Category : Neuigkeiten
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Für Adventskränze aus frischem Grün gilt bei der Umsatzsteuer der Regelsteuersatz von 19 %. Adventskränze aus getrocknetem Grün dagegen unterliegen nur der ermäßigten Umsatzsteuer von 7 %. Das ist nur eines der Beispiele, das die ganze Absurdität des deutschen Umsatzsteuerrechts schlaglichtartig beleuchtet.
Nicht auszudenken, wie die nächste Wutrede von Greta Thünfisch im Deutschen Bundestag ausfallen wird, wenn sie davon erfährt, daß in Deutschland auch Fleisch und Schlachtnebenerzeugnisse von Bibern, Walen, Fröschen und Schildkröten in den Genuß des ermäßigten Umsatzsteuersatzes kommen. Pferde dagegen nicht mehr: Sie bekamen 2012 durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs ein upgrade vom Lebensmittel zum Sportgerät. Seitdem unterliegt, anders als der Verkauf eines Wales, der Verkauf eines Pferdes im Ganzen oder in Einzelteilen dem Regelsteuersatz.
Das Ganze ist auch nur aufgefallen, weil nach Ansicht einiger Gerechtigkeitsfanatiker die Regelbesteuerung von Menstruationsartikeln „eine fiskalische Diskriminierung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts darstelle, die das Grundgesetz eigentlich nicht erlaubt“. Jeden Monat 0,17 Euro mehr (und nach Ansicht der Kritiker zu viel) muß die durchschnittliche deutsche Frau aufwenden, weil Tampons bisher einer Umsatzsteuer von 19 % unterliegen. Doch der deutsche Gesetzgeber scheint ein Einsehen zu haben. Nachdem sich Antje Tillmann, die finanzpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, dieser epochalen Ungerechtigkeit angenommen hat, zeigte sich jetzt auch das Bundesfinanzministerium offen für eine Absenkung des Mehrwertsteuersatzes für Menstruationsartikel auf 7 %.
Der Verfasser dieser Zeilen überlegt nun, sich im Laufe der Woche an Frau Tillmann zu wenden. Denn ihr Vorschlag wirft sofort die nächste Frage von höchster gesellschaftlicher Relevanz auf: Es wird gemunkelt, daß es vorzugsweise über das Internet regelmäßig zur Veräußerung gebrauchter Tampons an einschlägig interessierte Fetischisten kommen soll. Das sind umsatzsteuerpflichtige Vorgänge. In diesem Fall wären die Begünstigten einer Absenkung des Mehrwertsteuersatzes auf Menstruationsartikel allerdings nahezu ausschließlich Männer. Haben Sie denn auch schon eine Idee, werte Frau Tillmann, wie unsere Finanzbehörden mit dieser Fragestellung umgehen sollen?
Gehen Sie also vollkommen beruhigt in die neue Woche, liebe Leser. Ein Land, das sich solche Gedanken macht, hat keinerlei ernsthafte Probleme.
Pro Anteilschein beträgt die Liquidität nunmehr 7,30 EUR – der Börsenkurs 5,80 EUR. Drei Immobilien im Wert von knapp 1,00 EUR pro Anteil gibt’s noch gratis obendrauf.
Ein so schräges Verhältnis haben wir bei einem abwickelnden Immobilienfonds schon lange nicht mehr gesehen. Aber die Börse ist halt alles andere als logisch. Und hat uns in den letzten Wochen und Monaten mit schmerzhaften, so gar nicht für möglich gehaltenen andauernden Kursrückgängen beim CS Euroreal geärgert. Doch wir hatten unsere Meinung und haben unbeirrt draufgehalten, wenn der CS Euroreal mal wieder zu Spottpreisen im Angebot war. Obwohl es angesichts der katastrophalen Kursentwicklung im Gebälk der Beleihungsrelationen mächtig zu knirschen anfing …
Nun ist wieder alles gut. Vor wenigen Minuten meldete der CS Euroreal, daß man die beiden Frankreich-Immobilien in Lyon und Toulouse verkauft hat. Letzter Verkehrswert addiert 50,4 Mio. EUR – jetzt weggegangen für fast 60 Mio. EUR, was heute einen Anstieg des Fondsvermögens um 1 % bewirkte. Unsere interne Verkaufspreisschätzung hatte übrigens nach den Kapriolen dieser beiden mehr als 12 Monate in der Luft hängenden Verkaufsvorgänge zuletzt nur noch bei addiert 30 Mio. EUR gelegen (angeblich wurden die Objekte nämlich schon im Herbst 2018 an zwei KanAm-Fonds verkauft, und dann herrschte monatelang Verwirrung und Schweigen im Walde).
Damit hat der CS Euroreal jetzt ein Wertaufholungspotential von fast 20 % und ist damit auf einen Schlag wieder der mit Abstand attraktivste der drei übrig gebliebenen „big three“. Fein, daß wir schon voll positioniert sind. Wie sagt der Volksmund eben so schön: Wenn die Nacht am dunkelsten, ist der Morgen am nächsten …
Eben war der Verfasser dieser Zeilen beim Frisör. Schon in den späten 1970er Jahren hatte er von seinem damaligen Chef bei den Luther-Werken in Braunschweig nämlich den klugen Rat erhalten: Die Haare wachsen während der Dienstzeit, also dürfen sie auch während der Dienstzeit geschnitten werden. Und auf dem Weg zum Frisör ertönte aus dem Autoradio mal wieder die penetrante Werbung von Wirkaufendeinauto.de, die den gemeinen Verkehrsteilnehmer und Fernsehzuschauer ja praktisch täglich nervt. Schon die pomadige Stimme des Textaufsagers ist eigentlich eine Zumutung – der Typ klingt so als ob er vor dem Aufsagen seines Sprüchleins die Zunge noch mal extra mit Haargel eingeschmiert hat. Bewerte sofort & kostenlos Dein Auto. Verkaufe in 24h zum Höchstpreis. Mega einfach!
Dabei mißfällt dem altmodischen Verfasser dieser Zeilen erst einmal, daß irgendsoein dahergelaufenes Start-Up-Arschloch sich ohne weiteres erdreistet, ihn zu duzen. Aber ohne Manieren ist man in Deutschland heute scheinbar umso erfolgreicher: Erst 2012 in Berlin von den Herren Koc und Bertermann gegründet bezeichnet sich die Auto1 Group heute als Europas größten Gebrauchtwagenhändler und beschäftigt in 30 Ländern mehr als 4.000 Mitarbeiter. Einen davon durfte der Verfasser dieser Zeilen mit der besten Ehefrau von allen kürzlich unfreiwillig in einer Berliner S-Bahn kennenlernen.
Der junge Mann mit Migrationshintergrund versuchte nämlich direkt neben uns seine offenbar erst ganz frisch angebaggerte Flamme zu beeindrucken. „Ich arbeite in der Internet-Branche. Bei Wirkaufendeinauto.de. Also, bei uns läuft das so: Auf jede Anfrage bieten wir erst mal einen Mondpreis. Damit der Kunde auf jeden Fall zu uns kommt. Und wenn er dann mit seiner Karre in der Werkstatt steht, dann findet der Meister alles mögliche und sagt: Ja mein Gutster, die 8.000 EUR die wir geboten haben waren ja für ein Fahrzeug in perfektem Zustand – aber so wie Dein Wagen aussieht – also mit viel gutem Willen Fünf fünf. Du wirst es nicht glauben: Bei über der Hälfte der Leute klappt das. Die haben entweder gar keine Ahnung und lassen sich einseifen, oder die brauchen das Geld wirklich ganz dringend.“
Das Unternehmen wird wenig amüsiert sein, daß ein Mitarbeiter in der Öffentlichkeit und für alle mithörbar derart ungeniert über die eher unsauberen Geschäftsprinzipien plaudert. Obwohl damit ja nur der Verdacht bestätigt wird, den die AutoBild nach verschiedenen Eigentests bereits Ende 2017 äußerte. Es gilt halt auch hier, was die Fortschrittsgläubigen und Digitalisierungsfanatiker partout nicht wahrhaben wollen: Gauner gibt es überall. Analog und natürlich auch digital. Und wer immer noch glaubt, Internet und Digitalisierung seien ein wahrer Segen für die Menschheit, der glaubt auch, daß Zitronenfalter Zitronen falten.
Eigentlich wollte der Verfasser dieser Zeilen Ihnen etwas völlig anderes schreiben, wenn die aktuell laufende sehr komplexe Rochade in unseren Bankbeziehungen abgeschlossen ist. Der Text war auch schon fertig. Aber jetzt, wo sich der Pulverrauch verzogen hat, gefiel er plötzlich nicht mehr. Wenn man eine Operation erfolgreich vollzogen hat, sollte man die Schwierigkeiten zwischendurch einfach vergessen, und zu keinem der Beteiligten – egal welche Rolle er dabei vorher spielte – unfreundlich sein.
Also berichten wir Ihnen einfach nur, daß die Neuordnung unserer Bankbeziehungen heute ihren erfolgreichen Abschluß gefunden hat. Die letzte bedeutende Schlacht, die auf dem Weg der CS Realwerte AG überhaupt noch zu schlagen war, ist damit geschlagen. Ein Grund zum Feiern.
Gerade hat der Verfasser dieser Zeilen mit der besten Ehefrau von allen und zwei uralten Freunden, mit denen man gemeinsam reist, den Hafen von Tallinn verlassen. Man sitzt in der Bar und führt wissenschaftlich fundierte Gespräche über den Getränkekonsum auf einem Kreuzfahrtschiff.
Der Zufall will es, daß die Tochter unserer Freunde vor einiger Zeit mal selbst ein paar Kontrakte auf der AIDA gefahren ist und den Laden sozusagen von innen kennt. So wussten unsere Freunde zu berichten, daß das Barpersonal sehr wohl eine Umsatzvorgabe hat – und daß bei einer Zielerfüllung von unter 90 % das Gehalt gekürzt wird. Die Umsatzvorgabe ist natürlich den aktuellen Reisebedingungen angepasst. Die Auslastung des Schiffs spielt dabei genau so eine Rolle wie der Altersschnitt des Publikums. Schiffe wie unseres im Moment, erfuhr der Verfasser dieser Zeilen leicht irritiert, werden im Fachjargon als „Mumienschlepper“ bezeichnet.
Deshalb muß ich Sie mit der frohen Botschaft, daß bei Ihrer CS Realwerte AG alles im Lot ist, auch schon wieder verlassen. Der Verfasser dieser Zeilen muß zurück in die Bar zu seinen Freunden. Er möchte keineswegs am Ende noch schuld daran sein, daß der Bar-Crew das Gehalt gekürzt wird.
Prost.
Heute ging der Anteilscheinwert des CS Euroreal um 0,18 EUR zurück. Als Begründung gibt die Commerzbank als Verwahrstelle des Fonds den Verkauf der Rathausgalerie in Essen zu einem Preis „unterhalb des letzten Verkehrswertes“ an.
Erst am 3.7.2019 war der Verkehrswert von zuvor 123,3 Mio. EUR auf 104,6 Mio. EUR zurückgenommen worden. Der heutige Wertrückgang bedeutet also einen Verkauf für ca. 86 Mio. EUR. Das ist wahrhaft kein berauschendes Ergebnis, doch angesichts der allgemein schlechten Stimmung für deutsche Shopping-Center und einiger Objekt- und Essen-spezifischer Probleme hatten wir mehr auch gar nicht erwartet: Unsere interne Verkaufspreis-Schätzung lag zuletzt sogar nur noch bei 75 Mio. EUR.
Wichtiger ist, daß damit das größte der noch verbliebenen Restobjekte ohne unerwartete zusätzliche blaue Flecken weggegangen ist. Die Mitteilung der Commerzbank spricht von jetzt noch fünf übrig gebliebenen Objekten mit addierten Verkehrswerten von rd. 150 Mio. EUR. Doch das ist nur die halbe Wahrheit: Vier der fünf Objekte (die beiden Franzosen und die beiden Italiener), die zusammen für 90 % des Restvolumens stehen, können als so gut wie verkauft betrachtet werden.
So oder so: Unter Berücksichtigung der immer noch üppig dotierten Rückstellungen bekommt man auf der heutigen Kursbasis den restlichen Immobilienbestand praktisch geschenkt. Damit ist aus unseren Investments auch das letzte noch vorhanden gewesene Restrisiko verschwunden.