Genussvolle Glanzlichter auf der Tafel

7 Weine mit bis zu 50 % Rabatt.

Das lässt eine gerne auch im Internet aktive Weinhandlung aus dem Hawesko-Konzern heute die verehrte Kundschaft wissen. Sofern diese sich im Laufe des Jahres mit einer Bestellung als Gelegenheits-Alkoholiker geoutet hatte.

Das wäre jetzt nicht so besonders mitteilenswert, wenn, ja wenn diese frohe Botschaft nicht auch einen ganz besonderen Kunden erreicht hätte: den nach eigenen Angaben in seiner letzten Bestellung 117 Jahre alten Prof. Dr. Donald Duck. Nur falls Sie es nicht glauben können:

Bei unserem genußvollen Selbstversuch, welcher Quatsch im Internet alles möglich ist, konnten wir ihn tatsächlich zu einem zumindest virtuellen Leben erwecken, unseren lieben Donald Duck. Ab sofort wird er niemandem mehr verdächtig vorkommen, denn der geniale Algorithmus im Bestellcomputer weiß ja nun:  Der bezahlt pünklich, hat noch nie gemeckert, und ist mit 117 Jahren sicher auch empfänglich für Inkontinenz-Produkte, weshalb wir seine IP-Adresse durch Vermittlung von google gleich mal an einschlägige Anbieter weiterverkauft haben.

Wahrscheinlich könnte der Herr Professor jetzt sogar im Call-Center telefonisch bestellen. Keiner der dort Geringfügig Beschäftigten würde es noch wagen, lachend loszuprusten und die Bestellung abzulehnen. Denn die reale Existenz des 117 Jahre alten Herrn Professor ist schließlich durch die über alles erhabene Maschine verifiziert. Und sollte es doch einer wagen, zu lachen, könnte man mit sehr beleidigtem Unterton bemerken: „Was erlauben Sie sich, Sie junger Mensch. Sie haben wahrscheinlich keine Vorstellung davon, wie oft ich in den letzten hundert Jahren wegen meines Namens schon gehänselt wurde.“

Der Verfasser dieser Zeilen würde das besonders glaubwürdig rüberbringen können, denn er hatte (übrigens auf der gleichen Schule wie Sigmar Gabriel) mal einen Musiklehrer mit Vornamen Donald. Das ist wahrlich kein leichtes Los.

So viel heute mal wieder zum Thema „Künstliche Intelligenz“. Wahrlich, ich sage Ihnen: Bis zum selbstfahrenden Auto ist es noch ein sehr, sehr weiter Weg. Sagt übrigens auch mein in der VW-Forschung beschäftigter Nachbar. O-Ton: „Selbstfahrende Autos? Werden wir auch in 50 Jahren noch nicht haben.“

Ich gehe da sogar noch einen Schritt weiter: Werden wir niemals haben. Denn vorher wird Künstliche Intelligenz die Menschheit ohne viel Federlesens ausgerottet haben. Nur auf eines freue ich mich dabei schon wie ein Itsch: Dass der dämlichen Maschine langsam aber sicher der Draht in der Mütze rotglühend wird, weil sie auf der ganzen Erde den vermaledeiten Prof. Dr. Donald Duck nicht finden kann … o:)

Ist jetzt nicht wirklich sooo wichtig, weil …

… den Fonds haben wir gar nicht bei uns im Bestand. Er ist aber doch einer der wenigen übrig gebliebenen Großen, und deshalb sollten Sie wenigstens mal gehört haben, was der SEB ImmoInvest gestern per Investoren-Mitteilung verlautbaren ließ:

“ … Seit der letzten Ausschüttung am 2. Juli 2018 … konnten keine weiteren Immobilienverkäufe abgeschlossen werden. Daher wird im Dezember 2018 keine Ausschüttung erfolgen.

Aktuell laufen diverse Vermarktungsprozesse. Wir sind daher zuversichtlich, zeitnah weitere Verkäufe zu realisieren. Derzeit befinden sich noch 14 Objekte im Bestand des SEB ImmoInvest, für die weiterhin mit aktivem Asset Management daran gearbeitet wird, die bestmöglichen Voraussetzungen für die Veräußerung zu schaffen.

Die nächste Ausschüttung kann vorgenommen werden, sobald weitere Immobilien aus dem Bestand des SEB ImmoInvest veräußert werden und Risiken aus den erfolgten Verkäufen sich mit der Zeit verringern, sodass Liquiditätsrücklagen aufgelöst werden können. …“

Wäre man Anleger im SEB ImmoInvest, so hätte man sich da schon eine wenigstens etwas schönere Überraschung unter dem Weihnachtsbaum gewünscht. Andererseits muß man dem Fondsmanagement wirklich zu Gute halten: Sie sagen so etwas einen Monat vor dem Termin, wo die Anleger eigentlich mal wieder mit ein bißchen Rückfluss gerechnet hatten. Und nicht einen Monat danach, wie das die unglaublich großartige Commerzbank im Mai des Jahres beim CS Property Dynamic fertig gebracht hatte …

 

Die Nullnummer

Vorgestern hatten wir an dieser Stelle mal wieder ein bißchen auf der BAFin rumgehauen. Die brauchen das, und der Normalbürger fühlt sich einfach besser, wenn er seinem Ärger über die DüBaZ (die dümmste Behörde aller Zeiten) mal wieder Luft machen konnte.

Und prompt kommt aus der hier vorgestern schon angezählten DüBaZ, ansässig in der Graurheindorfer Straße 108 in Bonn, neue Kunde.

Es ist nämlich so, daß die Kosten der Finanzdienstleistungsaufsicht von den Malträtierten selbst getragen werden müssen. Für das Verdroschenwerden auch noch bezahlen: Das gibt es sonst nur im Dominastudio.

Soeben erfährt die Aktien-Gesellschaft für Historische Wertpapiere beim Aufschlitzen der Tagespost, unter der Überschrift:

Umlage der Kosten der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht nach § 16 FinDAG

Umlagebetrag für das Jahr 2017

  1. Umlagebetrag aller Umlagepflichtigen der Gruppe: 36.907.870,79 €
  2. Gesamtbetrag der Bemessungsgrundlagen aller Umlagepflichtigen der Gruppe: 1.611.419.345.200,55 €
  3. Individuelle Bemessungsgrundlage: 1.171.904,37 €
  4. Individueller Umlageabrechnungsbetrag: 0,00 €

Nämlich. Wir sind gar nicht umlagepflichtig und müssen zur Deckung der Kosten der BAFin auch nichts beitragen. Gott sei Dank, denn sonst würden wir mehrmals im Jahr vor Ärger platzen.

Aber in Deutschland ist das nicht einfach nur so, daß man nicht zahlungspflichtig ist. Da könnte ja jeder kommen. Nein, selbst über die Tatsache, daß man gar nicht zum Kreis der Zahlungspflichtigen gehört, erlässt in unserem überbürokratisierten Land die zuständige Behörde noch einen dreiseitigen Bescheid.

Armes Deutschland.

Alles noch ganz anders …

Also, abwickelnde Offene Immobilienfonds können sich ja selbst auf den allerletzten Metern noch zu echten Wundertüten entwickeln. So auch der AXA Immoselect.

Erst gestern hatten wir über die plötzliche Erhöhung des Rücknahmewertes von 0,54 EUR auf 0,62 EUR geschrieben. Und vermutet, daß es sich dabei im wesentlichen um die Auflösung einer uralten Rückstellung für spanische Grunderwerbsteuer handelt. Und uns kräftig selber auf die Schulter geklopft, wie toll wir das an dieser Stelle erst vor drei Wochen analysiert hatten.

Eher spöttisch hatten wir gesagt, daß halt beim Ausfegen des Büros in der letzten Phase der Abwicklung auch noch ein schönes Käsebrötchen hinter dem Schrank gefunden werden könne. In all unserer Überheblichkeit ahnten wir nicht, wieviel Wahrheit in diesem flapsigen Spruch stecken würde. Heute früh kam nämlich in Form einer Investorenmitteilung der Verwahrstelle (CACEIS Bank) die Erklärung:

Wir möchten Sie heute darüber informieren, dass sich der Anteilspreis des AXA Immoselect gegenüber dem zuletzt veröffentlichten Anteilscheinpreis vom 20.11.2018 in Höhe von 0,54 EUR um 8 cent erhöht. Am 21.11.2018 beträgt er damit 0,62 EUR.

Hintergrund ist die Nutzung entstandener steuerlicher Verlustvorträge aus den in Italien vorgenommenen Immobilienverkäufen im Jahr 2014. Hierüber erhält das Sondervermögen AXA Immoselect Kompensationszahlungen in Höhe von ca. 4 Mio. EUR.

Hatte also mit einer Rückstellungsauflösung gar nichts zu tun, sondern war ein vollkommen unerwartbar gewesenes sonstiges Ereignis aus heiterem Himmel. Im Umkehrschluß heißt das dann aber sogar: Die geschätzt 5 cent aus der Auflösung der Grunderwerbsteuer-Rückstellung kommen in absehbarer Zeit noch oben drauf. Womit wir dann am Schluß bei einem Rücknahmewert von 0,67 EUR wären.

Und weil die Verwahrstelle bezüglich des AXA Immoselect im Moment gerade besonders redselig ist, erfahren wir in einer zweiten Investorenmitteilung gleich auch noch:

Wir informieren Sie heute über die Änderung des Rhytmus der Ausschüttungen aus dem Sondervermögen AXA Immoselect.

Bisher sind die regelmäßigen Ausschüttungen in den Monaten Juli und Dezember erfolgt. Zukünftig sind Ausschüttungen im März und September eines jeden Kalenderjahres vorgesehen.

Grund dafür ist, dass zur Ausschüttung verfügbare Liquidität zukünftig in erster Linie aus dem sukzessiven Abbau der für den Fonds gebildeten Liquiditätsreserven resultiert. Die beiden wesentlichen Liquiditätsreserven für Garantie- und Gewährleistungszusagen sowie für Steuerrisiken aus der Haltezeit werden halbjährlich überprüft und planungsgemäß abgebaut. Bei einer Änderung der Ausschüttungstermine auf März und September kann durch diesen regelmäßigen Abbau frei gewordene Liquidität somit schneller berücksichtigt und an Sie ausgeschüttet werden.

Die nächste Ausschüttung erfolgt damit voraussichtlich im März 2019.

Der olle Adenauer hatte schon Recht: „Kein Tach, den der liebe Jott werden lässt, hindert mich daran, klüger zu werden.“ Was eine nette Umschreibung war für „Wat stört mich mein Jeschwätz von gestern.“

Kleinvieh macht auch Mist

Unter dem Titel „Die Pfennigfuchser“ hatten wir uns gerade erst am 1.11. ausgiebig einer Erläuterung gewidmet, warum wir – entgegen früher geäußerten Überzeugungen, daß man den letzten paar cent nicht unbedingt hinterherlaufen müsse – auch bei vermeintlich schon weit gelaufenen Positionen wie dem AXA Immoselect weiter an unseren Investments festhalten.

Der Meinungswandel geht auch auf die Erkenntnis zurück, daß entgegen unserer früheren (noch auf keinerlei Erfahrungswerten beruhenden) Befürchtungen bei der Restabwicklung offenbar eher keine Leichen im Keller auftauchen, die schließlich noch am Rücknahmewert knabbern könnten. Sondern daß im Gegenteil beim Ausfegen der Bude hinter der Heizung noch ein paar Fünf-Mark-Stücke zum Vorschein kommen, in der Schreibtischschublage eine angebrochene Packung Reval liegt und hinter dem Schrank noch ein schönes Käsebrötchen gefunden wird.

Damit hatten wir eine gewisse Erwartung begründet, daß nach Auflösung offenkundig nicht mehr benötigter Rückstellungen der Rücknahmewert des AXA Immoselect von zu diesem Zeitpunkt noch 0,54 EUR um 5 cent nach oben hüpfen könnte und sich dann das prozentuale Wertaufholungspotential wieder viel freundlicher darstellt.

Tatsächlich hüpfte der Rücknahmewert heute um 8 cent auf 0,62 EUR. Der Börsenkurs reagierte darauf mit einem Anstieg um 5 cent. Bei unserem aktuellen Bestand von 2.350.000 Stück sind das mehr als 100 K. Kleinvieh macht eben auch Mist …

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