die Würfel für das zu Ende gehende Jahr endgültig gefallen. Auf der homepage der Verwahrstelle Commerzbank ist das natürlich noch nicht veröffentlicht (wie immer, denn wer käme denn auch auf die blöde Idee, dass Anleger schon drei Bankarbeitstage vor dem Ausschüttungstermin davon etwas erfahren sollten). Aber im Informationssystem des Commerzbank-Ablegers comdirect bank steht es seit heute früh drin: Am 16.12. schüttet der CS Euroreal pro Anteil 0,58 EUR aus. Das liegt im Rahmen unserer Erwartungen und wird uns in die Lage versetzen, kurz vor Jahresultimo zu immer noch sehr attraktiven Kursen gut 1 Mio. EUR zu reinvestieren.
Von Mai bis Oktober 2020 hatte die CS Realwerte AG das zweifelhafte Vergnügen eines nicht alltäglichen Besuchers: Betriebsprüfung durch das Finanzamt. Wobei, wir wollen uns da jetzt nicht zu sehr beschweren: Unser Prüfer ist ein blitzgescheiter geradliniger Mann mit überdurchschnittlichen Fähigkeiten in seinem Beruf und hat eine ganz untadelige Arbeitseinstellung. Und er war während der ganzen Prüfung immer fair. Was dann auch dazu führte, dass wir uns in der Schlussbesprechung am 21.10.2020 in fast allen Punkten einvernehmlich verständigen konnten. Aber eben nur fast. Denn nachdem die Sache mit dem heutigen Posteingang des Berichts über die Außenprüfung jetzt ganz offiziell ist, haben wir für unsere Aktionäre eine gute und eine schlechte Nachricht.
Die gute Nachricht zuerst: Im Bereich der Ertragsteuern (Körperschaft- und Gewerbesteuer) hat der Prüfer lediglich moniert, dass wir in der Vergangenheit Anschaffungsnebenkosten (Börsenspesen und Maklercourtage) beim Kauf unserer Fondsanteile nicht mit aktiviert, sondern sofort als Aufwand gebucht haben. Mit diesem Einwand war zu rechnen. Hier gibt es also überschaubare Nachaktivierungen, deren Wirkung sich in der Zukunft aber dadurch wieder ausgleicht, daß dann der bei Schlußverwertung anfallende Kursgewinn um den gleichen Betrag niedriger ausfallen wird.
Darüber hinaus hatte der Prüfer an unserem Geschäftsmodell und der buchhalterischen und steuerlichen Behandlung unserer Geschäftsvorfälle nichts auszusetzen. Das ist für uns eine große Beruhigung, denn im Anschluß werden jetzt für alle Jahre bis einschließlich 2019 in den Steuerbescheiden die Vorbehalte der Nachprüfung aufgehoben, das heißt, die Steuerfestsetzungen werden bis einschließlich 2019 bestandsfest. Und neue Steuerfragen, die mit der Prüfung nicht schon abschließend abgesegnet wären, werden sich angesichts des weit fortgeschrittenen Reifegrades unseres Geschäftsmodells kaum noch ergeben können: Wir sitzen jetzt ja nur noch hier und warten auf die regelmäßigen Liquidationsausschüttungen unserer Fonds. Da kann man nichts mehr falsch buchen oder steuerlich fehlinterpretieren.
Die schlechte Nachricht: Das Finanzamt zieht unsere Berechtigung zum Vorsteuerabzug in Zweifel. Diese Frage kann man naturgemäß nur mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten. Spielraum für einen Kompromiß gibt es dabei nicht. Deshalb konnte in dieser Frage in der Schlußbesprechung auch kein Einvernehmen erzielt werden. Vielmehr müssen wir die in den Jahren bis 2019 von uns geltend gemachte Vorsteuer i.H.v. EUR 80.451,20 erst einmal an das Finanzamt zurückzahlen und die Grundsatzfrage anschließend im Rechtsbehelfsverfahren klären lassen. Ertragsteuerlich bedeutet diese Rückzahlung aber wieder ertragsmindernden Aufwand, d.h. das steuerliche Ergebnis wird per Saldo um diesen Betrag kleiner. Effektiv (nach Steuern) hat uns der Besuch des Prüfers also erst einmal gut 50 TEUR gekostet. Weniger wäre schöner gewesen, aber es wirft uns auch nicht um.
Onvista (heute zu comdirect gehörend) ist eine prima Informationsplattform, die der Verfasser dieser Zeilen gerne mehrmals täglich nutzt, um bei unseren Fonds über Kurse, Angebot und Nachfrage stets informiert zu sein. Da reinzuschauen ist auch für Nicht-Kunden kostenlos, aber halt um den überall üblichen Preis, dass man während der Session permanent mit Werbung zugedröhnt wird.
Normaler Weise nimmt man den ganzen Begleit-Schmutz überhaupt nicht zur Kenntnis. Doch vor zwei Wochen stutzte der Verfasser dieser Zeilen dann doch. Der Bitcoin war gerade auf neuen Höchstkursen. Und ein Werbetreibender, den ganzen Rummel für sich nutzend, machte sich auf Onvista anheischig, zum Bitcoin Research zu liefern.
Das ganze wurde am gleichen Tag noch verschlimmert dadurch, dass in einem Telefonat mit einem unserer Aufsichtsräte derselbe den Verfasser dieser Zeilen doch tatsächlich fragte, ob er denn auch schon mal was mit Bitcoin gemacht habe und was er davon halte. Besagter Verfasser beschied den Anfragenden, eher würde er sich die Hand abhacken als dass er anfangen würde in Bitcoin Geld zu stecken. Der Begriff „investieren“ mag in dem Zusammenhang noch nicht einmal über die Lippen zu kommen – denn „investieren“ wäre ja eine vernunftgesteuerte Handlung, für die man rationale Gründe vorbringen könnte.
Allerdings hat der unbestreitbar sehr gealterte Verfasser dieser Zeilen auch noch verklärte aus den 1970er und 1980er Jahren stammende Vorstellungen, was die Natur von Research und die davon zu erwartende Qualität angeht. Er ist es gewohnt, Fakten herauszufinden und auf deren Basis Analysen zu machen. Wenn ich die Abfüllkapazität eines Mineralbrunnens kenne und weiß, zu welchem Durchschnittspreis die Rülpsbrause üblicher Weise verkauft wird, dann finde ich so heraus, wie hoch allerhöchstens der Umsatz ausfallen kann. Multipliziert mit der Umsatzrendite kriege ich dann eine Vorstellung, was die so analysierte Bude im besten Fall verdienen könnte. Doch was für Fakten könnte man beim Bitcoin herausfinden, die ein seriöses Research ermöglichen, das über den berühmten Blick in die Kristallkugel qualitativ hinausgeht?
Ich finde keine, und wenn man sich dieses sogenannte Research anschaut, dann ist es auch nichts weiter als der Versuch, aus vergangenen Entwicklungen und der Markttechnik eine Prognose abzuleiten, wie sich der Kurs vielleicht entwickeln könnte. Wenn nicht neue Einflußfaktoren dazu kommen. Und dass das eigentlich immer und überall passiert, das dürfen wir ja gerade anhand einer ganz speziellen und noch vor einem Jahr von niemandem ernsthaft erwarteten Situation lernen.
Man verzeihe dem Verfasser dieser Zeilen, dass er als gelernter Finanzhistoriker zum Thema Bitcoin eine unzweideutige Meinung hat: Der Bitcoin ist die Tulpenzwiebel des 21. Jahrhunderts. Sein vorgeblicher „Wert“ ist nicht rational zu begründen, sondern begründet sich ausschließlich in der Überzeugung heutiger Käufer, dass morgen ein noch größerer Idiot aufstehen und einen noch höheren Preis bezahlen wird. Angst und Gier – zumindestens mal als Spiegelbild dieser Grundstimmungen eines jeden Kapitalanlegers taugt ein Blick auf den Bitcoin-Kurschart dann doch.
Zu mehr aber auch nicht. Zu diesem rein virtuellen Phänomen eine realwirtschaftliche Basis erkennen zu wollen, die Grundlage für ein seriöses Research liefern könnte: Das ist ungefähr genau so als wie wenn jemand einen wissenschaftlichen Artikel über die isolierende Wirkung der Kleidung eines nackten Mannes abliefern würde.
Am 11.11. (und zwar nach unserem Protokoll zufällig genau um 11:11 Uhr) hatten wir die verehrte Leserschaft hier in Kenntnis gesetzt, daß der CS Property Dynamic am 24.11. pro Anteil 2,28 EUR ausschütten wird.
Woher wussten wir das? Nun, bei der Commerzbank-Dependance comdirect bank stand diese Information seit dem Morgen des 11.11. für jedermann ersichtlich im „Informer“.
Vor diesem Hintergrund ist es schon ein Armutszeugnis, daß die offizielle Information auf der Internet-Seite der Commerzbank für von ihr abgewickelte Immobilienfonds erst heute, am 16.11. veröffentlicht ist. Dies umso mehr, als wir der Veröffentlichung ferner entnehmen, daß diese Ausschüttung bereits am 27.10. beschlossen worden war. Wahrscheinlich findet bei der Commerzbank die Kommunikation zwischen zwei Abteilungen immer noch per reitendem Boten statt, und die Verzögerung liegt darin begründet, daß das diensthabende Pferd vor einer Apotheke in der Frankfurter Innenstadt drei Wochen lang kotzen musste, ehe die Nachricht dann schließlich doch noch den Empfänger erreichte …
Aber jetzt Spaß beiseite, denn die heutige Veröffentlichung enthält noch eine andere so nicht erwartete Botschaft: Im am 31.08.2020 abgelaufenen Geschäftsjahr hat der CS Property Dynamic ein mit 1,39 Mio. EUR positives Ergebnis erwirtschaftet (wir vermuten, vor allem durch Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen). Warten wir also mal ab, was der neueste Abwicklungsbericht per 31.08.2020 dazu sagt, den die Commerzbank bis Ende November veröffentlicht haben muß.
Jedenfalls sind deshalb von der Ausschüttung von 2,28 EUR knapp ein Viertel, nämlich genau 0,5251 EUR/Anteil als Ertragsauszahlung deklariert. Mit der Folge, daß in unserer Gewinn- und Verlustrechnung 2020 gänzlich unerwartet noch einmal Investmentfonds-Erträge in Höhe von 213.400 EUR aufscheinen werden.
Eigentlich würde es sich ja gehören, dass der interessierte Anleger das zuerst auf der offiziellen Website der Commerzbank zu den von ihr administrierten abwickelnden Immobilienfonds erfährt.
Aber wie eigentlich immer: Fehlanzeige. Die Kopfschmerzbank macht ihrem Ruf als eines der unfähigsten deutschen Kreditinstitute mal wieder alle Ehre.
Ehe sich die Commerzbank also bequemt, das auf ihrer Internet-Seite den dusseligen Anlegern auch selbst mitzuteilen, hat die Nachricht über das Netzwert der für eine Ausschüttung zu bemühenden Wertpapierdienstleister schon längst die Runde gemacht: Am 24.11.2020 gibt es beim CS Property Dynamic eine Ausschüttung von 2,28 EUR je Anteil.
Das liegt ziemlich genau im Rahmen unserer Erwartungen (die bei 2,00 bis 3,00 EUR gelegen hatten) und entfernt aus unseren Liquiditäts-Dispositionen bis Jahresende jede denkbare Holprigkeit. Weihnachten kann kommen.